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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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zurück. „Entschuldigen Sie mich, Mylord. Ich habe meine Pflichten vernachlässigt. Ich bin hier, um auf der Feier zu tanzen.“
    „Es gehört auch zu Ihren Aufgaben, sich küssen zu lassen, um den Menschen Glück zu bringen.“
    „Nur direkt im Anschluss an die Trauung.“
    „Ja, da haben Sie sich von mir küssen lassen.“ Er lächelte. „Und es hat Ihnen gefallen, nicht wahr?“
    Sie schluckte erneut. Dann entschied sie sich, ehrlich zu antworten. „Ja, ich mochte es. Trotzdem werde ich Ihnen keine weiteren Küsse gestatten.“
    „Sie könnten sich stattdessen noch etwas mit mir unterhalten.“
    „Worüber?“, gab sie abweisend zurück.
    „Zum Beispiel darüber, woher Sie Shakespeare kennen und warum Sie sich ausdrücken können wie eine Dame.“
    Sie warf ihm einen zornigen Blick zu. Und er begriff sofort. „Verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht kränken. Tatsächlich gehöre ich nicht zu den Menschen, die glauben, nur Mitglieder der sogenannten guten Gesellschaft könnten sich edel, von untadeliger Moral und gebildet zeigen.“
    Seine Worte brachten ihm ein strahlendes Lächeln von Jemima ein. „Nun, als Tochter eines Schornsteinfegers gehöre ich bestimmt nicht zur vornehmen Gesellschaft. Allerdings hatte ich das Glück, Mrs Elizabeth Montagus Schule und anschließend das Mädchenpensionat von Strawberry Hill zu besuchen. Wenn ich will, kann ich mich wie eine Duchess benehmen.“
    Robert stieß einen Pfiff aus. „Sie hatten ein Stipendium?“
    Obwohl er damit seine Überzeugung zum Ausdruck brachte, dass ihr Vater das Schulgeld nicht hatte aufbringen wollen oder können, reagierte sie nicht beleidigt, vermutlich, weil sein Ton so viel Anerkennung zum Ausdruck brachte.
    „Ja, aber das macht mich nicht zu einer Dame von Stand …“
    Er wollte ihr widersprechen, doch sie kam ihm zuvor. „Sie sehen ja, ich werde dafür bezahlt, dass ich auf den Hochzeiten der Vornehmen tanze und den Gästen gestatte, mich zu küssen.“
    „Ich wünschte, Sie würden es mir noch einmal erlauben.“
    Sie schüttelte den Kopf und wechselte vorsichtshalber das Thema. „Sie waren lange im Ausland. Ist es da nicht schwierig, sich wieder an das Leben in England zu gewöhnen?“
    „In gewisser Weise schon … Als ich zurückkam, musste ich feststellen, dass es manches, für das ich gekämpft hatte, nicht mehr gab. Schlimmer jedoch war, dass viele der Menschen, denen ich nahegestanden hatte, nicht mehr lebten. Mehrere Mitglieder meiner Familie sind im letzten Winter einer Grippe-Epidemie zum Opfer gefallen.“
    Voller Mitgefühl legte Jemima ihm die Hand auf den Arm. „Das tut mir sehr leid.“
    Seine Finger schlossen sich um ihre Hand, und sie spürte, wie er begann, sie sanft zu streicheln. Ein wunderbares Wohlbehagen durchströmte sie. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass es Wahnsinn war, was sie tat.
    Als er sich zu ihr herabbeugte, schaute sie ihm fest in die Augen. Einerseits wollte sie nicht, dass er sie küsste. Andererseits wünschte sie es sich von ganzem Herzen. Es war verrückt. Sie musste den Verstand verloren haben.
    „Werden Sie mich abweisen, wenn ich Sie um einen weiteren Kuss bitte?“, fragte er leise.
    „Sehr wahrscheinlich.“ Ihre Stimme bebte ein bisschen, und in ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge. „Brauchen Sie denn wirklich noch mehr Glück?“
    „Viel mehr. Aber das ist nicht der Grund, warum ich Sie küssen möchte.“
    In seinen Augen lag ein Ausdruck, der Jemima faszinierte – und erschreckte. Ihre Knie wurden weich. Oh Gott, dieser Mann war gefährlich! In seinen Armen würde sie Erfüllung finden, das spürte sie. Aber er musste heiraten. Er suchte eine Gattin. Und das war gewiss nicht die Rolle, die er ihr zugedacht hatte. Seine Mätresse allerdings wollte sie nicht werden!
    Abrupt wandte sie sich von ihm ab. „Ich fürchte, mein Vater vermisst mich bereits. Ich muss zurück in den Festsaal!“
    „Miss Jewell?“
    „Lord Selborne?“
    Ihr kühler Ton reichte aus, um ihn zur Besinnung zu bringen. „Auf Wiedersehen! Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute und viel Glück.“
    „Das wünsche ich Ihnen auch.“
    „Mit meiner Cousine als Gattin?“
    „Nein!“ Sie brachte es nicht übers Herz zu lügen. „Ich fürchte, die junge Dame würde Sie innerhalb weniger Monate in den Wahnsinn treiben!“ Damit floh sie ins Haus.
    Robert Selborne erwachte schweißnass und mit heftig klopfendem Herzen aus einem Albtraum. Auch jetzt noch sah er die schrecklichen Bilder des Krieges vor

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