Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
Vom Netzwerk:
nicht so effizient, aber die Alternative hätte ein ganz anderes Problem aufgeworfen.
    „Ist es nicht so, Mr Strong?“
    Strong nickte und warf sich in die Brust. „Sir“, sagte er angespannt, als wäre er ein frischgebackener Subalternoffizier. Und dann begann er ungeschickt an den Messingschnallen seines Ranzens herumzufingern, wiederum wie ein unglücklicher Soldat. Bevor Ash noch dazu kam, ihn zu fragen, ob er etwas Zeit brauche, um sich auszuruhen oder zu erfrischen, hatte der Mann schon einen dicken Packen Papier herausgezogen und streckte ihm den mit so eifriger Miene entgegen, als hinge vom Inhalt dieser Papiere der Ausgang eines Krieges ab.
    „Sir“, bellte Strong, „Ihr Bericht, Sir.“
    „Mein Bericht?“ Ash verspürte ein Unheil verkündendes Jucken im Daumen. „Das ist mein Bericht?“
    Die Frage war anscheinend barscher herausgekommen als beabsichtigt, da Strong den Kopf noch weiter einzog. „Der Bericht über die gegenwärtige Stimmung im Oberhaus bezüglich Ihres Antrags. Ich …“, er sah auf und bemerkte dabei wohl Ashs ablehnende Miene, denn er schluckte heftig, „… ich habe hier eine genaue Auflistung; zusammen mit dem alphabetischen Anhang sollte es ausreichen …“
    „Ah“, sagte Ash, dem plötzlich eine Erleuchtung kam. „Sie haben einen alphabetischen Anhang gemacht, ja?“
    Das erklärte die Tintenkleckse auf den Fingern, das dicke Bündel Papier. Es erklärte auch den wirren, wilden Blick, den Mr Strong ihm zuwarf. Ash unterdrückte ein Grinsen. „Haben Sie auch an die lateinische Übersetzung in dreifacher Ausfertigung gedacht?“
    „Die lateinische Übersetzung?“ Voller Angst riss Strong die Augen auf. „Jeffreys hat mit keinem Wort erwähnt … oh.“ Erbost klappte er den Mund zu.
    Dummköpfe hatte Ash noch nie eingestellt. Leichtgläubige Genies hingegen …
    Strong schluckte. „Dann bestätigen Sie bitte, dass Sie eine Liste von sämtlichen Einladungen wollten, welche die Brüder Dalrymple in den letzten zwei Monaten angenommen haben, dazu ein Verzeichnis der dazugehörigen Poststationen und ihrer Entfernung von London.“
    „Das“, erklärte Ash, „war ein äußerst kreativer Einfall. Ich werde mit Jeffreys sprechen müssen. Normalerweise ist er zu neuen Leuten nicht ganz so … aggressiv. Kommen Sie, reden wir in meinem Arbeitszimmer.“ Er nickte zu dem Zimmer zur Rechten, einem Salon, den er für seine Zwecke umfunktioniert hatte.
    Als Ash sich erhob, stieß Strong einen tiefen Seufzer aus. „Sir, womit haben die mich denn alles aufgezogen?“
    „Mit dem ganzen Bericht.“
    Wenn Schweigen fluchen könnte … Strong krallte die Hände in seinen alphabetischen Anhang.
    Ash zuckte mit den Schultern. „Ich verabscheue Listen. Ich verachte geschriebene Berichte. Wenn ich einen nutzlosen Haufen Papier wollte, würde ich Sie anweisen, ihn mir per Kurier zu schicken, statt meine Leute für teures Geld durch halb England zu hetzen. Aber das tue ich nicht. Das Letzte, wirklich das Allerletzte, was mir einfallen würde, wäre, mich hinzusetzen und einen Stapel Papiere durchzulesen, um zum Punkt zu kommen. Ich will die Berichte vorgetragen bekommen, dann kann ich Zwischenfragen stellen, außerdem brauche ich mich dann nicht durch einen Wust an irrelevantem Material durchzuarbeiten, das keinem etwas bringt.“
    „Haben sie …“ Strong rieb sich noch einmal über sein Käppchen und verzog das Gesicht. „Also haben sie das getan, damit Sie mich …“
    „Sie wollen wissen, ob Ihre Kollegen mich dazu bewegen wollten, Ihnen zu kündigen?“ Ash schüttelte den Kopf. „Jeffreys Streich richtet sich auch gut gegen mich. Er weiß schließlich genau, was ich von all dem Papier halte.“ Das stimmte nicht ganz. Selbst seine rechte Hand war sich über das wahre Ausmaß nicht ganz im Klaren.
    „Na gut. Das erklärt zumindest die erste Botschaft, die ich Ihnen ausrichten soll. Mr Jeffreys hat mir ein paar landwirtschaftliche Abhandlungen für Sie mitgegeben, als Antwort auf Ihre letzte Anfrage, die, wie er sagte, so viel Unwissen verrate, dass er darauf nicht mit ein paar Sätzen antworten könne. Ich soll Ihnen von ihm ausrichten, dass … dass …“ Strong hielt inne und wandte den Blick ab.
    „Heraus damit.“ Ash blieb an der Tür stehen. „Ich weiß ja, dass die Bemerkung nicht von Ihnen kommt.“
    „Dass Sie mannhaft sein und sie einfach durchlesen sollen. Anscheinend weiß er Ihre Abneigung gegen Berichte zu, ähm, würdigen.“
    Ash lächelte bitter und

Weitere Kostenlose Bücher