HISTORICAL JUBILÄUM Band 03
all den Jahren, in denen ich über Diebe und Mörder zu richten hatte, selten ein solches Übermaß an Liebe und Achtung gegenüber einem Angeklagten erlebt habe. Ich hoffe, Sie werden sich den Rest Ihres Lebens all dieser Liebe würdig erweisen.“ Er wandte sich an einen der Gefängniswärter. „Nehmen Sie dem Earl of Alsmeeth die Ketten ab. Er ist ein freier Mann und kann gehen, wohin es ihm beliebt.“
Bethany schlug eine Hand vor den Mund, um ihren Freudenschrei zu ersticken, während ihr bereits die Tränen übers Gesicht strömten.
„Ach ja, Mylord“, wandte sich der Richter noch einmal an Kane. „Ein Wort der Warnung. Finden Sie irgendeine andere Möglichkeit, Ihre Kraft zu nutzen, die Sie dazu trieb, sich als Wegelagerer zu verkleiden. Das war ein sehr gewagtes Spiel.“
„Jawohl, Mylord.“
„Ich meine eine ehrliche Möglichkeit.“
„Ja, Mylord.“
Als Kane von den Ketten befreit war, trat Bethany näher an ihn heran und umarmte ihn. Auch die anderen kamen nun, umringten die beiden und äußerten lautstark ihre Freude.
Kane versteifte sich und schob Bethany von sich. „Du darfst mich nicht anfassen. Ich bin schmutzig und rieche nach Gefängnis.“
„Nein, Kane. Für mich riechst du nach Freiheit.“
„Freiheit!“ Er schaute die Umherstehenden an und sagte: „Ich verdiene euch nicht. Keinen von euch. Aber ich danke euch für eure große Güte.“
„Güte?“, wiederholte Geoffrey Lambert und schüttelte den Kopf. „Was du hier erlebst, mein Sohn, ist Liebe, ist Achtung.“
„Aber ich habe euch alle im Stich gelassen und bitter enttäuscht.“
„Nein, mein Junge. Du hast die Wahrheit gesagt, ohne dich von den möglichen Folgen abschrecken zu lassen. Meiner Meinung nach macht das aus dir einen Mann der Ehre. Ich würde mich geehrt fühlen, einen solchen Mann meinen Freund nennen zu dürfen.“
Während die anderen zustimmend nickten, griff Bethany nach Kanes Hand. „Ein Mann, den ich gern zum Gatten nehmen würde.“
Mit einem Finger hob Kane ihr Kinn leicht an, um ihr tief in die leuchtenden Augen zu schauen. In seinen Augen erschien ein hoffnungsvoller Funke. „Machen Sie mir etwa einen Antrag, Mylady?“
„Ja, allerdings. Das mag ein wenig plump von mir sein, aber schließlich habe ich mich noch nie um den guten Ton bemüht. Also, nimmst du meinen Antrag an?“
„Ich denke, ich muss mich zunächst der Zustimmung deines Großvaters vergewissern.“ Kane lächelte glücklich.
„Das wird allmählich auch Zeit“, erklang Geoffreys tiefe Stimme neben ihnen. „Zustimmung erteilt.“
Unter den Glückwünschen und Rufen der anderen hob Kane seine Braut auf die Arme und schwenkte sie herum, bevor er sie sehnsüchtig küsste.
„Wie bald werden wir heiraten?“, flüsterte Bethany an seinem Mund.
„Von mir aus auf der Stelle, wenn der Richter bereit ist, die entsprechenden Worte zu sprechen. Ich kann ihn gleich fragen.“
„O nein, meine Lieben“, mischte sich Jenna Pike ein. „Ihr müsst Ian erlauben, euch in einer richtigen Zeremonie zu trauen. Es wird seine erste sein nach seiner Ordination zum Pfarrer.“
Bethanys Blick fiel auf Noah, der ein wenig abseits des Trubels stand. Sie bedeutete ihm, näher zu kommen. „Und wir müssen eine Petition einreichen, damit Noah unser Sohn werden kann.“
„Ja, richtig.“ Kane betrachtete den Jungen. „Willst du wirklich mein Sohn werden, Noah?“
„Meinen Sie das ehrlich?“ Die Augen des kleinen Jungen strahlten vor überschäumendem Glück, und alle Anwesenden fühlten sich von der Freude des Kindes zutiefst berührt.
„Ja, Noah. An dem Tag, an dem ich mir eine Frau nehme, nehme ich mir auch einen Sohn.“
„Eine Hochzeit! Eine Familie! Und ein wunderbarer Empfang in Penhollow Abbey!“, rief Mistress Coffey aus. „Ich werde mit Mistress Dove gemeinsam alle Vorbereitungen treffen, sobald wir zurück in Cornwall sind.“
„Wie schön!“, ließ sich Miss Mellon vernehmen. „Ich muss sogleich anfangen, Kleider für Ambrosia und Darcy zu schneidern. Und natürlich für all die kleinen Mädchen und Jungen, die mit Noah am Altar stehen werden.“ Die alte Kinderfrau legte sich die Hand aufs Herz.
Während die anderen ihrer Begeisterung über die anstehenden Feierlichkeiten freien Lauf ließen, zog Kane Bethany zur Seite und flüsterte eindringlich: „Geliebte, ich gebe dir alles, was du willst. Die großartigste Hochzeit, die je in Cornwall stattgefunden hat. Mit Empfängen und Bällen in Mead, in Land’s End
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