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historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

Titel: historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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Shrewsbury Heimstatt nehmen zu dürfen. Warfield, dieser frömmelnde Weichling, hat ihm die Erlaubnis verwehrt. Der Geldverleiher wird morgen mit drei Wagenladungen Goldes wieder nach London aufbrechen."
    „Bist du sicher? Es wäre nicht das erste Mal, dass du dich irrst."
    „Ja!" bestätigte Vincent de Gembloux mit Nachdruck. „Diesmal will Eveske den Umweg über Nottingham ma chen. Also muss er den Königlichen Wald passieren."
    Guy de Burgoigne senkte das Schwert, stützte sich auf die Kreuzstange und meinte nach einigem Überlegen: „Wir werden uns auf Warfields Land begeben müssen, um den Juden abzufangen. Aus wie vielen Männern besteht der Tross?"
    „Aus fünfzehn Gerüsteten", antwortete der Hauptmann verächtlich. „Wegelagerer zu verscheuchen, sind sie wohl in der Lage, aber nicht, einen Trupp erfahrener Reisiger zu bekämpfen. Zudem bezweifele ich, dass sie für Eveske Kopf und Kragen riskieren werden.
    Warfield hatte eine zusätzliche Eskorte angeboten, die der Einfaltspinsel ablehnte."
    „Wie gut für uns!" sagte Guy de Burgoigne und grinste hämisch. „Wann sollten wir zuschlagen?"
    „Am späten Vormittag. Eveske bricht morgen beim ersten Hahnenschrei auf, doch Ochsenkarren kommen ja nur langsam voran. Irgendwo, am besten im östlichen Teil des Forstes, möglichst weit vo n Warfield Castle entfernt, werden sie uns dann in die Hände fallen."
    „Einverstanden!" Mit dem Daumen prüfte der Burgherr die Schärfe der Klinge und nickte zufrieden, als ein dünner Streifen Blutes sich auf dem Finger zeigte. „Und vergiss nicht", wandte er sich dann kühl an den Marschall, „kein falsches Spiel mit mir!"
    „Selbstverständlich nicht!" beeilte Vincent de Gembloux sich zu versichern, verneigte sich und kehrte rasch in den Palas zurück. Wenn der Sieur de Burgoigne polterte und tobte, war er längst nicht so gefährlich wie dann, wenn er in diesem kalten Ton sprach.
    Merie l stand auf der zum Fluss gelegenen Kurtine und beobachtete den Auszug der Juden aus der Veste.
    Tags zuvor hatte sie eine Magd zu Eveske geschickt und anfragen lassen, ob er etwas benötige. Das Mädchen war jedoch mit einem abschlägigen Bescheid zurückgekommen und hatte erklärt, der Kaufmann zöge es vor, mit seiner Familie unter sich zu bleiben und nicht am Gelage in der Halle teilzunehmen. Offenbar war das seine Art, dem Earl zu zeigen, dass dessen Ansinnen ihn gekränkt hatte.
    Das dritte Fuhrwerk rollte durch das Tor, und der letzte Reiter kam über die Fallbrücke.
    Meriel fragte sich, wohin Eveske sich wenden mochte. Es tat ihr leid, dass jemand, der wie sie den Allmächtigen verehrte, wenngleich auf andere Weise, in Shrewsbury keine Heimstatt haben sollte.
    Ein Schatten verdunkelte das Licht, und besorgt blickte Meriel zum Himmel. Am Horizont zeigte sich dunkle Wolken, Vorboten eines Unwetters, das im Laufe des Tages losbrechen würde.
    Sie verließ die Ringmauer, begab sich in die Kemenate und beschäftigte sich mit einem Wandbehang, den zu sticken sie begonnen hatte. Nach einer Weile, die Sonne stand im Zenit, schlug Adrian vor, einen Ausflug zu unternehmen. Meriel willigte gern ein und genoss es, in der warmen Luft auf der Stute dahinzufliegen.
    Erhitzt vom schnellen Ritt, zügelte sie bald den Rotfuchs und hielt ihn zu gemächlicherem Trab an. „Lange wird es nicht mehr dauern, bis der Sturm losbricht", sagte sie und wies auf die dräuenden schwarzen Wolken.
    „Vielleicht hätten wir in Warfield Castle bleiben sollen", meinte Adrian und furchte besorgt die Stirn.
    „Warum? Ich war irgendwie rastlos und finde es gut, mich bewegen zu können", erwiderte Meriel. „Außerdem werde ich nicht gleich davonfließen, falls uns ein Regenguss erwischt."
    „Ich kann mir nicht helfen", murmelte Adrian, „aber ich habe das Gefühl, dass ein Unheil in der Luft liegt."
    Überrascht schaute Meriel ihn an. „Du auch? Ich dachte, ich hätte mir etwas eingeredet, und es sei nur die drückende Stimmung vor dem Ungewitter."
    „Heute morgen ist es mir gelungen, einen Sturm ganz anderer Art von uns abzuwenden", erklärte Adrian schmunzelnd. „Erinnerst du dich, dass Burgoigne einen Trupp Söldner werben wollte? Richard hat es erwähnt."
    „Ja."
    „Ich habe damals einen Kurier in die Normandie geschickt, der herausfinden sollte, wo dieses Heer zusammengezogen wird. Das ist ihm gelungen. Mehr noch, er hat es fertiggebracht, die Söldner durch ein besseres Angebot zu bewegen, sich gar nicht erst nach England einzuschiffen. Solche

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