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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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einmal nicht Eure Nase hat, vielleicht bekommt er meine. Oh, Robert!“ Sie drückte das Kind fest und zärtlich an sich. „Erkennt Euren Sohn an und liebt ihn! Es ist nicht sein Fehler, dass Drogo diesen unbegründeten Zweifel in Eure Gedanken gesät hat!“
    Robert blickte auf seine erschöpfte und enttäuschte Frau und wünschte inbrünstig, er könnte diesen Verdacht abschütteln, den Drogo durch sein gewissenloses Eindringen geschürt hatte. Er wollte glauben, nein, er glaubte, dass Genevra anders war als seine erste Frau Jane, dass sie durch ihre klösterliche Erziehung wahrhaftig und ehrlich war. Doch er war sich bewusst, dass eine Frau, die gegen ihren Willen gezwungen worden war, in der Abgeschiedenheit des Klosters zu leben, auch zur Rebellin werden konnte, sobald sie diese Fesseln abgeschüttelt hatte.
    Genevra indes war anders. An ihr war keine Spur von Rebellion oder Täuschung. Sie hatte die Zeit im Kloster genutzt, um ihren regen Geist zu bilden. Sie hatten eine glückliche Zeit verbracht, nachdem er seine Zweifel beiseitegeschoben hatte. Für immer, so hatte er gehofft.
    Indes, sie waren wiedergekommen. Und da Drogos Bastard, den eine Küchenmagd in ihrem Schoß trug, noch nicht geboren war, konnte er keinen Vergleich anstellen. Das Kind in den Armen seiner Frau könnte von Drogo sein. Tief in seinem Inneren jedoch, allen Zweifeln zum Trotz, wusste er, dass es nicht so war. Dieses Kind war sein Sohn.
    Er sehnte sich danach, ihn in seine Arme zu nehmen. Unter der kalten Gefühllosigkeit, die er zur Schau trug, brannten Stolz und Freude. Doch er fürchtete sich, an sein Glück zu glauben, aus Angst, es könnte nur Katzengold sein.
    Er machte ein Zugeständnis. Er beugte sich über das Bett und drückte Genevra einen Kuss auf die Stirn. Sie senkte die Lider, um sein Friedensangebot anzunehmen. Die dunklen Wimpern betonten die Schatten unter ihren Augen und die Blässe ihrer Haut. Sie sah müde und erschöpft aus.
    „Lasst mich ihn nehmen.“
    Genevra begegnete dem besorgten Blick ihres Gemahls und überließ ihm das Kind. Lange stand Robert stumm da, das Kind ungeschickt in den Armen haltend. Da es leise wimmerte, nachdem es von der Brust seiner Mutter gerissen worden war, wiegte er es sanft.
    „Welchen Namen habt Ihr Euch ausgesucht?“, fragte er.
    „Robert. Indes könnte das einige Verwirrung hervorrufen.“
    „Wir können ihm einen anderen Rufnamen geben. Lord Northempston hatte uns zusammengebracht. Sein Name ist William. Robert William, kurz Will gerufen?“
    Genevra nickte lächelnd. „Das gefällt mir.“
    „Ich spreche mit Father John wegen der Taufe.“
    „Er wird bald eine andere Taufe abhalten. Meg und Bernard nennen ihre Zwillinge Edana und Wystan.“
    Robert blickte zweifelnd drein. „Das ist ihre Sache, wie sie die Kinder nennen. Ich bevorzuge einfache Namen.“
    „Was hättet Ihr für ein Mädchen vorgeschlagen?“, fragte Genevra neugierig.
    „Alida“, antwortete er ohne Zögern. Und fügte etwas verlegen hinzu: „Nach meiner Schwester und meiner Großmutter.“
    Genevra lächelte. „Nun gut, Gemahl, unsere erste Tochter wird Alida heißen.“
    „Ihr seid noch so schwach von Wills Geburt und sprecht von einer Tochter!“
    „Mein Herr und Gemahl, ich möchte Euch gerne viele Kinder schenken, wenn Gott es zulässt.“
    Sie erwähnte nicht die Vorhersage der alten Mariel. Sie wusste, dass das wahre Glück in ihrer Ehe noch fehlte. So konnte sie nur hoffen und vertrauen, dass dieser Teil der Prophezeiung auch in Erfüllung gehen würde.
    Der Sommer kam in diesem Jahr früh, und das Kind entwickelte sich kräftig. Genevra indes konnte die Niedergeschlagenheit nicht abschütteln, die sie ergriffen hatte, da sie feststellen musste, dass Robert ihr noch immer nicht voll vertraute. Sosehr sie auch überlegte, es konnte keinen anderen Grund für ihre düstere, betrübte Stimmung geben.
    Robert war nicht lieblos. Er war in ihr Bett zurückgekehrt und hatte die ehelichen Beziehungen wieder aufgenommen, sobald der Priester sie ausgesegnet hatte. Sie sprach zu niemandem, nicht einmal zu Meg, über ihre Sorgen, ihre Gefährtinnen jedoch konnten unschwer sehen, wie schwer es ihr fiel, sich des Morgens zu erheben, dass sie Schwierigkeiten hatte, ihre Aufmerksamkeit auf den Unterricht mit den Mädchen zu lenken, dass es ihr fast unmöglich war, zu lächeln.
    „Das kommt vielleicht daher, dass Ihr Euer Kind selber stillt“, sagte Annys zweifelnd.
    Genevra arbeitete lustlos an einer

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