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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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stellte das Glas ab.
    „Glaubst du, er meint es nicht ernst?“, fragte Nick verblüfft.
    „Nein, im Gegenteil. Ich bin sicher, dass er mich sehr gerne mag und daran glaubt, dass wir das perfekte Paar wären.“
    „Warum willst du dann nicht?“ Plötzlich war es für ihn ungemein wichtig, dies zu wissen. „Er kommt aus gutem Hause, ist vermögend, intelligent. Er ist freundlich …“
    „Ist es das, was eine Ehe ausmacht?“ Sie funkelte ihn an. Er musste an sich halten, um nicht vor ihrer Vehemenz zurückzuweichen. „Herkunft, Geld, Intelligenz. Freundlichkeit?“
    „Nun, ja, es sind doch alles erstrebenswerte Eigenschaften.“ Warum musste er sich plötzlich verteidigen? Warum ging es jetzt auf einmal nur noch um seine Gefühle? Sie hatte gerade genau beschrieben, was er von einer Ehefrau zu erwarten glaubte.
    „Du würdest dich mit so wenig zufriedengeben?“ Talitha klang ehrlich erstaunt.
    „Wenig? Mehr kann man sich wohl kaum wünschen.“ Doch plötzlich war er sich dessen nicht mehr so sicher. Ihre Heftigkeit verunsicherte ihn, enthüllte eine schmerzende Leere in seinem Inneren. „Wonach strebst du denn?“
    „Nach Liebe natürlich.“ Sie stand auf und streifte den Jasmin, der in einem Topf neben ihr stand. Eine Duftwolke wurde von den ersten offenen Blüten freigesetzt. „Ich strebe nicht nach mehr – mit nichts weniger gebe ich mich zufrieden.“
    „Dann könntest du als alte Jungfer enden“, erklärte Nick unfreundlich und stand ebenfalls auf.
    „Besser als ein fauler Kompromiss“, erwiderte Talitha ruhig. „Besser als Mittelmäßigkeit. Außerdem habe ich nie eine Heirat erwartet.“
    Etwas in ihrem Inneren, ein Teil von ihr, der Talitha von innen heraus zu beobachten schien, war erstaunt über die Ruhe, mit der sie Nicholas Stangate begegnete. Sie stand immerhin dem Mann gegenüber, von dem sie erst seit Kurzem wusste, dass sie ihn liebte.
    Talitha fragte sich, ob sie ihn verärgert oder vielleicht sogar gekränkt hatte durch ihren Angriff auf seine Sicht einer passenden Ehefrau. Seine grauen Augen glitzerten wie das Innere eines frisch gebrochenen Feuersteins, und Farbe überzog seine hohen Wangenknochen.
    „Darf ich dich in den Tanzsaal zurückgeleiten, oder erwartest du einen weiteren Gentleman?“
    „Im Moment nicht, danke. Ich muss gehen und nachsehen, ob ich nicht noch den einen oder anderen hierherlocken kann“, erwiderte sie schroff und spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. „Tante Kate hat verkündet, dass mindestens noch zwei ihre Anträge in den nächsten Tagen machen werden.“
    Eine dunkle Augenbraue hob sich. „Ts, ts, Tallie, eine Dame brüstet sich nicht mit ihren Eroberungen.“
    In einem Wirbel aus lohfarbener Seide und Spitze stand Talitha auf. „Ein wahrer Gentleman würde sie nicht dazu bringen, dies zu tun.“ Sie machte einen Schritt nach vorn, doch Nick wich nicht zur Seite, sodass sie plötzlich beinahe auf seinen Zehen stand.
    Sein Blick senkte sich vor der Herausforderung in ihren Augen und blieb bewundernd an den verführerischen Rundungen von Brust und Schultern hängen, die sich aus dem tief ausgeschnittenen Kleid hoben. Der einzelne, schwere Diamant, der in dem Tal zwischen ihren Brüsten lag, bewegte sich im Einklang mit ihren heftigen Atemzügen.
    „Das ist ein sehr schöner Stein. Haben dich deine Verehrer mit Diamanten überhäuft?“
    „Tante Kate hat ihn mir freundlicherweise geliehen, wie alles, was ich an Schmuck trage. Ich besitze keinen eigenen.“
    „Dann können wir nur hoffen, dass deine Bewunderer dir ein paar passende Geschenke machen.“
    „Ich habe es dir doch gesagt. Bei keinem von ihnen habe ich den Wunsch, mich auf irgendetwas einzulassen, und schon gar nicht, wenn Schmuckstücke das Geschenk der Wahl wären.“ Sie bekam kaum noch Luft. Im Wintergarten war es stickig und der Duft des Jasmins nachgerade überwältigend.
    „Sieh nur, wie der Stein das Licht reflektiert.“ Er schien nicht gehört zu haben, was sie gesagt hatte, sondern betrachtete weiterhin das Licht, wie es sich bei jeder Bewegung in dem facettenreich geschliffenen Stein brach. „Ist es dein Herz, was ihn so zucken und zittern lässt, Tallie?“
    Bevor sie reagieren konnte, hob er seine rechte Hand und legte sie sanft, mit der Handfläche nach unten, auf die Rundung ihrer Brust zwischen Schlüsselbein und Ausschnitt. Tallie zuckte zurück, doch mit dem linken Arm zog er sie an sich. Sie war gefangen, seine eine Hand ruhte auf ihrer Brust, die

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