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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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ungeheuer sogar. Aber sonst ist er nicht so stark …“ Charles überlegte. „ Geistig ist nicht das richtige Wort. Er hat einen wachen Verstand, aber es fällt ihm schwer, sich anderen Menschen gegenüber zu behaupten. Ich glaube nicht, dass er sich gut gegen Drohungen wehren kann.“
    „Nun, wie dem auch sei, er war jedenfalls da. Jetzt liegt es an uns, ihn so schnell wie möglich ausfindig zu machen.“
    „Er ist hier .“
    Die drei Männer blickten Catherine an, als ob sie den Verstand verloren hätte. Charles streckte die Hände nach ihr aus. „Er ist jetzt nicht hier, Catherine. Er ist weggelaufen. Es war ein grässliches Erlebnis für dich …“
    Ärgerlich schob sie ihn zur Seite und blickte ihre Beschützer streng an. „Nein! Bitte sehen Sie mich nicht so an. Ich bin bei klarem Verstand. Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen. Ich will damit nur sagen, dass er sich auf Wulfdale selbst versteckt hält – hier im Haus. Deshalb können wir ihn nicht finden.“
    Es herrschte betretenes Schweigen. Die Männer warfen sich vielsagende Blicke zu.
    „Es liegt doch auf der Hand.“ Allmählich verlor Catherine die Geduld. „Er hat sich in dem alten Teil von Buck Manor aufgehalten, bis wir mit den Umbauarbeiten für das Waisenhaus anfingen. In Wulfdale gibt es sehr viele alte Gebäudeteile. Ich habe sie mir niemals angesehen, obwohl …“, sie warf Charles einen herausfordernden Blick zu, „… mir zu verstehen gegeben wurde, dass es dort spukt.“
    Charles lächelte nicht bei dieser Anspielung, war aber merklich erleichtert darüber, dass Catherine wieder zu sich selbst gefunden zu haben schien.
    Maidstone kratzte sich im Nacken. „Ein spukender Zwerg also.“
    James Benjamin kniff die Augen zusammen. „Besser als ein Irrwicht.“
    Was sie fanden, versetzte Charles in Erstaunen. Wie konnte es so viele Geheimgänge in seinem Herrenhaus geben, ohne dass er etwas davon geahnt hatte? Als die Teilnehmer des Suchtrupps durch die Tür hinter dem Schrank traten, die der Eindringling für seine Flucht benutzt hatte, fanden sie sich in einer fremden Welt wieder.
    Außer dem Gang zu Catherines Ankleidezimmer entdeckten sie andere Zugänge und Geheimkammern, ein wahres Labyrinth, das bis zu den Grundmauern des Herrenhauses reichte und mit dem Wachturm und der alten ehemaligen Festhalle verbunden war. Zwei Gänge – einer verborgen in der Ummauerung der Zisterne und der andere von einem Schornstein verdeckt – führten nach draußen.
    Sie mussten sofort zugemauert werden. Charles schauderte bei dem Gedanken daran, wie viele Schwachstellen es gab.
    Catherine hatte darauf bestanden, mitzukommen. Einmal, weil sie gern an allem teilhaben wollte, zum anderen aber auch aus Angst, von Charles getrennt zu sein. Er stimmte zu, weil er sie nicht allein lassen wollte. Der furchtlose James Benjamin übernahm die Führung, gefolgt von Maidstone. Catherine ging hinter dem Constable, und Charles bildete die Nachhut, damit er sie stets im Auge behalten konnte. Die Männer trugen Pistolen und Laternen.
    „Mylord?“ James Benjamin drehte sich in dem engen Gang halb herum. „Warum haben Ihre Vorfahren überhaupt einen solchen Kaninchenbau angelegt?“
    „Ich denke, das hängt mit den schlimmen politischen Zuständen in früheren Zeiten zusammen. Ein Lord wusste nie, wann seine Feinde auftauchen würden, um ihn in den Kerker zu werfen – oder ihn zu hängen.“
    „Vielleicht sollten Sie die Gänge offen lassen.“
    Charles zog die Brauen hoch. „Ich hoffe doch sehr, dass ich nicht so gefährliche Feinde habe, James Benjamin.“
    „Sie haben zumindest einen.“ Maidstone hielt seine Laterne hoch, und im Lichtschein wurde eine Steintreppe sichtbar. „Sieht so aus, als ob die Stufen zum alten Turm führen.“
    Nachdem sie sie emporgestiegen waren, blieben sie vor einer alten Holztür stehen. Der Stallbursche sah Charles fragend an, und Charles nickte. „Öffne sie vorsichtig.“
    James Benjamin schob die Tür einen Spaltbreit auf und spähte hindurch. Ein übler Gestank schlug ihm entgegen. Er machte sie weiter auf und hielt plötzlich inne. Dann trat er zurück in den Gang. „Ich glaube, wir haben ihn gefunden, Mylord.“
    Mit einem Fluch auf den Lippen drängte sich Maidstone an James Benjamin vorbei. Der Stallbursche folgte ihm, und Charles wandte sich an Catherine. „Bleib hier.“
    „Glaub ja nicht, dass ich an diesem grausigen Ort allein hier draußen bleibe.“ Catherine wischte eine Spinnwebe zur Seite und wich

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