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historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

Titel: historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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ich Meriel?" fragte sie und erschrak über den wunderlichen Klang ihrer Stimme. Seine grauen Augen leuchteten auf, also freute er sich, sie zu sehen, und sie musste sich eingestehen, dass sie seine Nähe gleichfalls als angenehm emp fand.
    „Ja", antwortete er glücklich. „Erinnerst du dich, was geschehen ist?"
    „Meriel", wiederholte sie versonnen und strengte sich an, versunkene Bilder in sich wachzurufen. „Ich... alles war ... es war so... lichtklar", flüsterte sie. „Hast du ... ja, du hast mich ... geküsst. Dann wurde es dunkel, und nun bin ich hier."
    „Mehr weißt du nicht?"
    Sie sah, dass die unterschiedlichsten Regungen sich auf seiner Miene spiegelten, und wusste nicht, ob er enttäuscht oder erleichtert war. „Nein", bekannte sie bedrückt.
    „Wir alle fürchteten, du würdest sterben", erklärte er bedächtig. „Du wolltest... du hattest einen Unfall. Ist dir nichts mehr davon gegenwärtig, oder irgend etwas von früher?"
    Sie furchte die Stirn und bekannte nachdenklich: „Ich sah einen Engel."
    „Nun, das ist sicher besser, als dem Satan gegenüberzustehen", erwiderte er und lächelte gewinnend.
    Einem Impuls folgend, richtete Meriel sich auf, beugte sich vor und gab Adrian einen Kuss auf die Wange. Sie spürte, dass er sich verkrampfte, erschrak und murmelte beklommen:
    „Habe ich etwas Falsches getan?"

    „Nein", versicherte er, sich unverkennbar beherrschend. „Ich war nur überrascht. Mich dünkt, du fühlst dich schon sehr viel wohler. Oder hast du Schmerzen?"
    Meriel betastete die Binde am Kopf. Er tat ihr weh, doch es ließ sich ertragen. Das Pochen und die Stiche in der linken Körperhälfte waren schlimmer. Vorsichtig befühlte sie die verbundene Schulter und das fast gänzlich umwickelte Bein. „Es geht", meinte sie und wunderte sich, warum Adrian so gebannt auf ihre Beine schaute. „Was hast du denn?" fragte sie verständnislos.
    Er sah sie an, und wieder lag das gefällige Lächeln auf seinen Lippen. „Oh, es freut mich, dass du dich so schnell erholst", erwiderte er freundlich. „Gestern warst du noch sehr teilnahmslos und hast gar nicht gesprochen, heute jedoch wirkst du frisch und tatendurstig."
    Angeregt durch diese Worte, schwang Meriel sich vom Lager, knickte indes sogleich ein.
    Im Nu hatte Adrian sie aufgefangen, zog sie auf den Schoß und drückte sie an sich. Das war herrlich, und zufrieden kuschelte sie sich an ihn. Seine Arme boten ihr Schutz und Geborgenheit, und zu ihm aufblickend, fragte sie hoffnungsvoll: „Wirst du mich jetzt küssen?"
    „Ich?"
    Sein Erstaunen verwirrte sie, und auch die Art, wie eine ihr fremde, spürbare Erregung sich seiner bemächtigte. „Du hast es zuerst getan, und dann ich. Ist es nun nicht wieder an dir?"
    wollte sie etwas unsicher wissen und schaute auf seinen Mund. Er hatte schön geschwungene Lippen, und es musste köstlich sein, sie auf ihren zu fühlen.
    Unvermittelt hob er sie hoch, legte sie sanft auf die Schlafstatt zurück und wollte sich abwenden.
    Rasch hielt sie ihn an der Hand fest, zog ihn auf das Bett zurück und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Meriel, ein Kuss ist etwas ganz Besonderes", sagte er ernst. „Nur Menschen, die sich sehr zugeneigt sind, küssen sich, zum Zeichen der Liebe. Aber sonst ist es nicht üblich, solche Zärtlichkeiten auszutauschen."
    „Du magst mich nicht", erwiderte sie gekränkt. „Deshalb willst du es nicht mehr tun."
    Einen Moment schien er um eine Antwort verlegen, lä chelte dann jedoch auf bezaubernde Weise und strich Meriel sanft über die Wange. „Ich habe dich von Herzen gern", widersprach er. „Nur ist jetzt nicht der rechte Augenblick für Liebkosungen. Du warst sehr krank und musst zu Kräften kommen, Meriel. Wir können ein andermal darüber reden." Sacht entzog er ihr seine Hand, stand auf und breitete die Decke über ihr aus. „Schlafe nun. Ich suche dich morgen wieder auf."
    Zögernd berührte sie seine hellen, langen Locken. Sie waren weich und schmiegsam, und es war ein angenehmes Gefühl, sie durch die Finger gleiten zu lassen. „Küss mich!" flüsterte sie eindringlich. „Vielleicht bringt es mir Glück."
    Er gab ihr einen zarten Kuss auf die Stirn und verließ dann rasch das Gemach.
    Während ihr vor Müdigkeit die Lider zusanken, dachte sie, wie wundervoll die Aussicht war, seine Lippen wieder zu spüren, und mit dem Vorsatz, so bald wie möglich zu genesen, schlief sie beseeligt ein.
    Es beruhigte Adrian ungemein, welche Fortschritte Meriels Befinden in den

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