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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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Bewegung.

12. KAPITEL
    „So lange will ich dir schon meine Liebe gestehen, Bethany, Liebste“, raunte Kane an ihren Lippen. „Eigentlich habe ich kein Recht dazu“, gestand er, „aber nun muss ich dir mein Herz und meine Seele öffnen.“ Er strich mit den Lippen sacht über ihren Mund. „Und wenn du niemals wieder aufwachsen solltest, dann weißt du wenigstens, wie tief und inniglich du geliebt wurdest.“
    Kane hielt einen Moment inne und griff nach Bethanys Händen. Er streichelte sanft die feingliedrigen Finger. „Wer würde glauben, dass solche feinen Hände wie deine eine Pistole halten und damit so treffsicher schießen können? Weißt du eigentlich, dass du der tapferste und mutigste Freibeuter bist, an dessen Seite ich je die Ehre hatte zu kämpfen?“ In einer Geste der Demut zog er Bethanys Hände an die Lippen und küsste jeden einzelnen Finger.
    „Dich zu kennen, mit dir zusammen sein zu dürfen bedeutet für mich die Erfüllung all meiner Träume. Und nun“, ein schwerer Seufzer entrang sich seiner Brust, „und nun, da ich dich endlich gefunden habe, habe ich dich möglicherweise bereits wieder für immer verloren. Bethany, bitte, ich flehe dich an, verlass mich nicht. Bitte, verlass mich nicht. Ich könnte es nicht ertragen, dich jetzt zu verlieren, nachdem ich dich doch gerade erst gefunden habe.“
    Er umfasste ihr Gesicht und schaute Bethany eindringlich und flehentlich an. Mit tiefer Zärtlichkeit bewunderte er das so wunderschön geformte, friedliche Antlitz. Bethany schien keine Schmerzen zu haben, und Kane fragte sich angstvoll, ob sie bereits in einem Zustand war, in dem es Schmerzen nicht mehr gab. Möglicherweise war sie bereits in einen so tiefen Schlaf gesunken, aus dem es kein Erwachen mehr gab.
    Tief beugte er sich zu ihr herab und berührte erneut ihre Lippen in einem Hauch von einem Kuss. Dabei flüsterte er: „Seit ich dich das allererste Mal sah, wusste ich, dass ich dich für mich würde haben müssen. Deshalb habe ich dich gezwungen, meinem unwürdigen Handel zuzustimmen. Doch ich wollte dir niemals etwas Böses, das schwöre ich. Wenn ich könnte, würde ich alles aufgeben, sogar die Möglichkeit, dich zu sehen, wenn ich dich damit zurückreißen könnte von der Schwelle zum Tod.“
    Hatte Bethany eine Regung erkennen lassen? Kane hielt unwillkürlich sekundenlang die Luft an. Doch nein, er musste sich getäuscht haben. „Bethany, o Bethany, komm zurück, ich flehe dich an. Du hast mein Herz und meine Seele erobert. Wie soll ich ohne dich weiterleben?“
    Er hörte ein Geräusch, kaum mehr als den Hauch eines Seufzers. Und doch … Kane lauschte mit angehaltenem Atem. Da war es wieder. In jäh aufflammender Hoffnung zog er Bethany an die Brust und hielt sie fest. Inständig flüsterte er Worte der Zärtlichkeit an ihrer Schläfe.
    Bethany war sicher, tot zu sein. Wie sonst sollte sie sich die Geräusche, als ob Vögel zwitscherten, erklären. Das Gezwitschere war mal lauter, mal leiser, mal hoch und mal tief. Ob Engel gekommen waren, sie zu begrüßen und mit sich zu nehmen?
    Doch die Geräusche waren verstummt, und Bethany spürte nur noch absolute Stille. Die schwarze Wolke, angefüllt mit unsagbarem Schmerz, kehrte zurück, und Bethany erkannte, dass sie unmöglich tot sein konnte. Denn wie hätte sie dann Schmerzen empfinden können? Also war sie am Leben. Aber warum konnte sie dann die Augen nicht öffnen?
    Die Schmerzen wurden stärker, hüllten sie ein und drohten sie in einen tiefen Abgrund zu ziehen. Doch plötzlich hörte Bethany die flüsternde Stimme. Diese Stimme hätte sie überall und unter allen nur vorstellbaren Bedingungen wiedererkannt. Dieses eindringliche, wunderbare Flüstern!
    Und dann spürte Bethany warme, feste Lippen, die über die ihren strichen. Oh, diese wundervollen Lippen! Und sie erkannte ohne den geringsten Zweifel den Lord der Nacht in diesen zarten Liebkosungen. Er war zu ihr zurückgekehrt!
    Kein anderer Mann würde sie jemals so küssen wie der Lord der Nacht. Seine Küsse waren zunächst behutsam und sacht. Dann wurden sie heftiger, und Bethany spürte, wie ein warmes, wohliges Gefühl sie durchströmte und jeden Schmerz auszulöschen schien.
    Es waren seine Stimme und seine Küsse, die sie aufrüttelten, die sie erregten und die sie aus den Tiefen der Hölle zurück ins Leben brachten.
    Zunächst hörte Kane wirklich nur das schwache Seufzen. Es war so leise, dass er schon glaubte, seine Fantasie habe ihm einen bösen Streich

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