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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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fort und haderte mit meinem Schicksal, weil ich nicht die gleiche Freiheit genießen durfte wie er. Ich war so damit beschäftigt, neidisch auf ihn zu sein, dass ich nicht dazu kam, mit ihm über meine Liebe zu ihm zu sprechen.“
    „Er wusste trotzdem darum.“
    „Wie meinst du das, Riordan? Ich habe ihm auch nie gesagt, wie unglaublich stolz ich auf ihn war, weil er so vieles erreicht und geschafft hatte.“
    „Du und deine Schwestern, ihr drei wart ständig Gegenstand seiner Erzählungen. Er betete euch geradezu an. Er war so stolz auf euch wie ihr auf ihn.“
    „Hat er das gesagt?“
    „Ja, Hunderte von Malen.“
    Ambrosia drehte sich hastig um, doch Riordan hatte bereits gesehen, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Ohne weiter darüber nachzudenken, streckte er die Hand nach ihr aus und zog sie in die Arme.
    „Ich muss ständig daran denken, dass ich mit meinem Wunsch, zur See zu fahren, die Schuld an seinem Tod trage. Aber ich wollte nie und nimmer, dass er stirbt, damit ich …“ Ihre Stimme klang erstickt. „Wenn ich könnte, würde ich alles im Leben aufgeben, nur um meinen Bruder wiederzuhaben.“
    „So darfst du nicht denken, Ambrosia.“ Riordan presste die Lippen an ihre Schläfe. „Glaube nicht, du hättest sein Schicksal verursacht. Das Leben ist nun einmal so, damit müssen wir uns abfinden. Leben. Sterben. Und niemand weiß im Voraus, wann sein letztes Stündlein schlägt. Aber eines kann ich dir guten Gewissens versichern: James ist so gestorben, wie er es sich gewünscht hat. Er tat, was ihm das Wichtigste auf der Welt war und was er am meisten liebte. Wie viele Männer könnten das schon von sich behaupten?“
    Als Ambrosia die Tragweite seiner Worte ermaß, sah sie ihn überrascht an. „Diese Gedanken sind mir nicht gekommen“, gestand sie. „Das ist mir ein großer Trost, Riordan, und ich danke dir dafür. Aber ich bin unsagbar traurig, dass er so jung sterben musste. Er hinterlässt weder Frau noch Kinder, die seinen Namen weitertragen könnten.“
    Daran hatte Riordan bereits gedacht. Und jetzt, da er Ambrosia in den Armen hielt, erinnerte sie ihn daran. Keine Frau hatte ihm je zuvor dieses Gefühl schmerzlicher Sehnsucht verursacht. Wenn er ihr so nahe war, tauchten plötzlich Vorstellungen in ihm auf, die er noch vor kurzer Zeit weit von sich gewiesen hätte. Wie beispielsweise, sesshaft zu werden. Irgendwo Wurzeln zu schlagen und ein Zuhause zu haben. Das Leben eines angesehenen Grundbesitzers zu führen.
    Wie töricht! Er war ein Mann des Meeres. Seit seiner ersten Fahrt hatte er das gewusst. Aber eine Stimme im Innern flüsterte ihm zu: Schau dir John Lambert an. Er hatte von beiden Welten das Beste. Ein Zuhause, von dem aus er auf den Atlantik schauen konnte. Eine Frau, Kinder. Er genoss hohes Ansehen in Land’s End. Die vielen Trauergäste legten Zeugnis dafür ab, dass die Grundbesitzer ihn achteten und schätzten, obwohl sein Herz zweifellos der See gehörte.
    John Lamberts Lebensweise hatte ihn tief beeindruckt, und oftmals hatte Riordan bereits überlegt, ob es möglich wäre, es ihm gleichzutun.
    „Weine nicht um das, was nicht sein konnte, Ambrosia.“ Sein Griff um ihre Schulter wurde fester. „Freue dich an dem, was James war und wie viel er in seinem jungen Leben geschafft hat.“
    „Er hatte so viele Freunde.“ Ambrosia hob den Kopf und sah Riordan tief in die Augen. „Besonders dich. Du warst der beste von allen für ihn.“
    Wie gebannt schaute er auf ihren Mund. Er wusste, es wäre besser, dem Verlangen, sie zu küssen, nicht nachzugeben. Aber sie war viel zu nah und sein Begehren viel zu stark.
    Seit er sie das erste Mal geküsst hatte, wusste er, dass er niemals genug von ihrer Süße würde haben können. Jeder Kuss fachte seine Sehnsucht nach mehr an. Es würde damit enden, dass er Ambrosia ganz und gar in Besitz nahm.
    Als er sie jetzt küsste, glaubte er, um ihn herum würde sich alles drehen. Ihm wurde schwindlig, und leidenschaftlich riss er Ambrosia an sich.
    Sie konnte und wollte sich nicht wehren. Wenn sie ganz ehrlich war, so musste sie zugeben, dass sie sich über alle Maßen nach ihm gesehnt hatte. Sie wollte geküsst werden, wollte die Hitze und das Feuer spüren, das er in ihr zu entfachen verstand.
    Während sie sich hingebungsvoll an ihn schmiegte, spürte sie, dass dieser Kuss heute anders war als alle anderen zuvor. In der Vergangenheit hatten sie sich stets gestritten, bevor sie leidenschaftliche Zärtlichkeiten austauschten.

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