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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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du bist wieder auf den Beinen.“ Mistress Coffey nahm Bethanys Hände und drückte sie mit aller Kraft. „Ich habe fast die ganze Nacht vor Sorge um dich kein Auge zugetan.“
    „Ich habe auch nicht viel Schlaf bekommen“, erwiderte Bethany und schaute Kane an, der soeben den Speiseraum betrat. Er lächelte ihr zu, bevor er am Kopfende des Tisches Platz nahm. Wie üblich trug er schwarze Hosen und Stiefel, dazu einen schwarzen Gehrock.
    Doch sie hatte das Privileg genossen, Kanes muskulösen Körper ohne Kleidung zu sehen, ihn zu berühren und zu erforschen. Schon bei dem Gedanken daran spürte Bethany, wie ihre Wangen heiß wurden.
    Alle hatten sich im Speisesaal versammelt, wo Mistress Dove eifrig hin und her lief. Sie hatte begonnen, einiges von Mistress Coffeys Art anzunehmen, und wirkte deutlich weniger aufgeregt und hektisch als zuvor. Mit fester Stimme erteilte sie ihre Anweisungen an die Dienerschaft und gewann dadurch zunehmend an Autorität.
    „Es ist ein Wunder, nicht mehr und nicht weniger“, erklärte Winifred Mellon. „Du solltest dich nur ansehen, Bethany. Du siehst aus wie der Inbegriff von Gesundheit. Findest du nicht auch, Geoffrey?“
    Bethanys Großvater schaute erst seine Enkelin und dann Kane aufmerksam an. „Ich würde sagen, ihr seht alle beide sehr viel besser aus als gestern Abend.“
    Kane und Bethany wechselten einen kurzen, wissenden Blick, den außer Newton niemand von den Anwesenden wahrnahm.
    Doch der alte Seemann machte sich so seine eigenen Gedanken. Es gab keinen Zweifel daran, dass sowohl Bethany als auch der Earl förmlich glühten vor Zufriedenheit und Wohlbehagen. Wenn man ihn gefragt hätte, hätte er gesagt, dass die beiden in der vergangenen Nacht Wichtigeres entdeckt hatten als Schlaf. Und das wurde auch Zeit, dachte Newt.
    „Kehren wir heute nach Mary Castle zurück, Großvater?“, wollte Darcy wissen. Sie saß neben ihrer Schwester und fühlte sich von einer riesigen inneren Last befreit, weil Bethany sich glücklicherweise vollständig erholt hatte.
    Diese schaute verstohlen zu Kane hinüber in der Hoffnung, er würde darauf bestehen, dass die Lamberts noch ein Weilchen länger blieben.
    Doch stattdessen überraschte er sie mit einem Kopfnicken zum Zeichen seines Einverständnisses. „Ich bin davon überzeugt, dass Bethany in ihrem eigenen Zuhause am besten aufgehoben ist.“
    „Und was sagst du dazu?“, wandte sich Geoffrey an Bethany. „Du musst die Entscheidung treffen, denn nur du weißt, ob du kräftig genug für die lange Kutschfahrt bist.“
    Sie spürte, wie alle sie erwartungsvoll anschauten – bis auf Kane, der ihrem Blick auswich und angelegentlich auf die Speisen auf dem Teller vor sich sah.
    War er ihrer bereits überdrüssig? Nach nur einer Nacht? Bereute er womöglich, was geschehen war? Schließlich war sie es ja gewesen, die sich ihm förmlich an den Hals geworfen hatte. Seufzend antwortete sie: „Mir geht es gut, Großvater. Es gibt keinen Grund für mich, länger hierzubleiben.“
    Keinen Grund, es sei denn, Kane hätte einen. Doch als er sich nicht äußerte, neigte Bethany tief den Kopf, denn sie befürchtete, die anderen würden die aufsteigenden Tränen in ihren Augen sehen.
    „Dann wäre das also beschlossen“, erklärte Geoffrey und ließ sich noch einmal von dem köstlichen, in hauchdünne Scheiben geschnittenen kalten Roastbeef und dem duftenden Brot nachlegen. Wenn sie nicht sowieso heute abreisen würden, müsste Winnie demnächst seinen Hosenbund weiten, denn die häufigen Mahlzeiten in Penhollow Abbey zeigten deutlich ihre Wirkung. Geoffrey lächelte Winnie und der alten Haushälterin zu. „Dann sind wir gerade rechtzeitig zum Mittagessen zurück in Mary Castle.“
    Mistress Dove wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit Huntley. Obwohl sie zu Beginn nicht begeistert gewesen war von der ungestümen, lauten Familie Lambert, so hatte sie inzwischen sogar eine große Zuneigung zu diesen Leuten gefasst. Besonders Miss Lambert hatte ihr Herz erobert. In ihrer Gegenwart hatte der Earl wenigstens zeitweise seinen Kummer vergessen und sich erfreulichen Dingen zuwenden können.
    Auch wenn ihre Pflichten nach der Abreise der Familie Lambert deutlich weniger werden würden, war Mistress Dove ganz und gar nicht angetan von der Vorstellung, dass die Dinge wieder so wurden wie vor Miss Lamberts Auftauchen. Damals hatte sich der Herr über Alsmeeth manchmal tagelang in seinem Schlafgemach eingeschlossen, und die Dienerschaft war in

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