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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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Straßenlaterne machte er Linette aus, die schlafend in ihrem Bett lag und am Daumen lutschte.
    Madeleines Bett war leer, und Devlin bekam augenblicklich einen Schreck. Erst dann bemerkte er Madeleine. Sie saß zusammengesunken auf der Fensterbank und schlief so friedlich wie ihre Tochter.
    Seine beiden Schützlinge waren Schönheiten, aber sie waren auch ganz und gar auf ihn angewiesen. Der Gedanke machte ihm mehr Angst, als wenn er ein Regiment Soldaten in den Krieg hätte führen sollen. Soldaten kannten die Risiken, aber sie besaßen auch die nötigen Werkzeuge, damit sie ihr Leben verteidigen konnten. Wenn er dagegen bei Madeleine und Linette versagte, würden sie Geschöpfen wie diesem Farley ausgeliefert sein. Die beiden besaßen keine Waffen, mit denen sie sich zur Wehr setzen konnten.
    Er schwor sich, nicht zu versagen. Er würde sich um ihre Bedürfnisse kümmern, ganz gleich, wie hoch der Preis war.
    Nach kurzem Zögern hob er Madeleine hoch, die zu seinem Erstaunen leicht wie eine Feder war, und brachte sie zum Bett.
    „Sonst kann ich nichts“, sprach sie leise und ließ den Kopf an seine Schulter sinken, wie es zuvor ihre Tochter bei ihr selbst gemacht hatte.
    „Ruhig, Maddy“, flüsterte er. „Du weckst sonst Linette auf.“
    „Linette“, gab sie zurück. „Alles, was ich habe.“
    „Jetzt nicht mehr, Miss England.“ Devlin legte sie aufs Bett und zog die Decke hoch. „Jetzt hast du auch noch mich.“

5. KAPITEL
    M adeleine hatte sich fest bei Devlin untergehakt, als sie beide im hellen Schein der Sonne durch die Straßen von London spazierten. Sie zog die Kapuze ihres Capes enger zusammen, damit von ihrem Gesicht so wenig wie möglich zu sehen war. Dennoch fühlte sie sich bloßgestellt.
    „Du wirst mich doch nicht zu einer vornehmen Modistin bringen, nicht wahr, Devlin?“ Der Gedanke, über die Bond Street zu schlendern – jene vornehme Einkaufsstraße –, machte ihr Angst.
    Amüsiert sah er sie an. „Also wirklich, Maddy. Glaubst du tatsächlich, ich würde dich etwas so Schrecklichem aussetzen?“
    „Zieh mich nicht auf“, erwiderte sie lachend. „Es ist nur so, dass ich nicht gesehen werden möchte.“
    „Keine Angst, du dummes Ding. Du hast doch immer deine Maske getragen, nicht wahr? Niemand wird dich wiedererkennen.“ Beschwichtigend streichelte er ihre Hand.
    „Ach, natürlich. Wie dumm von mir.“
    Sie atmete tief durch. Er verstand es nicht. Farleys Gäste waren für sie kein Grund zur Sorge, und vielleicht würden die, vor denen sie sich so fürchtete und die ihr Gesicht einst wahrgenommen hatten, sie ebenfalls nicht wiedererkennen. Immerhin musste sie ja nach so vielen Jahren doch verändert aussehen, oder nicht?
    „Und wohin gehen wir?“ Als sie den großen, gut aussehenden Devlin betrachtete, funkelten seine grünen Augen im Sonnenlicht wie Smaragde. Wenn sie schon am helllichten Tag durch die Stadt spazieren sollte, hatte sie wenigstens das Vergnügen, sich an seiner Seite zu befinden.
    „Bart hat eine Damenschneiderin ausfindig gemacht, nur vier Straßen von hier entfernt“, sagte Devlin. „Wieso er sich damit auskennt, ist mir allerdings ein Rätsel.“
    „Bart ist sehr klug“, meinte Madeleine und musste lachen. „Ich glaube, zusammen mit Sophie kann ihm alles gelingen.“
    „Ganz im Gegensatz zu mir.“ Zwar lächelte er, aber seine Stimme klang nicht belustigt.
    „Du bist die Achse, um die sich alles dreht“, sagte sie gedankenverloren und sah wie gebannt zu einer Kutsche, die die Straße entlangfuhr. „Oh, sieh dir nur die Grauschimmel an. Wie wunderbar sie nebeneinander traben. Sie sind prachtvoll, findest du nicht auch?“
    „Ja, in der Tat.“
    Ihr Blick galt weiter dem Vierspänner, bis der außer Sichtweite war. Ein letztes Mal sah sie in die Richtung, in die die Kutsche davongefahren war. „Was sagtest du, Devlin?“
    „Ich stellte eben klar, wie vollkommen nutzlos du mich findest.“
    „Du machst dich schon wieder über mich lustig. Wo wären ich und Linette heute ohne dich, Devlin?“ Sie spürte, wie sie rot wurde. So hätte sie nicht reden sollen. Es klang, als sei er ihr gegenüber zu irgendetwas verpflichtet. Heute Morgen war sie allein in ihrem Bett aufgewacht, da er sich geweigert hatte, das Einzige anzunehmen, was sie ihm geben konnte. „Wenn jemand nutzlos ist, dann bin ich das, Devlin.“ Sie seufzte. „Ich tauge zu nichts … jedenfalls zu nichts Wichtigem.“
    Eine von zwei edlen Rotschimmeln gezogene Karriole fuhr in

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