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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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verlief recht belanglos, bis sie auf einmal fragte: „Gehen Sie am Mittwoch in die Vauxhall Gardens, Lord Devlin? Meine Mutter sagt, wir werden nicht dort erscheinen, aber viele andere reden bereits davon.“
    Vauxhall. Großer Gott, warum hatte er nicht eher daran gedacht? Er konnte Madeleine nicht in den Covent Garden und auch nicht ins Almack’s mitnehmen, aber sehr wohl nach Vauxhall! Dank der schwarzen Stoffmasken, die an diesem Ort von so vielen Besuchern getragen wurden, konnten sie beide dort tanzen gehen, die Lichter bestaunen, spazieren gehen oder sich in eine der Grotten zurückziehen. Der Gedanke daran beflügelte seine Schritte.
    „Und? Werden Sie hingehen?“, fragte Miss Duprey noch einmal.
    Dass er mit ihr tanzte, war ihm fast entfallen, obwohl sie sich gegenseitig an den Händen hielten. „Ich hatte es nicht geplant.“ Aber jetzt tat er es.
    Nach dem Tanz begleitete er sie an einen Tisch, den sie sich mit einigen Freundinnen teilte. Er erklärte sich bereit, ihr etwas zu essen zu bringen, anschließend ging er zum Büfett.
    „Steele?“
    Devlin blieb stehen und drehte sich um. Einen Moment lang glaubte er, einen Geist vor sich zu haben. Zuletzt hatte er Christian Ramsford auf dem Schlachtfeld gesehen, wie er zu Boden ging. Er hatte um den Toten getrauert, doch vor ihm stand nun wirklich Ramsford, leibhaftig.
    „Ram“, sagte er mit belegter Stimme und wollte seinem Gegenüber zunächst nur die Hand geben, ignorierte dann aber alle Etikette und umarmte ihn herzlich. „Ram, ich dachte, du wärst tot.“
    Der Angesprochene lächelte ironisch, aber seine Augen glänzten auf eine verdächtige Art und Weise. „Und ich dachte, man hätte dich längst beerdigt. Dann waren wohl all die Flaschen Brandy, die ich im Gedenken an dich geleert habe, umsonst gewesen.“
    Devlin schüttelte den Kopf. „Eine Flasche Brandy kann man nie vergebens leeren.“ Er musterte Ramsford, der eine perfekt sitzende Jacke aus schwarzem Stoff trug. Obwohl er der mittellose Sohn eines Vikars vom Land war, konnte er mit seiner Statur und seinem Auftreten stets Aufmerksamkeit auf sich lenken.
    „Was hast du denn hier zu suchen?“, wollte Devlin wissen. Ein Ball in London war der letzte Ort auf der Welt, an dem er Christian Ramsford vermutet hätte.
    „Mein Onkel und mein Cousin hatten beide das Pech, nicht lange zu leben.“ Seine Stimme wies fast eine Spur von Trauer auf. „Mein Vater hat geerbt.“
    „Meine Güte, Ram, dann bist du im Besitz eines Grafentitels!“ Devlin grinste amüsiert.
    Sein Freund zuckte nur mit den Schultern. „Ich begleite eine meiner Schwestern, außerdem wurde mir aufgetragen, ich solle mir Gedanken über die Fortführung der Familienlinie machen.“
    „Komm mit, ich muss etwas Essbares auf einen Teller zusammenstellen.“ Devlin packte ihn am Arm und zog ihn mit sich zum Büfett. Ram nahm von einem Tablett ein Glas Champagner, leerte es in einem Zug und griff sogleich nach dem nächsten.
    „Du wirst bei uns am Tisch sitzen, ich bestehe darauf.“
    Ramsford sagte dazu nichts, folgte seinem Freund aber an den Tisch, an dem Miss Duprey saß. Devlin stellte ihm die Gesellschaft vor und bemerkte die neugierigen Blicke, die die jungen Damen seinem Begleiter zuwarfen. Mit einem Mal hätte er sie am liebsten alle fortgeschickt, um sich ungestört mit seinem alten Freund unterhalten zu können.
    Nachdem er Miss Duprey zurück in den Ballsaal begleitet hatte, wandte er sich wieder Ramsford zu. Beide standen an einem der offenen Fenster, durch die kühle Nachtluft in den Saal getragen wurde, als Amanda Reynolds zu ihnen kam, da sie Ram vorgestellt werden wollte.
    Devlin begriff, dass man weder ihn noch seinen Freund auf diesem Ball in aller Ruhe in Erinnerungen schwelgen lassen wollte. Kurzerhand entschloss er sich, zusammen mit Ramsford aufzubrechen. Nahe St. James’s fanden die beiden eine gemütliche Schenke, ließen sich dort nieder und tranken auf die im Krieg gefallenen Kameraden.
    Spät in der Nacht verließen sie das Lokal und fanden sich in der kalten Nachtluft wieder. Devlin umarmte seinen Freund zum Abschied. Der Alkohol hatte ihn gefühlsduselig gemacht, aber er war zu betrunken, um sich von seinem eigenen Verhalten in Verlegenheit bringen zu lassen.
    Er stolperte und wankte durch die Straßen, dabei sang er ein wüstes Trinklied. Kurz bevor er seine Wohnung erreichte, stellte sich ihm auf einmal ein Mann in den Weg.
    „Guten Abend, Steele. Wie ich sehe, hatten Sie einen vergnüglichen

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