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historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

Titel: historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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ungezügelten Küssen. Berauscht von der Glut seiner Be gierde, drängte er Meriel gegen den Stamm der Buche, schob hastig, kaum fähig, sich zu beherrschen, seiner Gemahlin die Röcke über die Knie und drang mit ungebändigter Leidenschaft in sie ein.
    Sie liebten sich mit einer entfesselten Inbrunst, die dem Tosen des Gewittersturmes glich.
    Keuchend, außer Atem und erschöpft hielten sie sich schließlich voller Zärtlichkeit umfangen und raunten sich Worte der Liebe zu.
    „Versprich mir, dass du mich nie verlassen wirst", flüsterte Adrian eindringlich.
    „Warum sollte ich das wollen, mein Geliebter?" fragte sie und schaute ihn bewegt an.
    Unversehens lag eine unheimliche Stille in der Luft, und die Natur schien zu erstarren. Im nächsten Moment knisterte es, und dann war die Welt von einem grellen Gleißen erfüllt. Alles versank in bläulichem Glast, und der Boden erbebte unter dem dröhnenden Schlag des Wetters.
    Eine ungeheure Welle schien Adrian zu erfassen, und schützend schlang er die Arme um Meriel. Jäh hing der beißende Geruch brennenden Holzes in der Luft, und dann barst mit knirschendem, splitterndem Krachen ein Baum. Adrian wurde mit Meriel in das Gras geschleudert, und plötzlich schwanden ihm die Sinne.
    Meriel kam zu sich, doch es fiel ihr schwer, zu begreifen, was mit ihr geschehen war. Nur langsam wurde sie sich bewusst, dass Regen ihr ins Gesicht fiel, ein schweres Gewicht halb auf ihr ruhte und sie auf einer feuchten Wiese lag. Mühsam versuchte sie zu erfassen, warum sie sich hier befand, und schlug matt die Lider auf.
    Entsetzt sah sie, dass der Earl of Shropshire sie ins Gras drückte. Ihre Gesichter berührten sich fast, seine Brust presste gegen ihre, und sein linkes Bein war zwischen ihre Sche nkel geschoben. Seine Augen waren geschlossen, und die Nässe triefte ihm aus den hellblonden Haaren. Er war so still, dass Meriel einen Herzschlag lang fürchtete, er sei tot. Wie eigenartig, dass die Möglichkeit, er könne gestorben sein, ihr derart naheging, nach allem, was er ihr angetan hatte. Doch dann bemerkte sie an seinem Atmen, dass er nur bewusstlos war.
    Voll wachsenden Schreckens sah sie, dass ihre Kleider bis zur Taille hochgerutscht waren und Mylord Warfields Lage darauf hindeutete, er habe ihr beigewohnt. Erblassend betastete sie sich und stellte erleichtert fest, dass kein Blut an ihren Fingern haftete. Aber ein merkwürdiges Gefühl köstlichen Entspanntseins erfüllte sie, ein seltsam wohliges Behagen.
    Der Drang zu flüchten überkam sie, und langsam, um den Earl nicht aus der Ohnmacht zu reißen, schob sie ihn von sich, zog die Beine an und setzte sich auf.
    Sogleich wurde ihr klar, wo sie war. Schon vor etwa einer Woche hatte sie sich einmal auf dieser Lichtung befunden, doch damals war alles vom Sonnenschein überflutet gewesen.
    Unfassbar blieb, warum sie mitten in einem Unwetter hier war. Offenbar war sie verschleppt und mit Gewalt ge nommen worden. Sie musste sich gewehrt haben, aber vermutlich hatte er sie niedergeschlagen. Anzeichen eines Kamp fes waren indes nicht zu finden, und Schmerzen verspürte sie auch nicht. Es war schrecklich, dass sie sich nicht erinnerte.
    Benommen schüttelte sie den Kopf, raffte die vom Regen schweren, verschmutzten Gewänder und erhob sich schwankend. Links von ihr la g ein umgestürzter, geborstener Baum, von Flammen schwarz verkohlt. Abgesplittertes Holz und Geäst waren über die heidnische Kultstätte verstreut, und der beißende Gestank des Rauches verpestete die Luft. Jäh begriff Meriel, dass ein Blitz eingeschlagen war und sie zu Boden geschleudert haben musste. Er hätte ebenso sie oder Mylord Warfield treffen können.
    Rechterhand waren zwei Pferde an einer Eiche angebunden. Sie schnaubten ängstlich, zerrten unruhig an den Fesseln und waren sichtlich von dem Unwetter verstört. Eines der Tiere war die Rotfuchsstute, die der Burgherr ihr überlassen hatte, das andere ein Schimmel.
    Sie war froh, dass Mylord Warfield nicht seinen schwarzen Hengst geritten hatte, denn Fougueux hätte Rosalia mühelos eingeholt. Also war es nicht erforderlich, den Grauschimmel auf der Flucht mitzunehmen.
    Meriel hockte sich neben den Bewusstlosen und fühlte ihm den Puls. Das Blut pochte regelmäßig in der Ader, und auch die Farbe des Antlitzes war frisch. Verletzt schien er nicht zu sein. So, wie er im Grase lag, halb auf der Seite, wie im Schlaf, wirkte er nicht wie der unbarmherzige Zwingherr, eher wie der attraktive junge Mann, der Meriel

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