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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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stand er auf und näherte sich mit bedächtigen Schritten der Waschschüssel. Er spritzte sich Wasser ins Gesicht und spülte den Mund aus, um den üblen Geschmack loszuwerden. Dann goss er sich den Inhalt des Krugs über den Kopf.
    Er hatte Madeleine ganz sicher nicht von seinem Treffen mit Ram erzählt, aber er hatte sie angeschrien? Warum nur? Und was hatte er womöglich noch alles getan?
    Auf dem Weg in die Küche nahm er sich vor, alles wiedergutzumachen, obwohl er dafür erst einmal wissen musste, was man ihm vorhielt.
    Vor dem Herd wärmte er sich auf, dann nahm er den Kessel mit dem heißen Wasser und brühte sich einen Tee auf. Er fragte sich, wo wohl die anderen waren.
    Vor allem Madeleine.
    Bart kam herein und warf ihm einen missbilligenden Blick zu.
    „Ja, ja, ich weiß.“ Devlin winkte ab. „Ich habe mich gründlich danebenbenommen.“
    „Du hast das Mädchen verärgert.“
    Devlin sah ihn erschrocken an. „Ich habe Sophie verärgert?“
    „Nicht Sophie“, schnaubte er. „Miss Madeleine.“
    „Du weißt nicht zufällig, was ich getan habe, oder? Ich muss gestehen, ich kann mich an kaum etwas erinnern.“
    Bart gab ihm ein Stück Brot, auf dem Devlin lustlos herumkaute. „Miss Madeleine hat mir nicht alle Einzelheiten berichtet, aber nach ihren Schilderungen musst du sturzbetrunken gewesen sein.“
    „Stimmt.“ Bart wollte darauf etwas erwidern, aber Devlin fügte sofort an: „Bevor du mir den Hals umdrehst – ich war mit Ram unterwegs.“
    „Captain Ramsford? Er lebt?“, fragte sein Diener überrascht.
    „Ich hielt ihn auch für tot, weil ich ihn damals zu Boden gehen sah.“ Er hob seine Tasse an und merkte, wie sehr er zitterte. „Wir haben gemeinsam den Ball verlassen und den Abend in einer Schenke verbracht.“ Er hielt inne und trank einen Schluck Tee. „Wir mussten auf viele tote Kameraden anstoßen.“
    „Auf Captain Ramsford erhebe auch ich das Glas.“ Bart holte eine Flasche aus dem Schrank, schenkte sich ein Glas ein und gab einen Schuss in Devlins Tasse.
    „Auf Captain Ramsford“, erklärte er, dann stieß er mit Devlin an.
    Genau in diesem Augenblick kam Madeleine in die Küche. Sie sah die Flasche auf dem Tisch, dann die beiden Männer. Bart trank in einem Zug sein Glas aus und zog sich zurück. Schweigend ging sie zum Herd.
    „Ich habe Tee in der Kanne aufgebrüht“, sagte Devlin zu ihr.
    Wortlos gab sie etwas Zucker und ein paar Tropfen Milch in ihre Tasse, goss Tee dazu und setzte sich mit ausdrucksloser Miene an den Tisch.
    Übelkeit stieg in Devlin auf, er biss von seiner Scheibe Brot ab und hoffte, sein Magen würde sich bald wieder beruhigen. Er wollte Madeleine eigentlich von Ram erzählen, doch er sah davon ab, da es sich wohl nur wie eine Ausrede anhören würde. Wie aber sollte er sein Fehlverhalten erklären, wenn er gar nicht wusste, was eigentlich geschehen war? Schlimmer war aber noch diese unheilvolle Vorahnung, die er wahrnahm.
    „Ich kann mich nur an wenig erinnern, ich weiß nur noch, dass ich mich dir gegenüber sehr schlecht benommen habe.“ Mit einem Finger wollte er ihr Kinn anheben, aber sie schlug ihn weg.
    „Ich möchte mich entschuldigen, Maddy. Es tut mir leid.“ Devlin setzte sich zu ihr, um ihr nah zu sein.
    „Du kannst dich leicht entschuldigen, wenn du gar nicht weißt, was du getan hast“, gab sie zurück.
    Er nahm ihre Hand und streichelte sie. Als Madeleine sie zurückziehen wollte, hielt er sie fest. „Ich entschuldige mich dafür, dass ich betrunken war und dich angebrüllt habe. Denn daran kann ich mich erinnern.“
    Madeleine wünschte, er würde sie nicht anfassen.
    „Maddy“, fuhr er mit gesenkter Stimme fort und legte seine Arme um sie. „Sag mir, was ich dir getan habe, meine Liebe. Ich will es wieder richten.“
    Wie sollte sie ihm vorwerfen, was er von ihr gefordert hatte, wenn jetzt seine Nähe bewirkte, dass sie ihn begehrte?
    In diesem Moment kam Linette in die Küche gestürmt und rief: „Daddy!“ Sie kletterte flink auf Devlins Schoß und schlang die Arme um seinen Hals.
    „Daddy!“, krähte sie erneut, diesmal direkt ins Ohr, sodass er sich den Kopf halten musste.
    Unwillkürlich begann Madeleine zu lachen. „Nicht, Linette“, sagte sie. „Sei nicht so laut, Daddy hat Kopfschmerzen.“
    „Armer Daddy“, tönte die Kleine daraufhin nur geringfügig leiser. „Geb dir einen Kuss. Dann ist alles gut.“
    Sie legte die Arme um seinen Kopf und hielt ihn, so fest sie nur konnte, dann bekam er einen

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