Historical Gold Band 261 (German Edition)
heiraten.“
Sie versuchte, seinem Blick standzuhalten. „Wir waren niemals offiziell verlobt. Ich dachte, mit der Zeit würde mein Vater uns seinen Segen geben. Er weigerte sich. Nachdem du fort warst, war es nicht so leicht, sich gegen ihn zu wehren. Ich war noch nicht so stark, wie ich es jetzt bin.“
Und ich war schwanger, ich hatte Angst, und ich war erst achtzehn . Aber das konnte sie ihm kaum sagen.
„Und dann war da noch Aldridge“, fügte er mit ernster Miene hinzu. „Direkt vor deiner Nase. Er schrieb dir Gedichte, war immer aufmerksam und voller Schmeicheleien.“
„Er war ganz und gar nicht der, der er zu sein schien. Er hat meinen Vater vollkommen getäuscht. Zu Anfang hat er sogar mich getäuscht.“
„Aber dennoch. Du bist eine Countess, und dein Sohn ist ein Earl.“
Sie blickte hinunter auf das leere Glas und wünschte, sie hätte mehr Sherry, wünschte, sie hätte erlaubt, dass er ihr noch etwas einschenkte. „Ich bin selbst wohlhabend. Mein Vater hat mir sein Vermögen hinterlassen. Nun, da Aldridge gestorben ist, gehört es wieder mir.“
„Glück für dich.“ Er war näher gerückt, wie sie bemerkte, und stand jetzt direkt hinter ihr. Sie spürte seinen warmen Atem in ihrem Nacken. „Hast du daran gedacht, was im Musikraum geschehen ist?“
Sie schluckte. Sie konnte diese Augenblicke kaum vergessen. Langsam drehte sie sich zu ihm um. „Ich habe daran gedacht. So bin ich noch nie geküsst worden.“
Er runzelte die Stirn. „Gewiss war Aldridge doch ein annehmbarer Liebhaber.“
Sie spürte, wie ihr übel wurde. Sie konnte es nicht ertragen, an jene Nächte zu denken, in denen sich Edmund ihr aufgezwungen hatte. „Bitte. Ich würde lieber nicht über meinen verstorbenen Gemahl sprechen.“
Er legte die Hände auf ihre Taille. „Du hast natürlich recht. Ich würde lieber über das reden, was sich vielleicht zwischen uns beiden ergeben könnte.“ Als er sich vorbeugte, erstarrte sie. Dann presste er seine Lippen auf ihren Hals, und sie erschauerte. Eine Gänsehaut überlief sie, und ihr Herz begann, viel zu schnell zu schlagen.
„Was … was tust du da?“
„Ich küsse dich, Elizabeth.“ Und das tat er dann. Er küsste sie, als besäße er jedes Recht dazu. Er raubte ihr einen leidenschaftlichen, heißen Kuss, der sie hätte ängstigen sollen. Stattdessen fühlte sie sich schwindelig – und voller Sehnsucht.
Er küsste sie leidenschaftlicher, fordernder. Sie spürte seine Zunge heiß und feucht, und sie schmeckte den Brandy, den er getrunken hatte. Sie konnte nicht nachdenken, konnte sich kaum auf den Füßen halten. Sie schob die Hände unter die Aufschläge seines schwarzen Abendrockes und klammerte sich an ihn, sog tief seinen Duft ein.
„Du wolltest mich schon früher, Elizabeth“, flüsterte er an ihrem Ohr, „und offensichtlich tust du das noch immer. Und glaube mir, auch ich will dich.“
Er hielt sie so fest an sich gedrückt, dass sie spürte, wie erregt er war. Sie hätte sich abgestoßen fühlen sollen, doch das tat sie nicht. Sein Körper war fest und athletisch, seine Brust breit und stark, und seine warmen Arme um sich zu spüren ließ ihr die Knie zittern.
Sie zwang sich zurückzuweichen. „Du … du magst mich nicht einmal.“
Er zuckte die Achseln. „Zuneigung hat mit Verlangen nur wenig zu tun.“ Er beugte sich vor, neigte den Kopf und küsste sie direkt unter dem Ohr, sodass sie zitterte.
„Offensichtlich ist die Anziehung zwischen uns noch vorhanden“, fuhr er fort. „Du bist verwitwet. Wir können einander Lust bereiten, Elizabeth.“
In dem verzweifelten Bemühen, sich zu retten, wich sie ein Stück zurück. Er mochte sie nicht, aber er begehrte sie. Er war ein Mann, nicht anders als alle anderen Männer. „Ich … ich bin an einer Affäre nicht interessiert. Ich muss an meinen Sohn denken. Und ich weigere mich, noch einmal zum Opfer der Lust eines Mannes zu werden.“
Er hob die Brauen. „Das war alles? Edward und seine Lust?“
Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie blinzelte sie weg, ehe er sie sehen konnte. „Ich will nicht mehr daran denken. Bitte, Reese …“
Beim Klang seines Namens, bei ihrem flehenden Tonfall, richtete er sich auf. Er sah sie einen Moment lang an, und sie wünschte, sie könnte hören, was er dachte.
„Na schön, wenn es das ist, was du willst. Aber denk daran, das Angebot bleibt bestehen. Denk darüber nach, Elizabeth. Ich kann dir Lust bereiten, wie er es nicht konnte.“
Sie schüttelte nur
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