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Historical Gold Band 261 (German Edition)

Historical Gold Band 261 (German Edition)

Titel: Historical Gold Band 261 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Kat Martin
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Bissen aß, wie es sich gehörte.
    „Er spricht nicht viel, oder?“
    „Er ist ein wenig schüchtern, das ist alles. Mit der Zeit wird das vergehen. Wenn er größer wird.“
    Tatsächlich war sich Elizabeth da nicht so sicher. Jared war nicht nur schüchtern, er war sehr in sich gekehrt, und sie machte sich deswegen Sorgen.
    Lady Tavistock sah aus, als wüsste sie das. Sie betrachtete ihn prüfend. „Was gefällt dir denn, Junge? Wenn du nicht gerade mit deinen Aufgaben beschäftigt bist?“
    Der letzte Bissen, den er genommen hatte, schien Jared im Hals stecken zu bleiben. Er schluckte, dann sah er Elizabeth Hilfe suchend an.
    „Jared mag gern …“
    „Ich habe nicht Sie gefragt. Ich habe den Jungen gefragt.“
    Jared wurde rot. Als Lady Tavistock weitersprach, klang ihre Stimme sanfter. „Ich wette, du magst Pferde, stimmt das?“
    Jared sah zu ihr auf, sah, wie sie lächelte, und alle Schüchternheit schien von ihm abzufallen. „Ich liebe Pferde. Lord Reese hat draußen im Stall das schönste aller Pferde. Sie heißt Starlight. Sie hat auf der Stirn einen Stern, und sie wird bald ein Baby bekommen.“
    Elizabeth glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. So viel sprach Jared sonst nie, und ganz gewiss nicht mit einer Fremden.
    „Stimmt das?“, fragte die Dowager Countess. „Vielleicht haben wir morgen etwas Zeit. Dann können wir hinausgehen zu den Ställen, und du zeigst mir Lord Reeses Pferd.“
    „Er hat ganz viele“, fuhr Jared fort. „Er hat auch einen großen rotbraunen Hengst. Der kann ganz schnell laufen.“
    Lady Tavistock blickte Elizabeth an. „Du bist ein guter Junge, Jared.“ Dann wurde nicht mehr viel gesprochen, bis Jared den Kuchen aufgegessen und den Fruchtsaft getrunken hatte. Er fragte, ob er sich entschuldigen dürfe, und Lady Tavistock erlaubte es ihm. Als er hinausgegangen war, sah Elizabeth die alte Dame an und stellte fest, dass sie Tränen in den Augen hatte.
    „Nach der Art und Weise, wie Sie meinem Neffen wehgetan haben, hielt ich Sie für herzlos. Jetzt finde ich Sie absolut verachtenswert.“
    Elizabeth erbleichte.
    „Haben Sie die Absicht, es ihm zu sagen?“
    Elizabeth konnte kaum noch atmen. „Ich … ich weiß nicht, was Sie meinen.“
    „Sie wissen ganz genau, was ich meine. Der Junge ist der Sohn meines Neffen. Das wusste ich von dem Augenblick an, als ich ihn zum ersten Mal sah.“
    Elizabeth war erschüttert. „Sie … Sie täuschen sich.“
    „Wie alt ist er?“
    Sie wollte lügen. Sie könnte behaupten, Jared sei sechs Jahre alt. Er war klein für sein Alter. Sie war sicher, Reese hielt ihn für jünger, als er tatsächlich war.
    „Wie alt?“, wollte die Countess wissen.
    „Sieben …“ Ihre Stimme zitterte, als sie das Wort flüsterte.
    „Ich wusste es.“
    Elizabeth schüttelte nur den Kopf. „Er … er ist nicht Reeses Sohn. Er sieht Reese überhaupt nicht ähnlich.“
    „Nicht so, dass es jedem sofort auffiele. Seine Züge sind weicher, und sein Haar ist mehr braun als schwarz. Aber abgesehen von der Augenfarbe ist Jared das vollkommene Abbild von Reeses Vater, als der ein Junge war.“
    In Elizabeths Ohren fing es an zu summen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie hatte das Geheimnis nun so viele Jahre bewahrt. Sie hatte es für immer bewahren wollen.
    „Ich glaube, wir sind fertig“, sagte die alte Dame und erhob sich.
    Auch Elizabeth stand auf, und unter den weiten Röcken zitterten ihr die Knie. „Was … was werden Sie jetzt tun?“
    Die Dowager Countess warf ihr einen strengen Blick zu. „Im Moment gar nichts.“ Sie ging ein paar Schritte, blieb dann stehen und drehte sich um. „Aber ich warne Sie, die Zeit wird kommen. Und wenn es so weit ist, werde ich das tun, was für meinen Neffen und seinen Sohn das Beste ist.“
    Elizabeth stand nur da. Einen Moment lang wurde ihr beinahe schwarz vor Augen, und sie fürchtete, tatsächlich in Ohnmacht zu fallen.
    Dann holte sie tief Luft. Die alte Dame wusste Bescheid. Wenn sie es Reese sagte, könnte Elizabeth es immer noch leugnen, und vielleicht würde Reese ihr glauben.
    Eines war klar. Sie musste wenigstens noch ein Weilchen in Briarwood bleiben. Sie brauchte Zeit, um die ganze Angelegenheit zu überdenken und zu entscheiden, was sie als Nächstes tun sollte. Sie musste sich wieder sammeln, ehe sie der Dowager Countess wieder gegenübertrat.
    Angst überkam sie. Die Wahrheit würde ans Tageslicht kommen. Die alte Dame kannte ihr Geheimnis. Elizabeth durfte nicht länger schweigen. Die alte

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