Historical Gold Band 251
abhoben. Sie stand so nahe, dass er sie berühren konnte, und so streckte er die Hand aus, wickelte sich eine ihrer Locken um den Finger, kostete das seidige Gefühl aus. Ein winziger Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.
Sie hob das Kinn und warf den Kopf zurück, sodass die Locke von seinem Finger glitt.
„Ash, du musst mich anhören , bevor du mich anfasst.“
„Ich kann doch beides gleichzeitig tun.“ Er legte die Hand an ihre Hüfte und zog Margaret an sich. Ihr Körper schmiegte sich an seinen, war weich und gerundet, wo seiner hart und flach war. Er neigte den Kopf und sog ihren Duft ein – diese schwache Andeutung von Rosen. Und sie ließ sich gegen ihn sinken, legte ihm in einer Geste der Inbesitznahme die Hände auf die nackte Brust. Seine Haut prickelte, wo sie ihn berührte. Er hob ihr Kinn an – nicht um sie zu küssen, noch nicht, sondern um ihr den Atem von den Lippen zu rauben, um ihren kostbaren Atem in seine Lungen zu saugen. Einfach um ihre Nähe zu spüren.
Sie schob ihn von sich. „Ash. Das ist Wahnsinn mit uns beiden. Du weißt nicht, aus welcher Familie ich stamme.“
„Ich weiß genug.“ Er atmete aus, als hätte er ihre Unsicherheit am liebsten weggeblasen. „Glaubst du denn, ich wollte dich studieren, wie ein Gelehrter sein Buch studiert? Dass du für mich nichts anderes bist als eine Ansammlung von Erkenntnissen, die ich in meinem Gedächtnis speichere? Nein, Margaret, ich kenne dich auch so.“
Er legte die Hand an ihre Taille, glitt über ihre schlanke, glatte Hüfte, und zog Margaret wieder an sich. Er war schon halb nackt, doch sie erhob keinen Protest. Sie so nah bei sich zu spüren war belebend wie ein heißes Bad. Das Blut begann ihm in den Ohren zu rauschen. Weiter unten verspürte er ein nachdrückliches Ziehen, scharf und süß, ein leidenschaftliches Sehnen.
„Ich habe dich kennengelernt, so wie ich mich mit allem vertraut mache.“ Seine Lippen streiften ihr Schlüsselbein. „Ich weiß, wie du schmeckst. Ich weiß, wie du riechst. Ich weiß, wie du dich anfühlst. Ich weiß, wie deine Augen im Zorn blitzen, ich weiß, wie du lachst. Sag mir nicht, ich würde dich nicht kennen. Du bist eine Frau.“ Seine Stimme wurde tiefer. „Und du gehörst mir.“
Sie schluckte. „Aber ich …“
Er unterbrach sie, indem er seine Lippen auf die ihren presste. Sie schloss die Hände um seine Oberarme. Er küsste sie, als könnte er all ihre Zweifel ausräumen – wenn er sie nur ausgiebig und lange genug küsste.
Doch sie entzog sich ihm. „Du kennst nicht einmal meinen vollen Namen.“
Bevor sie weitersprechen konnte, hatte er ihr Gesicht mit den Händen umfasst. „Zufällig habe ich dir auch noch nicht meinen vollen Vornamen verraten. Glaubst du denn, etwas so Unwichtiges wie ein Name könnte zwischen uns stehen? Du bist doch nicht irgendein Ausstellungsstück, das man in eine kleine Schachtel legt, beschriftet und ins Museum gibt. Ich mache mir keine Sorgen, nur weil ich für dich noch kein richtiges Schildchen habe.“
„Aber meine Mutter …“
„ Meine Mutter war verrückt. Das ändert nichts an meiner Identität.“
„Aber …“
Er sah sie an. „Margaret, bist du mitten in der Nacht hierhergekommen in nichts als einem dünnen Fetzen Stoff, in der Hoffnung, ich würde dir den Laufpass geben, weil ich dich nicht kenne?“
Sie presste die Lippen zusammen. Ihre Augen schienen im Mondlicht feucht zu glänzen. Und dann sah sie mit glühendem Blick zu ihm auf. „Nein“, sagte sie. „Ich bin hergekommen, weil ich … dich wollte. Ganz wollte. Aber, Ash …“
„Keine Ausflüchte mehr.“ Seine Lippen fanden die ihren. Sie gehörte ihm, ganz und gar. Und wenn sie glaubte, dass er vor irgendetwas zurückschrecken würde, was sie ihm zu sagen hatte, dann musste er sie einfach davon überzeugen, dass er sie niemals verlassen würde. Er konnte ihre Haut riechen, konnte sie schmecken. Zärtlich fuhr er ihr mit der Zunge über den Hals.
Sie stieß zitternd die Luft aus und hob die Hände, um sich an seine Schultern zu klammern.
„Ich kenne dich“, flüsterte er ihr zu. „Du bist süß wie der Sommer und ebenso willkommen.“ Er küsste sie noch einmal und spürte, wie sie sich entspannte. Das hatten sie schon einmal miteinander erlebt. Eigentlich hätte es sich vertraut anfühlen sollen. Doch das Wissen um das, was vor ihm lag, weckte atemlose Spannung in ihm. Und deshalb erhielt sogar diese schlichte Umarmung den Anstrich des Geheimnisvollen,
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