Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
Vom Netzwerk:
schnappen.“
    „Aha, Luft also war der Grund. Ich verstehe.“ Darcy lächelte schalkhaft. Sie genoss Ambrosias Verlegenheit. „Die Nachtluft ist um so vieles erfrischender oben an Deck, findest du nicht auch?“
    „Ja.“ Ambrosia fiel auf, dass die Frauen sie ausnahmslos etwas zu genau musterten. Und auch ihr Großvater sah sie sinnend an. Es wurde Zeit, ihrer aller Gesellschaft zu entrinnen.
    Sie stellte ihre Tasse ab und ging rasch hinüber zu Newton, der am Steuerrad stand. „Ich löse dich für ein Weilchen ab, Newt“, erklärte Ambrosia. „Dann kannst auch du in Ruhe frühstücken.“
    „Das ist nett von dir, danke.“ Newton verkniff sich ein Lächeln. Wenn er die gute Laune des Kapitäns richtig beurteilte, so war es eine sehr schöne, aufregende Nacht für die Liebenden gewesen. Die gute Ambrosia glaubte wohl allen Ernstes, ihre Gefühle vor den anderen verbergen zu können.
    Doch sie wusste nicht, dass ihre überwältigenden Gefühle für alle deutlich sichtbar an dem Strahlen ihrer Augen zu erkennen waren. Was für ein starkes, liebevolles und aufrichtiges Herz Ambrosia doch besaß. Er hoffte aus tiefster Seele, dass es unversehrt bleiben würde.
    Riordan stand am Steuer der Sea Challenge und beobachtete die drei Lambert-Schwestern, wie sie sich behände und doch anmutig in der Takelage bewegten. Der Großvater der Mädchen leistete ihm Gesellschaft.
    „Du hast bemerkenswerte Enkelinnen, Geoffrey“, sagte Riordan. Allmählich gewöhnte er sich an die vertraute Anrede, die der alte Mann ihm erst vor Kurzem angeboten hatte.
    „Sie können alles an Bord, was auch ein Mann kann“, erklärte er mit unverhohlenem Stolz in der Stimme.
    „Du hattest gewiss Anteil an diesem Teil ihrer Erziehung.“
    „Ja, damit lenkte ich mich ein wenig von der Trauer darüber ab, selbst nicht mehr zur See fahren zu können. Aber wenn ich noch immer Kapitän zur See wäre, hätte ich nur wenig Zeit für die Mädchen gehabt. So hatte ich ausgiebig Gelegenheit, mitzuerleben, wie sie zu wunderbaren jungen Frauen heranwuchsen.“
    Ambrosia, Bethany und Darcy ahnten nicht, dass an Deck über sie gesprochen wurde. Fröhlich und unbeschwert gingen sie ihrer Aufgabe hoch oben in den Seilen nach, wobei sie ohne Unterlass miteinander lachten und redeten.
    Geoffrey Lambert wandte sich an Riordan. „Ich habe mein ganzes Leben lang mit Seeleuten zu tun gehabt“, erklärte er. „Daher weiß ich, wie sehr die langen, einsamen Nächte an Bord das Verlangen eines Mannes ins Unermessliche steigern können, sodass er womöglich die Regeln der guten Sitten, wie sie an Land gelten, gelegentlich missachtet.“
    „Ja.“ Riordan löste den Blick von Ambrosia und schaute Geoffrey an.
    „Ich könnte und würde es einem Mann nicht verdenken, wenn er sein Herz an eine meiner Enkelinnen verlöre.“ Geoffrey sprach ruhig und ohne Hast, doch Riordan hörte einen harten Unterton aus den so freundlich vorgebrachten Worten heraus.
    „Ich könnte sogar verstehen, wenn ein Mann wegen einer meiner Enkelinnen den Verstand verlöre. Aber wenn es einem Mann einfallen sollte, einem der Mädchen das Herz zu brechen, würde ich genauso wenig Rücksicht kennen wie der Hai, an den Newton sein Bein verlor.“
    Riordan nickte. „Etwas anderes hatte ich von dir auch nicht erwartet.“
    Lächelnd klopfte Geoffrey ihm auf die Schulter und ging dann auf die beiden älteren Damen zu, die unter einem Baldachin Schutz vor der Sonne gefunden hatten. Erfreut rückten sie einen Stuhl für den alten Herrn zurecht und boten ihm eine Tasse Tee an.
    Riordan konnte sich des Verdachts nicht erwehren, dass Geoffrey sich immer dann, wenn es ihm als vorteilhaft erschien, hinfällig und schwerhörig gebärdete. In Wirklichkeit jedoch verfügte er über einen wachen Geist, konnte wahrscheinlich hervorragend hören und stellte sicher, dass ihm nichts entging.
    „Schiff hinter uns an Backbord“, rief Darcy aus luftiger Höhe. „Ein Schiff ohne Flagge.“
    Alle wandten sich zu Riordan um, der noch immer das Ruder hielt. „Sie sind noch ziemlich weit entfernt. Wir warten ab, bis wir genau erkennen können, mit wem wir es zu tun haben. Bis dahin spielen wir einfach wieder die Familie, die einen Segelausflug unternimmt.“
    „Aber wenn es sich um Piraten handelt, Riordan“, wandte Ambrosia ein, „haben wir doch ohne unsere Waffen nicht die geringste Chance gegen sie.“ Beifall heischend sah sie ihre Schwestern an, die zustimmend nickten.
    „Sollte es sich tatsächlich um

Weitere Kostenlose Bücher