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Historical Gold Band 261 (German Edition)

Historical Gold Band 261 (German Edition)

Titel: Historical Gold Band 261 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Kat Martin
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seit er in dem Armeekrankenhaus aufgewacht war, mit einem verteufelt schmerzenden Bein – und sich nicht einmal mehr an seinen Namen erinnern konnte.
    Dann sah er, dass Elizabeth herunterkam, und sein Lächeln verblasste.
    Mitten im Gang blieb Elizabeth stehen. Reese kam ihr entgegen, den Blick kühl auf ihr Gesicht gerichtet.
    „Guten … guten Morgen, Mylord.“
    „Es ist beinahe Mittag, aber vermutlich ist das noch früh für Sie.“
    Sie war schon seit Stunden auf den Beinen, aber das sagte sie ihm nicht. Es war egal, was er dachte, solange sie bleiben durfte. Um das zu erreichen, hatte sie sich jeden Tag bemüht, ihm aus dem Weg zu gehen.
    „Ich habe … ich habe mich gefragt … ich habe das Klavier gesehen, das im Musikzimmer am Ende des Hauses steht. Würde es Ihnen sehr viel ausmachen, wenn ich darauf spiele? Ich fühle mich so unnütz, wenn ich nur hier herumsitze und nichts tue. In Aldridge Park hatte ich angefangen, Jared Klavierunterricht zu geben. Ich dachte, vielleicht könnte ich hier damit weitermachen.“
    Er runzelte die Stirn. „Machen Sie, was Sie wollen.“ Er ging an ihr vorbei, in Richtung auf sein Arbeitszimmer, wohin er sich gewöhnlich zurückzog.
    Ohne es selbst zu bemerken, hatte Elizabeth eine Hand auf ihr Herz gelegt. Es schlug zu schnell, wie sie bemerkte. Das ist lächerlich . Der Mann verachtete sie. Es gab für sie überhaupt keinen Grund, sich zu ihm hingezogen zu fühlen.
    Unglücklicherweise hatte er durchaus Gründe, sie zu verachten, während sie keinen hatte, ihn nicht zu mögen. Je mehr sie sich in seiner Nähe aufhielt, desto mehr stellte sie zu ihrem Bedauern fest, welchen Fehler sie begangen hatte.
    Sie hatte ihn so sehr geliebt.
    Wäre sie doch nur stärker gewesen. Wäre sie doch nur nicht so jung gewesen …
    Aber an der Vergangenheit konnte sie nichts mehr ändern. Und ihre Zeit hier auf Briarwood war begrenzt. Schon bald würde sie weiterfahren müssen, nach London.
    Zumindest in dieser Hinsicht hatte sie sich zum Handeln entschlossen. Sie würde an Mason Holloway einen Brief schreiben und ihm sagen, sie wüsste, dass er und Frances sie mit Laudanum vergiftet hatten, um über Jared und sein Vermögen die Kontrolle zu erlangen. Sie würde ihm schreiben, dass er in Holiday House, ihrem Heim am Rande von London, nicht willkommen war. Dann würde sie Männer einstellen, die Wache hielten, um sicher sein zu können, dass Mason sich nicht mit Gewalt Zutritt verschaffte.
    Wenn sie das erledigt hatte, konnte sie nicht mehr viel tun. Sie dachte daran, vielleicht die Ereignisse zu dokumentieren, die sich zugetragen hatten, und was sie getan hatte, um ihren Sohn zu beschützen – nur für den Fall, dass ihr etwas zustieß.
    Vielleicht würden Mason und Frances dann nicht die Vormundschaft übertragen bekommen.
    Sie erschauderte. Diese Sorge schien kein Ende zu nehmen.

6. KAPITEL
    A us dem Musikzimmer am anderen Ende des Hauses hörte Reese melodische Klänge. Zuvor waren die Töne die ungeschickten Versuche eines kleinen Jungen gewesen. Jetzt erfüllten die herrlichen Melodien Beethovens die Halle und zogen ihn mit unwiderstehlicher Kraft an.
    An der Tür blieb er wie erstarrt stehen. In dem Zimmer, in dem die meisten Möbelstücke mit weißen Leinentüchern abgedeckt waren, saß Elizabeth vor dem Klavier, das sein Großvater gekauft, auf dem er gespielt, das er geliebt hatte.
    Es war aus Mahagoni, mit reich verzierten, teilweise vergoldeten Füßen. Elizabeth hielt die Augen geschlossen, während ihre blassen Finger über die Tasten glitten. Der Junge war gegangen, und sie spielte nur für sich selbst, spielte, als würde sie jeden Ton selbst fühlen. Er erinnerte sich, dass sie vor so vielen Jahren für ihn allein gespielt hatte, wie er sich in sie verliebt hatte, als er sie zum ersten Mal spielen gehört hatte.
    Beethovens Akkorde ließen ihn reglos dastehen. Er hätte sich vermutlich nicht einmal bewegt, wenn das Haus in Flammen aufgegangen wäre. Als sie zum Ende des Stückes kam, lächelte sie. Bis sie die Augen öffnete und ihn sah.
    Sie erbleichte. Mehrere Sekunden vergingen, ohne dass einer von ihnen sprach. Doch die Luft zwischen ihnen schien mit einer Energie zu vibrieren, die sein Herz schneller schlagen ließ. Er spürte, wie ihm heiß wurde, spürte seine Erregung.
    An diesem Tag war ihr Trauerkleid weniger formell. Es bestand aus einfachem schwarzen Bombasin mit einem Einsatz aus schwarzem Krepp, der bis an ihren Hals reichte. Sie trug das schwarze Haar

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