Historical Exklusiv Band 42
zuwarf.
„Kommen Sie“, schnurrte sie und setzte sich in aufreizender Pose auf das Bett. „Kommen Sie, Mylord.“
„Sie sollen mich doch Devlin nennen“, erwiderte er. „Haben Sie das vergessen, Maddy?“
Statt zu antworten, rollte sie sich auf die eine Seite des Bettes.
„Wir sind hier nicht in Farleys Etablissement“, betonte er. „Ich will nicht deine Dienste, Maddy.“ Er wollte etwas anderes von ihr, nichts jedoch von den Dingen, die Farley von ihr gefordert hatte.
„Aber das muss so sein.“ Ihre Miene nahm einen verzweifelten Ausdruck an.
„Nein.“
Sie erhob sich vom Bett und kam auf ihn zu. „Bitte, Devlin, du musst mir die Gelegenheit geben, dich zu lieben. Das musst du einfach tun.“ Seine Weigerung stürzte sie in eine solche Verzweiflung, dass sie ihn vertraulicher ansprach als zuvor.
„Nein, Maddy, ich will nicht.“
Er ging zur Tür und öffnete sie.
„Devlin, ich bin es doch gewohnt. Es ist nicht schwierig. Ich werde dir Lust bereiten, und es wird angenehm sein, das verspreche ich dir.“ Tränen stiegen ihr in die Augen.
Er hätte zu gern ihr Angebot angenommen, doch er konnte es nicht, solange ihre verführerischen Worte hohl klangen. Zu gut erinnerte er sich an das, was sich beim ersten Mal zwischen ihnen abgespielt hatte, und er wusste genau, das war diesmal nicht der Fall.
„Ich … ich möchte dir meine Dankbarkeit beweisen“, schluchzte sie.
„Dankbarkeit? Denkst du, du sollst mich aus Dankbarkeit lieben?“
Verwirrt runzelte sie die Stirn, was auf Devlin nicht einstudiert wirkte. „Du willst mich doch, das weiß ich. Männer wollen … sie wollen … Es hat dir auch gefallen.“
Es hatte ihm gefallen, daran gab es keinen Zweifel. Doch er wusste, er würde kein Vergnügen daran finden, wenn ihr Blick dabei leer und ihre Worte auswendig gelernt waren.
„Geh zu Bett, Maddy. Allein.“
Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn, wobei sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste. Ihre einstudierten Verführungsversuche waren zwar vergessen, doch ihre Verzweiflung machte die Situation auch nicht leichter. Dennoch reagierte sein Körper auf sie, auch wenn Devlin das nicht wollte.
Kurzentschlossen hob er Madeleine hoch und setzte sie auf dem Bett ab, dann zog er sich zurück.
„Nicht, Devlin“, flehte sie, klammerte sich an seinem Hemd fest und versuchte, ihn wieder zu sich zu ziehen. „Du verstehst nicht, Devlin. Ich muss das machen.“
Er befreite sich aus ihrem Griff und war dabei gröber, als es ihm behagte. Gegen das Verlangen anzukämpfen ließ ihn schroff reagieren. „Das musst du nicht. Es ist nichts, was ich von dir verlange.“
„Aber ich kann nichts anderes.“
Madeleine sah ihm nach, wie er zur Tür ging. „Du verstehst nicht“, wiederholte sie flüsternd. „Ich kann doch nichts anderes.“
Ohne einen Blick zurück zog er die Tür hinter sich zu.
Devlin floh förmlich hinaus in die feuchte Nacht. Im Schein der Straßenlaternen ging er zügig durch die Stadt, bis er den nächstgelegenen Spielclub erreichte. Anstatt aber den Türklopfer zu betätigen, stand er nur da und starrte die Eingangstür an. Es war keine Langeweile, die er diesmal vertreiben wollte, sondern die Unruhe, die Madeleine in ihm ausgelöst hatte.
Warum akzeptierte er nicht einfach ihre Dankbarkeit und holte sie zu sich in sein Bett? Immerhin hatte er sie vor Farley gerettet und dazu noch ihrem Kind und ihrem Dienstmädchen eine Unterkunft gegeben.
Er wandte sich von der Tür ab und schlenderte durch die Straße. Bei ihrer ersten Begegnung war von Dankbarkeit nichts zu spüren gewesen, sondern von Verlangen. Es war ihm fast so vorgekommen, als würde sie ihn lieben, und er hatte es nie vergessen.
Ziellos zog er umher, bis er auf einmal wieder vor der Haustür zu seiner neuen, teuren Wohnung stand. Er ging hinein, alles war ruhig, und eine einzelne Kerze sorgte für ein wenig Licht. Sein Blick wanderte zu den anderen Schlafzimmern, und Devlin fragte sich, was sich wohl hinter den geschlossenen Türen abspielte. Hielt Bart die zerbrechliche Sophie schützend in seinen Armen, damit niemand sie in der Nacht überfallen konnte? Hatte sie ihren Leib Bart dargeboten? Und hatte er angenommen?
Devlin hätte die Zuwendung eines ganzen Monats verwettet, dass Bart sich nicht so viele Gedanken machte wie er selbst und dass die zierliche Frau Barts faltiges Gesicht am Morgen voller Bewunderung betrachten würde.
Leise betrat er Madeleines Zimmer. Im schwachen Schein einer
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