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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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abzukaufen.“
    „Sicher, aber wenn du schon mal da bist, solltest du dich genau umsehen. Penhollow Abbey ist eines der feinsten Besitztümer in ganz Cornwall. Und die Gelegenheit, es zu bewundern, kommt vielleicht niemals wieder.“
    „Das ist gut möglich“, versetzte Bethany und versuchte, ruhig zu werden. „Besonders dann, wenn ich meine guten Manieren vergessen sollte und ihm deutlich sage, was ich von ihm halte.“
    „Du tätest gut daran, deine Zunge zu hüten, mein Mädchen“, warnte Newt. „Hör dir doch erst einmal an, was er zu sagen hat.“
    Sie nickte und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. Der alte Seebär hatte ja recht. Sie hatte tatsächlich die äußerst seltene Gelegenheit zu sehen, wie die Reichen wohnten und lebten. Solange sie zurückdenken konnte, hatte sie Geschichten über Penhollow Abbey gehört. Jetzt bot sich ihr die Möglichkeit zu sehen, ob all die fantastischen Dinge, die darüber erzählt wurden, tatsächlich stimmten.
    Der Wald schien sich endlos hinzuziehen. Hier war es kühl, dunkel und feucht, und es gab mehr als genug Holz, um die Un daunted wieder instand zu setzen.
    Bethany seufzte tief auf. Sie hoffte inständig, den Herrn über Penhollow Abbey, der wie ein Einsiedler zu leben schien, zu einer Meinungsänderung bewegen zu können. Schließlich: Was bedeuteten schon ein paar Bäume für einen Mann, der Tausende und Abertausende sein Eigen nannte.
    Plötzlich, als Newton das Gefährt um eine Wegbiegung lenkte, bot sich Bethanys Augen ein vollständig anderer Anblick. Staunend sah sie nach draußen. Statt des dichten Waldes und des undurchdringlichen Unterholzes erstreckten sich nun in alle Richtungen zauberhafte Gärten. Dazwischen gab es ausgedehnte, gepflegte Rasenflächen mit kunstvoll angelegten Wasserfontänen. Bethany entdeckte sogar einen Teich, auf dem ein Schwanenpaar majestätisch seine Kreise zog.
    Als das Gebäude in Sichtweite kam, stockte Bethany kurz der Atem. Was sich da vor ihr erstreckte, ähnelte mehr einem Palast als einem Haus. Aus gelbbraunem Stein erbaut, der im Licht der Morgensonne glänzte, erhob es sich drei Stockwerke hoch.
    Uralte Geschütztürmchen legten Zeugnis davon ab, dass das Gebäude vor langer Zeit zum Schutz gegen Feinde genutzt worden war. Allein im obersten Stockwerk war Platz genug, eine ganze Armee unterzubringen.
    Über den mit kleinen Feldsteinen gepflasterten Hof erreichte man das riesige Eingangsportal aus massivem Holz. Sowie Newton die Kutsche dort zum Halten brachte, wurde das Tor aufgerissen, und eine kleine weibliche Person mit silbrig glänzendem Haar trat nach draußen. „Sie müssen Miss Lambert sein“, sagte sie.
    „Ja“, bestätigte Bethany, die sich von Newton beim Aussteigen hatte helfen lassen.
    „Seine Lordschaft erwartet Sie bereits. Ich bin Mistress Dove, die Haushälterin hier in Penhollow Abbey.“
    Hinter ihr tauchte ein großer, dunkel gekleideter, sehr stattlich wirkender Mann auf. „Und das ist Huntley, der Butler Seiner Lordschaft. Er wird Sie zu ihm geleiten.“
    Der Butler musterte Bethany von Kopf bis Fuß, bevor er sich abwandte, als hätte er einen unangenehmen Geruch wahrgenommen. „Wenn Sie mir bitte folgen, Miss Lambert.“
    Diese zögerte. „Ich weiß nicht, wie lange ich zu tun haben werde“, wandte sie sich an die Haushälterin. „Vielleicht könnten Sie sich darum kümmern, dass mein Freund Newton Findlay sich ein wenig ausruhen kann? Es ist eine lange Fahrt hierher und wieder zurück.“
    Mistress Dove war von diesem Ansinnen offenbar völlig überrascht. Doch schnell fand sie die Fassung wieder und nickte. „Sehr wohl, Miss.“ Ihre Gesichtszüge wurden etwas weicher.
    „Komm mit“, forderte sie Newt auf. „Ich besorge dir Tee und eine Kleinigkeit zu essen. Währenddessen kann sich ein Diener um Pferd und Wagen kümmern.“
    „Herzlichen Dank.“
    Huntley führte Bethany durch die imposante Eingangshalle eine Treppe hinauf. Er bewegte sich schnell, und obwohl Bethany sich anstrengen musste, um mit ihm Schritt zu halten, konnte sie doch nicht umhin, sich immer wieder bewundernd umzuschauen und den Kopf von einer Seite zur anderen zu wenden.
    Die Treppe war aus altem Eichenholz gebaut mit kunstvoll geschnitztem Geländer. Über ihnen an der Decke hing ein prachtvoller Leuchter mit Hunderten von kristallenen Gehängen und mindestens ebenso vielen Kerzen, die alle entzündet waren.
    An den Wänden der oberen Galerie hingen dicht an dicht Bilder von Männern und Frauen,

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