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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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völlig still, und so wiederholte Riordan seinen Gruß: „Hallo, Mr. Barclay Stuart?“
    Noch immer war es ungewöhnlich ruhig, und langsam ging Riordan auf eine Tür zu, die einen Spaltbreit geöffnet war. Plötzlich blieb er wie erstarrt stehen.
    Ein Paar seltsam verdrehter, mit Lederstiefeln bekleideter Beine lag auf der Schwelle. Hastig stieg er darüber und stieß dabei die Tür weit auf.
    Ein Mann lag in einer riesigen Blutlache auf dem Fußboden. Offenbar hatte man ihn erschlagen, denn neben ihm lag ein blutverschmiertes hölzernes Ruder.
    Riordan wusste zwar sofort, dass dem Mann nicht mehr zu helfen war, trotzdem kniete er sich hin und tastete am Hals des Toten nach Anzeichen eines Pulsschlages.
    Jetzt wurde ihm auch klar, warum im Büro nebenan so eine heillose Unordnung herrschte. Jemand hatte nach etwas gesucht und dabei alles verwüstet.
    Riordan verspürte ein unangenehmes Prickeln im Nacken. Eine innere Stimme sagte ihm, dass es besser sei, wenn er umgehend zur Undaunted zurückkehrte. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Er konnte sich immer auf sein Gefühl verlassen, und in diesem Moment wusste er, dass er und seine Männer sich in großer Gefahr befanden.
    Es war mehr als wahrscheinlich, dass Barclay Stuart irgendwo einen Hinweis auf die tatsächliche Fracht der Dover aufbewahrt hatte. Wenn sein Mörder das Dokument gefunden hatte, würde er sich auf die Suche nach dem Gold machen. Es würde nicht lange dauern, bis das Frachtgeheimnis der Undaunted gelüftet wurde.
    Riordan war felsenfest davon überzeugt, dass der Überfall der Piraten kein Zufall gewesen, sondern gezielt ausgeführt worden war. Die Schurken hatten gewusst, was sich im Laderaum der Undaunted verbarg. Und das bedeutete, dass andere auch bereits davon wussten.
    Die Undaunted und ihre Besatzung würden fortan jedem Schiff, das auf dem Atlantik kreuzte, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein.
    „Newt.“ Riordan hielt sich nicht mit einer langen Begrüßung auf. „Weder werden wir die Ladung löschen, noch wird es Landgang für die Matrosen geben. Wir brauchen Lebensmittelvorräte, denn wir werden bald wieder in See stechen.“
    „Gibt’s Ärger, Captain?“ Newton spürte, dass Riordan ernste Sorgen hatte. „Wie schnell brauchen wir die Vorräte?“
    Riordan schaute hinaus zum Wasser. Die Sonne stand bereits sehr tief. „Noch vor Einbruch der Dunkelheit, damit wir die Untiefen gefahrlos umschiffen können. Glaubst du, das ist zu schaffen?“ Eindringlich sah er den alten Mann an.
    Der nickte. „Ich schicke sofort ein paar Männer los, damit sie unsere Vorräte aufstocken.“
    „Und sie sollen mit niemandem über ihren Auftrag sprechen. Das ist ein Befehl.“
    Newton nickte erneut, doch er fühlte sich ob der Dringlichkeit in Riordans Stimme sehr unwohl. „Ich kümmere mich um alles“, erklärte er und fügte hinzu: „Was ist mit Ambrosia? Weiß sie schon Bescheid?“
    Riordan wandte sich zum Gehen. „Das wird meine nächste Aufgabe sein.“ Mit weit ausholenden Schritten ging er in Richtung Mary Castle und wünschte, er müsste nicht der Überbringer der unglückseligen Neuigkeit sein.
    Doch es gab keinerlei Aufschub mehr für ihn. Noch bevor er die Stufen zur Tür erklommen hatte, wurde sie bereits von innen schwungvoll aufgerissen. Ambrosia stand vor ihm und sah atemberaubend aus. Sie hielt sich kerzengerade und trug ein wunderhübsches Kleid aus gelbem, weich fließendem Material, dazu hatte sie die schwarze Haarpracht hochgesteckt. Ein paar Löckchen fielen herab und umrahmten ihr Gesicht, das durch die frische Farbe noch zauberhafter aussah als sonst.
    „Riordan.“ Sie trat einen Schritt beiseite, damit er eintreten konnte. Dann schloss sie die Tür und griff nach seinem Arm. „Du kommst gerade zur rechten Zeit. Wir sitzen nämlich alle im Salon zusammen, denn meine Schwestern und mein Großvater wollen natürlich alles über unsere Fahrt wissen.“
    „Ambrosia, warte.“ Er versuchte sie aufzuhalten, doch entschlossen, wie sie war, riss sie ihn förmlich mit sich. „Wir müssen miteinander reden.“
    „Ja, ich weiß. Aber nicht jetzt. Zuerst …“ Sie öffnete die Tür zum Salon, zog Riordan mit sich und sagte: „Seht nur, wen ich hier bringe. Genau im richtigen Augenblick, meine Erzählungen zu bestätigen und noch auszumalen.“
    „Captain Spencer!“ Bethany und Darcy sprangen auf, griffen nach Riordans Händen und zogen ihn in den Raum hinein, wo der alte Geoffrey Lambert in einem bequemen Stuhl saß.

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