Historical Gold Band 261 (German Edition)
herausgefunden?“
„Unglücklicherweise nicht viel. Einige der Dienstboten in Aldridge Park gingen davon aus, dass mit Lady Aldridge irgendetwas los war, aber sie wussten nicht genau, was es war. Und sie hatten keine Ahnung, wer dafür verantwortlich sein könnte.“
„Mit anderen Worten, wir haben noch immer keine Beweise?“
„Noch nicht.“ Morgan lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich habe auch mit dem Anwalt des verstorbenen Lord Aldridge gesprochen, Milton Bryce. Offenbar beabsichtigte der Earl, sein Testament zu ändern, und alles, was nicht an den Titel gebunden ist, seinem Bruder zu hinterlassen.“
Reese runzelte die Stirn. „Jared ist sein Erbe. Warum sollte er das tun wollen?“
„Bryce zufolge haben Aldridge und seine Frau kaum miteinander gesprochen. Der Sohn, den sie ihm schenkte, erwies sich als große Enttäuschung für ihn. Und Mason und Frances waren ihm sehr verbunden. Ich denke, von seinem Standpunkt aus ergibt das schon einen Sinn.“
Reese blickte nach unten und erkannte überrascht, dass er die Fäuste geballt hatte. Der Junge war lieb und sanft, und hinter seiner Schüchternheit schien sich eine wache Intelligenz zu verbergen. Reese verstand nicht, wie ein solches Kind eine Enttäuschung sein sollte.
„Kein Wunder, dass Mason hinter dem Vermögen des Jungen her ist“, sagte er. „Er glaubt, es sollte rechtmäßig ihm gehören.“
„Das Gesetz sagt etwas anderes. Das Testament wurde nicht geändert. Der Junge erbt alles. So einfach ist das.“
„Wenn es nach Mason geht, dann nicht lange.“
Morgan antwortete nicht. Es war seine Aufgabe, Elizabeth und ihren Sohn zu beschützen, aber sowohl er als auch Reese wussten, dass immer die Möglichkeit bestand, dass Holloway Erfolg hatte.
„Er ist übrigens in der Stadt. Seine Frau und er sind erst heute Morgen eingetroffen. Sie wohnen in Aldridges Stadthaus. Offenbar haben sie das Recht dazu.“
Reese fluchte leise.
„Ich habe einen Mann auf sie angesetzt. Wir wissen, was sie tun, ehe sie es selbst wissen.“
„Gut. Das ist gut.“ Er hatte erwogen, Morgan zu bitten, in dem Verfahren gegen Travis zu ermitteln, aber Elizabeths Lage war zu unsicher. Er wollte Morgans Aufmerksamkeit nicht von dem dringenden Problem ablenken, Elizabeth und Jared zu schützen.
Und er hatte auch schon eine Idee, wo er vielleicht noch bessere Hilfe für diese Art von Problem finden konnte. In ein paar Tagen würde Royal eintreffen. Er und seine Freunde bewegten sich in den höchsten Kreisen der Stadt. Vielleicht würden sie herausfinden können, was sie wissen mussten.
In der Zwischenzeit würde er mit Colonel Thomas vom Kriegsministerium sprechen und feststellen, wie schlimm Travis’ Lage wirklich war.
Reese erhob sich. „Bleiben Sie mit mir in Verbindung“, sagte er zu Morgan und griff nach seinem Stock.
„Verlassen Sie sich drauf“, sagte Morgan.
14. KAPITEL
E lizabeth summte fröhlich vor sich hin, während sie mit zwei der Zimmermädchen die oberen Räume von Holiday House säuberte. Seit dem Tod ihres Vaters war sie nicht mehr dort gewesen. Für eine Weile hatte es zu viele schmerzliche Erinnerungen gegeben.
Seit ihrer Rückkehr hatte sie festgestellt, dass diese Erinnerungen durchaus heiter sein konnten und an das Leben erinnerten, das sie als Mädchen geführt hatte. In den ersten Jahren hatte ihre Mutter noch gelebt, und obwohl ihr Vater sehr bestimmend und manchmal erdrückend gewesen war, hatten sie einander sehr geliebt.
Am Morgen, nachdem Reese nach London aufgebrochen war, hatte sie das Haus gründlich durchsucht. Mrs McDonald, die Haushälterin, hatte schon so lange dort die Verantwortung gehabt, wie Elizabeth sich erinnern konnte, aber in den letzten Jahren war sie alt und kränklich geworden und kaum noch in der Lage, ihre Kammer zu verlassen. Aufgaben, die sie sonst mühelos erledigt hatte, waren jetzt offenbar zu viel für sie geworden.
Das Haus musste gründlich sauber gemacht werden, und Elizabeth hatte beschlossen, diese Aufgabe zu übernehmen. Seit dem frühen Morgen hatte sie gearbeitet, und seltsamerweise hatte es ihr Spaß gemacht.
„Sämtliche Teppiche im Ostflügel müssen ausgeklopft werden, Fanny.“ Schöne Perserteppiche in allen Farben, deren Strahlkraft mit etwas Pflege zweifellos zurückkehren würde. „Nimm einen der Lakaien mit, damit er dir hilft.“
„Ja, Mylady.“ Das Zimmermädchen eilte davon, und Elizabeth wandte sich einer anderen Aufgabe zu.
„Betty, du ziehst die Laken ab und
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