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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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damit ich dir auf der Marine-Parade zujubeln kann, wenn du dort vor Colonel Spence ankommst. Ich werde Stroody mitnehmen und erwarte, dass Mr Dickson unserem Haushalt den nötigen Anstand verleiht. Als dein erster Sekundant muss er da sein, um dich zu empfangen und zu überprüfen, dass alles seine Ordnung hat.“
    Doch er hatte sofort protestiert: „Nein, Cassie, ich will nicht, dass du in irgendeiner Form von dieser Sache betroffen bist. Sie geht nur Spence und mich etwas an und ist nichts, womit Frauen befasst sein sollten. Stroody kann dir in London Gesellschaft leisten.“
    Cassie war wieder aufgesprungen. „Oh nein, John. Bitte, erlaube mir, nach Brighton zu fahren. Ich bin deine Gattin und sollte da sein, um dich zu unterstützen.“ Ausnahmsweise war er jedoch unnachgiebig geblieben, sodass sie schließlich so schneidend wie möglich verkündet hatte: „Ich nehme an, dass ich töricht bin, wenn ich dich bitte, mir zu erlauben, die wichtigeren Dinge in deinem Leben mit dir zu teilen. Ich begreife jetzt, dass ich tun darf, was mir beliebt, solange ich mich auf Trivialitäten beschränke. Immerhin hast du mir die Bedingungen für unsere Ehe vor der Hochzeit ganz deutlich gemacht, sodass ich mich nicht beklagen kann.“
    „Nun hör mal, Cassie …“, hatte John wütend angefangen, doch sie hatte ihm nicht erlaubt, weiterzureden. Hocherhobenen Kopfes hatte sie eine wegwerfende Geste gemacht und war aus dem Raum gerauscht.
    Ich hätte dich nicht so überfallen dürfen! Was für eine Äußerung! Cassie hatten die Worte in den Ohren widergehallt, den ganzen Weg zu ihrem Zimmer, während John frustriert zur Anrichte gegangen war und ein randvoll gefülltes Glas geleert hatte.
    Er hatte überlegt, wie er die Gattin beschwichtigen könne, doch da ihm nichts eingefallen war, war er in den Stall gestürmt und hatte Dickie erzählt, was zwischen ihm und ihr geschehen war, und ihn um Rat gebeten, wie er sie behandeln solle.
    Dickie hatte wie ein Verrückter gelacht, ihm schließlich auf den Rücken geklopft und matt gerufen, während ihm die Tränen über das Gesicht gelaufen waren: „Geh und steck den Kopf in einen Eimer kaltes Wasser, Dev, ehe ich ihn dir hineinstecke.“
    Alle Aufregungen hatten Cassie nicht davon abgehalten, unter den auf dem Dachboden verstauten Gegenständen die Suche nach Beweisen für den Verbleib des „Stern von Risapore“ fortzusetzen. Erfolglos. Am Morgen nach dem Streit mit dem Gatten ging sie nicht, wie sie es gewohnt war, in sein Zimmer, sondern unternahm in einem der schlichten Kleider, die zu dem früheren Erscheinungsbild von Miss Cassandra Merton gehört hatten, einen letzten, ergebnislosen Versuch, unter den verstaubten Dingen nach dem „Stern von Risapore“ zu forschen.
    Erhitzt und müde, denn die Sommerhitze lastete auf dem Haus, begab sie sich in die Bibliothek, um Mr Hunt zu mehr Informationen zu verleiten.
    Sie traf ihn kopfschüttelnd und grübelnd über einem Stoß Bücher an, der auf einem Beistelltisch lag, Bücher, die, wie sie genau wusste, seit mindestens sechs Monaten dort gelegen hatten.
    Er hob den zuoberst liegenden Band auf und verkündete geistesabwesend: „Das sind die Bücher, in denen der verstorbene Earl an dem Tag gelesen hat, als er den Schlaganfall bekam. Ich habe sie nicht aufgeräumt, weil es mir so vorkam, als würde ich ihn dann noch einmal beerdigen.“ Traurig legte er das Buch wieder zurück.
    Cassie nickte. Sie fand, es sei nicht der rechte Augenblick, ihn jetzt mit Fragen über die Vergangenheit zu quälen. Statt dessen – und sie konnte sich nicht erklären, aus welchem Grund – nahm sie, als er sich entfernte, nachdem sie ihm versichert hatte, ihr Besuch habe keinen anderen Zweck, als einige Zeit mit den Schätzen zu verbringen, die er so sorgfältig hütete, das schöne Buch zur Hand. Sie blätterte es durch, bis sie zu einer Seite kam, wo zwei Blätter Schreibpapier eingeschoben waren, vermutlich vom verblichenen Earl, denn sie trugen seine Handschrift. Neugierig nahm sie sie an sich und begann zu lesen: Memorandum. Muss sofort erledigt werden. Die vier letzten Worte waren mehrmals unterstrichen.
    Miss Merton ist ein gutes kleines Ding und hat mir neuerdings meine einsamen Tage aufgeheitert. Mein Testament muss so schnell wie möglich geändert werden, damit sie darin bedacht wird. Ich werde heute Nachmittag nach Mr Herriot schicken lassen.
    Der verstorbene Earl hatte sie also doch nicht vergessen. Nur sein plötzlicher Tod hatte

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