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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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hatten Schmerzen und waren in tiefer Trauer. Ich habe gehört, das Fleet-Gefängnis ist ein grauenvoller Ort.“
    „Allerdings. Doch das darf noch lange keine Entschuldigung dafür sein, wie ich dich und die anderen in Penhollow Abbey behandelt habe. Aber ich … ich habe mich geschämt. Von meinem eigenen Vater zu hören, dass ich in Wahrheit gar nicht sein leiblicher Sohn war …“ Er zuckte die Schultern.
    Huntley leerte sein Glas und setzte es vorsichtig auf der silbernen Platte ab. Dann sah er Kane offen an. „Ich wusste immer um die wahren Umstände Ihrer Geburt, Mylord.“
    „Was? Du wusstest …?“
    Der alte Mann nickte. „Jeder in Penhollow Abbey litt und trauerte mit Ihrer Mutter, als ihr die Freude der Mutterschaft versagt blieb. Und an dem Tag, an dem Ihre Eltern mit Ihnen heimkehrten, freuten wir uns alle, dass die Familie endlich vollständig war. Über Ihre Abstammung gab es niemals irgendwelche Fragen. In gewisser Weise, Mylord, waren wir alle eine Familie geworden. Sie machten Ihren Eltern große Freude, und mit Verlaub gesagt: Sie sind zu einem Mann herangewachsen, auf den sie stolz wären.“
    „Danke, Huntley.“ Kane tat etwas, was er noch niemals zuvor getan hatte. Er bot dem Älteren die Hand, die dieser nach kurzem Zögern nahm. Kane war zutiefst bewegt.
    Schließlich trat Huntley einen Schritt zurück. „Benötigen Sie mich noch, Mylord?“
    „Nein, Huntley. Wir sehen uns später.“
    Als Kane allein war und in den friedlich anmutenden Kirchgarten hinaussah, hatte er das Gefühl, die Sonne würde plötzlich noch heller strahlen als zuvor. Konnte es sein, dass der Duft der Blumen noch süßer, die Luft noch reiner war als noch vor wenigen Minuten? Dieser Tag entwickelte sich immer mehr zu einem wahrlich außergewöhnlichen. Er musste unbedingt auf der Stelle seine Braut sehen.
    „Oh, sieh dich nur an!“ Ambrosia, sanft gebräunt von einem Monat an Bord, zupfte an Bethanys Schleier herum und betrachtete das Bild ihrer Schwester in dem hohen Standspiegel. „Du hast dich verändert, seit ich fortgegangen bin.“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich weiß nicht recht.“ Ambrosia schüttelte leicht den Kopf. „Irgendwie siehst du mehr wie eine junge Frau aus statt wie die Schwester, die du warst, als ich auf Hochzeitsreise ging.“
    „Sie ist ja auch eine Frau.“ Darcy schloss soeben den letzten Knopf an dem Hochzeitskleid ihrer Mutter, das Bethanys Körper wie eine zweite Haut umschmeichelte. Die kostbare Spitze war so fein, als wäre sie von überirdischen Wesen gefertigt worden. „Zumindest in Kane Prestons Augen.“
    „Riordan kennt Kane“, sagte Ambrosia. „Er hält ihn für einen Gentleman und guten Freund.“
    „Ich bin so froh.“ Bethany umarmte ihre beiden Schwestern. „Ich möchte, dass wir uns einander immer so nahefühlen. Und das ist einfacher, wenn unsere Ehegatten einander kennen und schätzen.“
    „Da wir gerade von Ehemännern sprechen …“ Ambrosia drehte sich zu der jüngsten der Lambert-Schwestern um. „Wann erwartest du Grays Schiff zurück, Darcy?“
    „Ich hoffe täglich auf seine Rückkehr. Er ist schon seit über einem Jahr fort, und ich kann es kaum noch erwarten, ihn endlich wiederzusehen.“
    „Sie hat in all der Zeit nicht einen einzigen Blick auf einen anderen Mann geworfen.“ Bethany lachte liebevoll.
    „Warum auch?“, erwiderte Darcy. „Ich habe Gray schon mein Herz geschenkt, als ich noch ein Kind war.“
    Ambrosia sah zur Tür, durch die soeben ihr Großvater und Miss Mellon, die alte Kinderfrau, traten. „Seid ihr gekommen, um unsere Bethany noch einmal zu küssen, bevor sie vor den Traualtar tritt?“
    „Ja.“ Geoffrey Lambert sah die mittlere seiner Enkelinnen aufmerksam an und musste heftig gegen einen plötzlichen Kloß im Hals ankämpfen. Er räusperte sich vernehmlich. „Du bist eine wunderschöne Braut, Bethany.“
    „Danke, Großvater. Und neben Kane bist du heute der ansehnlichste Mann in der Kirche.“ Sie barg das Gesicht an seiner Halsbeuge. „Ich bin so glücklich, dass du hier bist, um mich zum Altar zu führen.“
    „Nicht halb so glücklich wie ich, mein Mädchen.“
    Bethany wandte sich an Winnie Mellon. „Sind alle Blumen an Ort und Stelle arrangiert?“
    „In der Tat, meine Liebe. Auf dem Altar befinden sich mehr Wildblumen als auf den Wiesen rund um Land’s End.“
    „Ja, und Winnie hat dafür gesorgt, dass sie ganz zauberhaft angeordnet wurden.“ Aus Geoffreys Stimme klang unverkennbar Stolz, und

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