HISTORICAL JUBILÄUM Band 03
her zu versinken schien.
„Habe ich dir sehr wehgetan?“, flüsterte Riordan. Er lag noch immer auf Ambrosia und hatte das Gesicht in ihrer Halsbeuge geborgen.
„Nein. Durchaus nicht. Ich fühle mich sehr gut.“ Was für eine unzureichende Beschreibung, dachte sie. Sie war von einer tiefen Ruhe und einem Gefühl inneren Friedens erfüllt. Alles hatte sich plötzlich verändert dank des Mannes, der mit ihr auf der Decke lag.
Liebe. Es war zweifellos tiefe und ewige Liebe, die sie für ihn empfand. Und sie wusste, dass auch er sie liebte.
Ambrosia strich ihm zart eine Locke aus der Stirn. „Du sagtest, du liebst mich.“
„Habe ich das tatsächlich gesagt?“
„Erinnerst du dich etwa nicht mehr daran?“
„Ja, doch, warte … Ja, ich glaube, jetzt erinnere ich mich wieder. Ich war wohl … anderweitig … hm … beschäftigt.“
Ambrosia lachte und hielt plötzlich den Atem an.
„Ich bin zu schwer für dich.“ Riordan rollte sich von ihr herunter und zog sie in die Arme, wo sie sich behaglich in seine Armbeuge kuschelte. Dann wollte er wissen: „Hast du mir denn deine Liebe gestanden, während andere wichtige Dinge meine Aufmerksamkeit beanspruchten?“
Ambrosia schüttelte den Kopf. „Ich kann mich nicht daran erinnern.“
„Und? Liebst du mich?“
Sie fühlte sich unsagbar froh und beschwingt. „Nun, du machst es mir nicht gerade leicht, dich zu lieben“, erklärte sie mit gespielter Ernsthaftigkeit und setzte sich auf, sodass die Decke von ihr herabglitt. Ihre Nacktheit empfand sie als völlig natürlich.
„Was genau soll das heißen?“ Riordan zog sie spielerisch an einer Locke.
„Du hast manchmal ein unerfreuliches Temperament.“
„Wirklich?“ Er lächelte vergnügt. „Dabei gelte ich doch als der großzügigste und rücksichtsvollste Kapitän zur See von ganz England. Frag meine Männer. Sie werden meine Behauptung bestätigen.“
„Dann kommt dieses Temperament wohl nur dann zum Vorschein, wenn du mit mir zusammen bist.“
„Gut möglich.“ Sein Lächeln vertiefte sich. „Du hast so eine gewisse Art, die leidenschaftliche Seite meines Wesens hervorzulocken. Und zwar in mehr als einer Beziehung.“
„Ich bin fasziniert von deiner Leidenschaft.“ Zärtlich strich sie mit den Fingern über seine muskulöse Brust.
„Vorsicht.“ Er hielt ihre Hand fest. „Weißt du denn nicht, was deine Berührungen bei mir anrichten?“
„Ich dachte, wenn wir mit dem Körperlichen fertig sind, wäre auch die Leidenschaft vorbei.“
Er lachte leise. „Ambrosia, die Leidenschaft verschwindet nicht einfach so. Sie ist nur für den Augenblick erfüllt. Aber eine einfache Berührung vermag sie neu zu entfachen.“
„Du meinst, wir könnten … sollten …“
„Ja. Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Liebst du mich nun oder nicht?“
Einen Wimpernschlag lang zögerte Ambrosia noch, bevor sie mit einem glücklichen Lächeln sagte: „Ja, und wie! Von ganzem Herzen.“
„Ahhh! Das ist gut. Bitte spann mich das nächste Mal aber nicht dermaßen auf die Folter. Mein Herz könnte vor Schreck stehen bleiben.“
„Wie lange hast du dieses Gefühl schon?“, wollte sie wissen und legte ihm wieder die Hand auf die Brust. Sie konnte seinen starken Herzschlag unter den Fingerspitzen fühlen.
„Ich glaube, es begann schon, lange bevor ich dich erstmals sah“, antwortete Riordan nach kurzem Überlegen. „Je mehr James von dir erzählte, desto drängender wurde mein Verlangen, dich kennenzulernen. In meiner Vorstellung wurdest du die perfekte Frau für mich, von der ich in all den einsamen Nächten auf See geträumt hatte. Und als ich dich dann traf, stelltest du dich als noch süßer und begehrenswerter heraus, als es die Frau in meinen Träumen war.“
Ambrosia schluckte mehrmals heftig. Ihre Gefühle drohten sie zu überwältigen.
„Aber, Liebste, was sehe ich da? Tränen?“
„Ach, Riordan, ich verdiene deine Liebe gar nicht.“
„Und ich habe dich auch nicht verdient. Vielleicht verdient kein Mensch je das Gute in seinem Leben. Aber für den Augenblick lass uns diese wunderbare Liebe zwischen uns genießen.“
Wenig später kündeten lustvolles Stöhnen und geflüsterte Liebesschwüre von ihrem Verlangen und der beiderseitigen Hingabe.
14. KAPITEL
In enger Umarmung lagen Ambrosia und Riordan unter der Decke. In den vergangenen Stunden waren sie kaum zum Schlafen gekommen. Zu sehr hatten sie sich verloren in dem Wunder ihrer gegenseitigen Liebe.
Es hatte
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