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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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„nun sorge dafür, dass wir unbeschadet die offene See erreichen.“ Er hob seine Pistole und hielt sie Bethany an die Schläfe. „Solltest du versuchen zu entkommen, schicke ich dich den Haien zum Fraß.“
    „Mit den Fußfesseln kann ich nicht richtig steuern. Ich muss mich frei bewegen können, sonst verliere ich das Gleichgewicht.“
    Er drückte den Lauf der Pistole fester an ihre Schläfe. „Nun hör mir mal gut zu, mein Mädchen. Ich habe jetzt alle Zugeständnisse gemacht, zu denen ich bereit bin. Du wirst dich jetzt, verdammt noch mal, zusammenreißen und aufrecht stehen bleiben. Bring uns sicher durch die Untiefen, oder wir gehen gemeinsam unter. Glaube mir: Wenn du diesen Kahn auf Grund laufen lässt, werde ich dich töten, bevor ich das Schiff verlasse.“
    Bethany umklammerte das Ruder fester, um sich mehr und besseren Halt zu geben, und steuerte die Undaunted langsam und umsichtig durch das Gewirr von versteckten Gefahren. Die meisten von ihnen, nämlich unter der Wasseroberfläche liegende Felsbrocken, waren nur bei genauem Hinsehen rechtzeitig erkennbar. Angestrengt spähte sie auf das Wasser vor ihr und war dankbar, dass hier und da die Wolkendecke aufriss und der Mond ein wenig Licht gab.
    Gleichzeitig überlegte sie fieberhaft, wie sie Oswald Preston überwältigen könnte. Sie hoffte auf eine Möglichkeit, ihn irgendwie unschädlich machen zu können, denn das war ihre einzige Möglichkeit, zu überleben.
    Kane vernahm das Geräusch von Holz, das auf Stein schrammte, und wusste, er schloss langsam, aber sicher zu der Undaun ted auf. Seine Augen brannten von dem Salzwasser, seine Arme fühlten sich schwer an wie Blei. Doch ein Gedanke verlieh ihm immer wieder neue Kraft. Bethany, seine süße, geliebte Bethany!
    Sie befand sich in der Gewalt seines verhassten Vetters, und allein bei der Vorstellung, wie Oswald sie möglicherweise quälte, wurden seine Schwimmbewegungen wieder schneller und kraftvoller.
    Zwischendurch, umgeben von Schwärze und kaltem Wasser, glaubte Kane, es doch nicht zu schaffen. Doch gerade, als er trotz aller Anstrengungen kurz davor war, aufzugeben, sah er plötzlich unmittelbar vor sich das Heck des Schiffes aufragen.
    Neue Kräfte durchströmten ihn, und er schwamm an dem Segler entlang, bis er die Strickleiter entdeckte, die von der Reling herabhing. Erst beim zweiten Versuch gelang es ihm, die Leiter festzuhalten. Zuvor rutschte sie ihm einmal aus den Händen, in denen er kaum noch ein Gefühl hatte.
    Endlich befand er sich auf dem Weg nach oben. Es dauerte eine Weile, schließlich erreichte er die Reling und hielt Ausschau nach Bethany.
    Da, sie stand am Steuer. Und sie war allein!
    Neben ihm erklang eine Stimme. „Suchst du etwa mich, Vetter?“
    Kane wandte sich um und sah sich Oswald gegenüber, der mit seiner geladenen Pistole direkt auf seinen Kopf zielte. „Das Messer in deinem Hosenbund darfst du getrost mir geben.“
    Kane zog die kleine Waffe hervor und überreichte sie widerwillig Oswald.
    „Und nun kommen Sie doch bitte an Bord, Eure Lordschaft.“ Oswalds Stimme troff geradezu vor Spott. Ein böses Lächeln umspielte seine Lippen, und höhnisch sah er zu, wie sich Kane über die Reling schwang und sich vor Nässe triefend vor ihn hinstellte. „Du hast aber ziemlich lange gebraucht, um uns einzuholen.“
    „Du hast es mir nicht leicht gemacht“, erwiderte Kane und drehte sich zu Bethany um. Bei dem Anblick ihres blutverschmierten Kleides stieg unbändiger Zorn wie eine heiße Flamme in ihm auf. Er ballte die Hände zu Fäusten. „Löse ihre Fesseln, und lass diese Frau frei.“
    „Ich verbitte mir diesen Tonfall, verehrter Vetter“, erwiderte Oswald kühl. „Und warum sollte ich sie freilassen?“
    „Weil diese Angelegenheit nur uns beide etwas angeht. Sie hat damit nicht das Geringste zu tun.“
    „Das sagst du, ich bin da völlig anderer Meinung. Sie hat nämlich sehr viel damit zu tun. Weißt du, Kane, deine Gefühle für sie sind dir ins Gesicht geschrieben. Die Frau bedeutet dir sehr viel, und somit stellt sie für mich ein Mittel zur perfekten Rache dar.“ Er grinste siegessicher.
    „Wenn es mir nur darauf ankäme, dich tot zu sehen, hätte ich dich erschossen, bevor du das obere Ende der Strickleiter erreicht hättest. Und nur, damit dir auch klar ist, dass alle Macht bei mir liegt …“ Oswald zielte und schoss Kane in den Arm.
    Bethany schrie entsetzt auf, konnte jedoch nichts tun, als in blankem Entsetzen mit anzusehen, wie Kane

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