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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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hohem Tempo vorüber. Madeleine blieb stehen, um ihr nachzuschauen.
    „Magst du Pferde, Maddy?“
    „Wie?“ Sie drehte sich zu ihm um. „Oh, Pferde … ja, ich habe sie gemocht.“
    „Und nun nicht mehr?“
    „Ich habe schon seit Langem nicht mehr auf einer Stute gesessen … seit vielen Jahren.“
    „Aber reiten kannst du?“
    O ja, das konnte sie. Sie war schneller geritten als jeder Junge in der Grafschaft, schneller auch als die meisten Männer. Aber hätte sie nicht jede Minute unbewacht auf ihrem Pferd verbracht, wäre ihr vielleicht die Begegnung mit Farley erspart geblieben, die eine so unheilvolle Entwicklung nach sich gezogen hatte. Nie wieder zu reiten war die angemessene Strafe für ihr folgenschweres Abenteuer.
    „Man könnte sagen, dass ich heute so gut Männer reite, wie ich damals Pferde geritten habe.“
    „Maddy!“ Devlin blieb abrupt stehen und packte sie an den Schultern. „Sprich nicht auf diese Weise! Ich sollte dich dafür würgen.“
    Trotzig hob sie das Kinn. „Wie Sie wünschen, Sir.“
    Er ließ sie wieder los. „Verdammt, du weißt genau, ich werde dich nicht schlagen. Aber warum sagst du so etwas?“
    „Weil es die Wahrheit ist. Ich weiß, was ich bin, Devlin. Es führt zu nichts, mich zu etwas anderem zu machen. Es ist das Einzige, was ich kann. Bart und Sophie sind in vielen anderen Dingen geschickt, und du ebenfalls. Du kannst beim Kartenspielen gewinnen und dich in der Gesellschaft bewegen, du hast im Krieg gekämpft. Was könnte es Sinnvolleres geben als das? Ich dagegen beherrsche nichts Vergleichbares.“
    Er streckte seine Hand aus und wünschte sich, er könne Madeleine an sich drücken und sie küssen, bis sie ihre Worte zurücknahm – auch wenn ein Kuss das vielleicht nicht bewirken würde. Langsam ließ er seine Hand sinken, dann nahm er ihren Arm, damit sie sich bei ihm unterhakte. Schließlich gingen sie weiter.
    Nach einigen Metern sagte er: „Das hast du also gestern Abend gemeint, als du sagtest, dass du nichts anderes kannst.“
    Da Madeleine beharrlich schwieg, hielt er sich ebenfalls zurück. Dies war nicht der richtige Ort für eine solche Unterhaltung. Außerdem wurde sie von jedem schönen Gespann abgelenkt, das sie auf der Straße entdeckte.
    „Du bist eine Pferdenärrin, nicht wahr?“, fragte er amüsiert, woraufhin sie sich demonstrativ von ihm abwandte. „Du brauchst das nicht zu leugnen, Maddy. Du bist eine Pferdenärrin. Ich erkenne die Anzeichen dafür. Als Junge war ich nicht anders. Ich verbrachte lieber meine Zeit mit Pferden als mit irgendeinem Menschen. Mein Bruder, der Erbe, konnte nie mit mir mithalten, wenn wir ausritten, obwohl er gut zehn Jahre älter ist als ich. Ihm blieb nur, unserem Vater zu berichten, dass ich im Begriff sei, mir das Genick zu brechen.“
    Einem Jungen, der für sie vor dem Überqueren die Straße gefegt hatte, warf er einen Penny zu.
    „Oh, sieh doch nur all die Geschäfte!“, rief Madeleine aus. „Ich hatte nicht gedacht, dass es so viele sein würden.“
    Wie ein Kind auf einem Jahrmarkt sah sie mal hierhin, mal dorthin, während sie alles kommentierte, was sie entdeckte.
    „Du warst noch nie in diesen Läden?“
    „Nein“, antwortete sie ausgelassen. „Ich habe mich immer gefragt, wie die Geschäfte in London wohl aussehen.“
    „Seit drei Jahren bist du in London, und du warst noch nie hier?“ Es kam ihm einfach unfassbar vor.
    „Lord Farley ging nicht mit mir einkaufen.“
    Devlin blieb stehen. „Willst du sagen, dieser Teufel ließ dich nicht einmal das Haus verlassen?“
    „Ganz so schlimm war es nicht, das musst du mir glauben.“ Sie tätschelte seine Hand und ging weiter. „Als Linette alt genug war, durfte ich mit ihr in den Park auf der anderen Straßenseite gehen, aber nur früh am Morgen, wenn sich dort noch niemand aufhielt. Außerdem gab es hinter dem Haus einen kleinen Garten. Sophie und ich durften ihn pflegen, auch wenn ich in erster Linie die Erde umgegraben habe, weil ich überhaupt nichts darüber weiß, wie man Pflanzen zum Blühen bringt. Aber es gefiel mir, die Erde auf meiner Haut zu spüren.“
    Mehr als drei Jahre ihres Lebens hatte sie auf einer so winzigen Fläche zubringen müssen. „Der Teufel soll Farley holen.“
    Als Madeleine ihn daraufhin ansah, fühlte er sich an den Blick erinnert, den Sophie Bart zugeworfen hatte.
    Einen Moment später standen sie im Eingang zu einem Geschäft, an dessen Tür ein Messingschild mit dem Namenszug „Madame Emeraude“
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