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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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seiner Schwester und fragte leise: „Alles in Ordnung? Der Kerl hat dich doch hoffentlich nicht belästigt?“
    „Nein, nein.“ Sie legte die Hand auf Jacks Arm. „Lass uns gehen. Wir haben unsere Pflicht erfüllt.“
    Doch Alfred Jewell hinderte sie daran. Als habe er ihre Absicht erahnt, stellte er sich ihnen in den Weg. „Man hat uns für den ganzen Tag eingestellt. Jetzt geht es zum Hochzeitsfrühstück, und dann wird getanzt.“
    Jemima und Jack wechselten einen Blick. Beide wussten: Es gab kein Entkommen.
    Augusta schien zu spüren, dass sie ihren Cousin irgendwie verärgert hatte. Also leistete sie ihm nicht lange Gesellschaft, sondern schloss sich einer anderen, besser gelaunten Gruppe von Hochzeitsgästen an. Sogleich schaute Robert sich nach der hübschen Schornsteinfegerin um. Doch er konnte sie nirgends entdecken.
    Bei Jupiter, der Kuss hatte ihn zutiefst aufgewühlt. Er hatte sich seltsam leicht gefühlt und gleichzeitig das Bedürfnis verspürt, diese ihm völlig unbekannte junge Frau zu schützen. Ein Geheimnis schien sie zu umgeben …
    In diesem Moment fiel ihm ein Blatt Papier ins Auge, das auf dem Boden lag. Er bückte sich danach und stellte zu seiner Überraschung fest, dass es eine Art Reklamezettel war. Alfred Jewell , stand da, Great Portland Street 3, Schornsteinfegermeister, behebt alle Schwierigkeiten, die Ihr Kamin Ihnen macht .
    Er kam nicht dazu, weiter darüber nachzugrübeln, denn jetzt gesellten sich Ferdie Selborne und Bertie Pershore zu ihm. „Was ist los mit dir, alter Junge?“, wollte Ersterer wissen. „Du stehst hier wie angewachsen, während alle anderen sich schon auf den Weg zum Hochzeitsfrühstück machen. Na los, komm schon! Man wartet auf uns!“
    Das Frühstück verlief in lockerer Stimmung. Dann begann der Tanz. Robert Selborne hatte heimlich immer wieder nach der jungen Schornsteinfegerin Ausschau gehalten. Aber sie war nicht da. Tatsächlich saß sie mit ihrem Bruder und ihrem Vater in der Küche des Selborneschen Hauses und wartete darauf, dass die durch die Feierlichkeiten überlasteten Dienstboten Zeit fanden, ihr auch eine Kleinigkeit zu servieren.
    Nachdem sie sich schließlich gestärkt hatten, erklärte ihr Vater: „Zeit, zu tanzen!“
    Sie kannte die Prozedur: Jeder der männlichen Gäste schien darauf zu brennen, mit ihr zu tanzen und sich hier und da kleine Freiheiten herauszunehmen. Sie hasste diese unauffälligen Zudringlichkeiten. Aber sie musste sie ertragen. Es gehörte zu ihren Pflichten. Sie war froh, als sie endlich eine Gelegenheit fand, sich aus dem Saal zu stehlen.
    Auf der Terrasse war es kühl. Man konnte den nahen Fluss riechen und die von ihm aufsteigende Feuchtigkeit spüren. Die Musik war hier nur ganz leise zu hören. Jemima atmete ein paarmal tief durch.
    „Sie wollen auch ein bisschen frische Luft schnappen?“
    Da sie nicht bemerkt hatte, dass noch jemand anwesend war, fuhr sie zusammen, obwohl sie die Stimme sofort erkannte. Es war der Gentleman, dessen Kuss sie so aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Inzwischen wusste sie, dass es sich um den Earl of Selborne, den Cousin der Braut, handelte. Sowohl in der Küche als auch im Festsaal war viel über ihn gesprochen worden. Offenbar war er erst kürzlich aus Spanien zurückgekehrt, wo er gegen Napoleon gekämpft hatte.
    Jemima drehte sich zu ihm um. Er lächelte, und sogleich überlief sie ein heißer Schauer. Himmel, warum fühlte sie sich bloß so heftig zu ihm hingezogen? Er war gefährlich, das hatte sie mittlerweile begriffen. Entschlossen wandte sie sich zur Tür. „Verzeihen Sie, Mylord. Ich wollte Sie nicht in Ihrer Einsamkeit stören.“
    „Bitte bleiben Sie doch! Sie stören mich überhaupt nicht. Ich genieße nur ein wenig die Aussicht. Dies alles hier“ – mit einer weit ausholenden Geste wies er auf den Garten – „ist so typisch englisch. Ich war lange fort und hatte beinahe vergessen, wie schön es daheim ist.“
    „Es ist wirklich hübsch.“
    „Möchten Sie etwas trinken?“
    Erst jetzt bemerkte sie, dass er eine Flasche in der Hand hielt. Er reichte sie ihr, und, ohne sich über das Fehlen eines Glases zu beschweren, nahm Jemima einen Schluck. „Portwein“, stellte sie mit leichter Ironie fest, „genau das richtige Getränk für einen Spätsommertag.“
    Er seufzte auf. „Ein sonniger Tag in London … Was könnte sich ein Mann mehr wünschen?“
    Sein Ton weckte ihre Neugier. „Das hört sich beinahe so an, als wären Sie der Stadt

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