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historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

Titel: historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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hatte. „Uns liegt der Drang nach Freiheit im Blut! Bevor wir uns unterjochen lassen, sterben wir eher!"
    „Ich habe den Eindruck, dass diese Äußerung sehr persönlich zu verstehen ist", erwiderte Adrian und sah Meriel prüfend an.
    „Sehr scharfsinnig!" bestätigte sie aufgebracht. „Wie lange willst du mich noch hier einsperren? Ich bin keines Vergehens für schuldig befunden worden. Kein Richter hat mich schuldig gesprochen. Ich denke nicht daran, mich dir auszuliefern und deine Buhle zu sein, ebensowenig wie meine walisische n Landsleute sich je kampflos den Eroberern ergeben werden."
    „Du bleibst, bis ich dich überzeugen kann, dass du Warfield gar nicht verlassen möchtest", erwiderte Adrian de Lancey, und ein harter Ausdruck erschien in seinen Augen.
    „Das ist ungeheuerlich!" empörte sie sich, zügelte indes sogleich den Zorn und fuhr in gemäßigterem Tone fort: „Du bist doch ein vernünftiger, gottesfürchtiger Mann, Herr!
    Deinem Bekunden nach hat dich nur der Verlust deiner Angehörigen bewogen, nicht dem Orden der Zisterzienser beizutreten. Wo ist dein Gewissen? Mehr noch, dein Stolz? Wie kannst du so schwach sein, deine Entscheidungen von sinnlichen Gelüsten abhängig zu machen? Ich bin ein ganz und gar unbedeutender Mensch, weder schön noch reich oder von hoher Geburt, und verfüge auch nicht über die Erfahrungen, deine Sinne durch leidenschaftliche Liebeskünste zu fesseln. Deiner Männlichkeit und deiner Ehre fügst du wahrlich kein Ruhmesblatt zu, wenn du mich schändest!"
    „Was ich für dich empfinde, ist nicht nur Wollust", sagte Adrian leise, und jäh schien die Luft vor Spannung zu bersten. „Ich sehe in dir etwas Einzigartiges, Unersetzbares, und werde dich nicht gehen lassen. Je eher du meinen Worten Glauben schenkst, desto schneller beginnt für dich ein angenehmeres Dasein."
    „Wäre ich wirklich der Überzeugung, dass Warfield für immer und ewig mein Gefängnis sein soll, würde ich mich jetzt und auf der Stelle in die Tiefe stürzen!"
    Mit einem Schritt war der Earl bei Meriel, ergriff sie an den Armen und entgegnete kühl:
    „Ich weiß, dass du nicht meinst, was du soeben geäußert hast, will mich jedoch keines anderen belehrt sehen. Es wird Zeit für dich, in dein Gemach zurückzukehren!"
    „Gemach!" wiederholte Meriel verbittert, während er sie über das Dach und die enge Wendeltreppe hinunterdrängte. „Wenn ich mich dir hingeben würde, wäre es dennoch wider Willen, denn du hättest mich nur durch Drohungen dazu gebracht. Dann kannst du meinen Widerstand gleich mit Gewalt brechen!"
    Der Earl of Shropshire schwieg und sprach auch nicht, nachdem sie in der Kammer waren.
    Wütend drehte Meriel sich zu ihm um und schleuderte ihm zornbebend ins Gesicht:
    „Angenommen, ich wäre so töricht, deine Geliebte zu werden, welche Zukunft stünde mir denn bevor? Denkst du, deine Gemahlin wird so großmütig sein, mich unter demselben Dach zu dulden? Oder soll ich, aus Rücksichtnahme auf ihren Stolz, beim Gesinde hausen? Und was gedenkst du zu tun, wenn dein Verhältnis mit mir unerwünschte Früchte trägt? Du bist ein besonnener Mann, Herr!" fügte sie ruhiger und beschwörend hinzu. „Welche Antworten hast du auf all diese Fragen?" Sie sah, dass ihre Worte ihn getroffen hatten, und hoffte, dass hinter der Fassade der Gleichgültigkeit und Überheblichkeit ein Gewissen schlug.
    Nach einer langen Pause versicherte Adrian de Lancey ernst: „Du wärest stets meiner Hochachtung und meines Schutzes gewiss, wie jedes unserer Kinder."
    „Die Bälger einer Buhle!" erwiderte Meriel voller Verachtung. „Nein! Ich werde dir nie freiwillig das Lager wärmen. Je eher du dich damit abfindest, desto leichter wird es für dich sein, über deine Zukunft und die Frau nachzudenken, die deinem Range entspricht und dir außerdem eine reiche Brautgabe einbringt!"
    „Die meisten Weiber würden aus Angst vor mir erzittern", sagte der Earl of Shropshire, und seine Mundwinkel zuckten belustigt. „Du indes hast die wilde Angriffslust eines Haubenadlers!"
    „Was würde es mir nützen, mich vor dir zu fürchten? Du bist der Zwingherr dieser Veste und hältst alle Macht in deinen Händen. Ich bekräftige jedoch noch einmal, dass meine Einstellung zu dir nicht fügsamer wird, solltest du mich missbrauchen. Ganz im Gegenteil!"
    „Ich habe nicht die Absicht, dir Notzucht anzutun!" betonte Adrian of Warfield und schaute Meriel abwägend an. „Du bist störrisch und dickköpfig, doch auch ich

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