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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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nicht so lange gebraucht hätten, um die Geheimtür zu finden, durch die er verschwunden ist, hätte es geklappt. Andererseits haben wir es nur den scharfen Augen von unserem jungen Freund hier zu verdanken, dass wir sie überhaupt gefunden haben.“
    Stolz nickte James Benjamin. „Es führt ja kein anderer Weg nach draußen. Da habe ich mir gedacht, dass irgendwo eine Geheimtür sein muss. Und als ich dann entdeckte, dass der Schrank etwas von der Wand abgerückt war, brauchte ich ihn nur ein wenig zur Seite zu schieben, und sofort sprang sie auf.“
    Charles zog Catherine dichter an sich, was, wie immer, eine beruhigende Wirkung auf sie hatte. Allmählich wurde ihr auch wärmer. Sie kuschelte sich an ihn. Schläfrig und wie aus weiter Ferne hörte sie das Gespräch der Männer.
    „Morgen sehen wir uns den Geheimgang genauer an.“ Zärtlich strich Charles über Catherines zerzaustes rot flammendes Haar, das ihr Gesicht einrahmte und ihr über die Schultern fiel. „Mir wäre es lieber, ihn noch heute Nacht zu untersuchen“, fuhr Charles fort, „aber das führt zu nichts. Wir sind erschöpft. Natürlich ist es dort auch am Tag nicht viel heller, allerdings können wir dann besser vorbereitet an die Aufgabe herangehen. Nur weil Lady Caldbeck bemerkt hat, dass der Verbrecher aus ihrem Ankleidezimmer gekommen ist, haben wir den Eingang gefunden. Der Schrank am anderen Ende des Geheimganges ließ sich auf ähnliche Weise zur Seite schieben wie der Kleiderschrank.“
    „Und Sie hatten keine Ahnung davon?“ Maidstone schwenkte seinen Brandy im Glas.
    „Nein, aber es überrascht mich nicht. Dieses Haus birgt sicher noch viel mehr Geheimnisse. Es ist über Jahrzehnte hinweg immer wieder daran gebaut worden.“
    Catherine schauderte erneut, als sie Charles einen Blick zuwarf. „Gibt es womöglich noch eine Geheimtür zu unseren Räumen?“
    Charles sah ihr fest in die Augen und erwiderte in ruhigem Ton: „Das glaube ich nicht. Dennoch werden wir alles sorgfältig vermessen. Wir haben nichts von der Existenz des Geheimganges geahnt, weil er genau zwischen den Wänden liegt, die sich hinter den Kleiderschränken in deinem und meinem Ankleidezimmer befinden. Mit bloßem Auge ist der Hohlraum nicht zu erkennen.“
    Er blickte zu Maidstone. „Haben Sie tatsächlich Harry weglaufen sehen?“
    „Gewiss, Mylord.“ Der Constable nickte. „Zumindest war der Bursche nicht größer als vier Fuß und von gedrungener Gestalt. Sah sehr stämmig aus. Kam zur Tür des Salons, aber als er uns erblickte, suchte er sein Heil in der Flucht. Er muss das Fenster im Flur geöffnet haben, um unsere Kerzen zum Verlöschen zu bringen.“
    Charles runzelte die Stirn. „Kann er durch das Fenster hereingekommen sein?“
    „Meiner Meinung nach nicht. Von da geht es dreißig Fuß steil nach unten. Wir haben doch gehört, wie er die Hintertreppe hinunterrannte. Ich kann mir nur nicht erklären, wie er es geschafft hat, wieder so schnell hier oben zu sein, nachdem wir ihn weggejagt hatten.“
    „Das ist er nicht.“ Nach diesem unerwarteten Beitrag zu dem Gespräch sahen die Männer Catherine bestürzt an. Sie fuhr fort: „Der Mann, der mich gepackt hatte, war kein Zwerg. Er war etwas größer als ich und hatte eine enorme Körperkraft. Dagegen kam ich mir schwach wie ein Kind vor.“
    Die Erinnerung ließ sie wieder erschauern, und Charles legte ihr den Arm fester um die Schultern. „Du brauchst nicht darüber zu sprechen, Catherine. Es hat dich zu sehr mitgenommen.“
    „Aber es geht doch nicht anders.“ Catherine zog die Decke fester um sich und richtete sich auf. „Wir müssen ihn fangen, ganz gleich, wer es ist. Ich weiß, dass er größer ist, weil ich seinen Atem in meinem Haar gespürt habe. Und er hatte einen Geruch an sich.“ Sie rümpfte die Nase. „Fast wie ein Tier, doch … Nun ja, vielleicht nicht wie ein Tier. Mehr wie der Geruch von manchen Menschen, wenn sie nervös sind, nur eben sehr stark.“
    Maidstone rieb sich das Kinn und runzelte die Stirn. „Dann haben wir es mit zwei Tätern zu tun. Das hat uns gerade noch gefehlt.“
    „Ich hätte Odd Harry so etwas nie zugetraut.“ James Benjamin betrachtete seine Stiefel.
    „Ich auch nicht.“ Charles erhob sich und ging im Zimmer auf und ab. „Irgendwie muss dieser Satan ihn dazu gezwungen haben. Das ist die einzige plausible Erklärung.“
    Skeptisch blickte Maidstone ihn an. „Das könnte sein. Aber wie? Er sieht kräftig genug aus.“
    „Körperlich schon,

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