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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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bestrebt gewesen war, ihn zu brüskieren.
    Sie füllte jetzt einen zweiten Becher, den sie Riordan reichte. An dessen Stelle hielt nun Newton das Steuerrad.
    Silas ließ Riordan nicht aus den Augen. Wachsam beobachtete er jede Regung in dessen Gesicht. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Sie die Undaunted ohne Sie als Kapitän losfahren ließen, Spencer. Zumal in diesen gefährlichen und trügerischen Zeiten.“
    „Sie setzen also nach wie vor voraus, dass die Matrosen recht hatten und die Undaunted tatsächlich ausgelaufen ist?“
    „Wir kamen an der Bucht vorbei, wo sie normalerweise vor Anker liegt.“ Silas schien ein wenig von seiner Selbstsicherheit eingebüßt zu haben. „Es war weit und breit nichts von ihr zu sehen.“
    Silas hatte sich also die Mühe gemacht, genauere Nachforschungen anzustellen. Das beunruhigte Riordan. Um von dem heiklen Thema abzulenken, deutete er auf Fenwicks Schiff. „Sie haben ziemlich viele Seeleute an Bord für eine vergleichsweise ungefährliche Reise.“
    Silas lächelte böse. „Sie wollen mir doch wohl nicht erzählen, Sie wüssten nichts von den Geschichten über Piraten, die in verstärktem Maße für Unruhe sorgen?“
    „Doch“, versetzte Riordan. „Aber ich glaube kaum, dass sie Interesse an so kleinen Seglern wie unseren haben. Wir haben schließlich nichts, worauf Piraten es abgesehen haben könnten.“
    Schlagartig war Silas hellwach. Er schaute sich um, als würde er die Sea Challenge zum ersten Mal sehen. „Sie bilden sich wohl ein, ganz besonders schlau zu sein, nicht wahr, Captain Spencer?“ Er leerte seinen Becher in einem Zug. Dann sagte er, indem er sich Ambrosia und ihren Schwestern zuwandte: „Die Sea Challenge ist ein gewandtes, schnittiges Schiff, meine Damen. Haben Sie wohl etwas dagegen, wenn ich mich ein wenig auf ihr umsehe?“
    „Nein, durchaus nicht.“ Ambrosia reichte ihm lächelnd die Schale mit den Biskuits. „Aber möchten Sie nicht zunächst eine kleine Stärkung zu sich nehmen, Lord Fenwick?“
    „Nein, danke. Das Ale hat mich genug erfrischt.“ Er schlenderte über das Deck, betrachtete die Segel und die Takelage. Eine kleine Weile später jedoch machte er sich daran, die Stufen nach unten zu gehen.
    Ambrosia warf Riordan einen entsetzten Blick zu, woraufhin er sein Ale abstellte und Lord Fenwick eilends folgte. Er beobachtete, wie Silas die Tür zur Kapitänskajüte öffnete, sich kurz umsah und die Tür wieder schloss. Dann bewegte sich Fenwick in Richtung der Mannschaftsquartiere.
    „Suchen Sie irgendetwas Bestimmtes, Lord Fenwick?“
    Silas fuhr erschrocken herum, denn er hatte nicht bemerkt, dass Riordan ihm gefolgt war. „Nein, ich habe nur gerade überlegt, wie viele Personen wohl halbwegs bequem auf so einem kleinen Schiff schlafen können.“
    „Wir haben es hier so gemütlich wie Sie auf Ihrer Sea Devil “, versetzte Riordan kühl. „Die Kapitänskajüte wird von Geoffrey Lambert genutzt, und wie Sie sehen, ist für die anderen hier drinnen ausreichend Platz.“
    Silas registrierte aufmerksam die Anordnung der fünf Hängematten auf der einen und der zwei auf der anderen Seite der Kajüte. „Was ist das denn?“, wollte er wissen und bewegte sich zielstrebig auf die unter Decken verborgene Ladung zu.
    „Reisekisten.“ Geistesgegenwärtig stellte sich Riordan schnell vor die verräterischen Sachen, bevor Fenwick eine der Decken beiseiteziehen konnte. „Sie können sich bestimmt vorstellen, wie das mit fünf weiblichen Wesen an Bord ist“, meinte er mit einem verschwörerischen Lächeln. „Ich weiß ja nicht, wie viele Kisten und andere Gepäckstücke Edwina und ihre Mutter mit auf die Reise nach London genommen haben“, sagte er im Plauderton. „Aber die Lambert-Schwestern und ihre älteren Begleiterinnen haben nach meiner Einschätzung mindestens die Hälfte ihrer gesamten Garderobe auf diesen Ausflug mitgenommen.“
    „Reisekisten? Was immer sich unter diesen Quilts verbirgt, ist doch viel zu groß für Reisegepäck.“ Silas begann, Riordan zur Seite zu schieben. Plötzlich erklangen Schritte auf dem Aufgang zum Deck.
    Ambrosia blieb wie angewurzelt stehen. Riordan riss alarmiert die Augen auf, als er etwas an ihrer Taille aufblitzen sah. Es war der kleine Dolch, den sie in der breiten Schärpe versteckt gehalten hatte. Irgendwie musste sich die Waffe daraus gelöst haben. Auf jeden Fall war sie deutlich zu erkennen.
    Er hüstelte, hustete etwas stärker, bis er Ambrosias Blick begegnete. Dann

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