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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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eigenen Ehemann! Nun ja, Jack war wirklich auffallend attraktiv. Kein Wunder, dass es immer wieder Damen aus den besten Kreisen gab, die seine zupackende männliche Art der farblosen Vornehmheit gewisser Gentlemen vorzogen und es genossen, mit ihm zu flirten!
    Ein Schauer überlief sie. Und im gleichen Moment wurde ihr klar, dass er nichts mit ihren Überlegungen zu tun hatte. Irgendjemand schaute sie an!
    Sie wandte den Kopf und bemerkte einen Gentleman, der ganz und gar nicht zu der farblosen Sorte gehörte. Seine Schultern waren beinahe genauso breit wie die ihres Bruders. Sein gebräuntes Gesicht trug einen entschlossenen Ausdruck, und sein kastanienfarbenes Haar glänzte im Sonnenlicht.
    Er kam auf sie zu. Und ihr Herz machte einen Sprung.
    Dann stand er auch schon vor ihr. In der Hand hielt er eine Goldguinee. „Ich brauche dringend ein bisschen Glück“, sagte er und hielt ihr das Geldstück hin. „Würden Sie diese Münze gegen einen Kuss tauschen?“

2. KAPITEL
    Z u ihrem Entsetzen brachte Jemima kein Wort über die Lippen. Stumm bot sie dem Fremden die Wange zum Kuss. Er jedoch beugte sich lächelnd zu ihr hinab und drückte seine Lippen einen Moment lang fest auf die ihren. Unwillkürlich schloss sie die Augen.
    „Ich fürchte, das muss reichen.“ Seine Stimme, angenehm tief und warm, holte sie in die Gegenwart zurück. „Schließlich möchte ich Ihren Gatten nicht verärgern.“
    Sie ließ sich nicht anmerken, wie sehr sein Kuss sie erschüttert hatte, sondern erklärte ruhig: „Ich bin mit meinem Bruder Jack hier.“
    Das war, wie sie sogleich erfahren sollte, ein Fehler. Der Gentleman nämlich beugte sich erneut zu ihr hinunter und meinte: „Dann steht mir für die Guinee wohl noch etwas mehr zu!“ Und schon küsste er sie noch einmal.
    Diesmal wurde ihr schwindlig, und sie musste sich an seiner Schulter festhalten. Es war ein langer, sinnlicher Kuss, eine Liebkosung, die seltsame Empfindungen in Jemima weckte und sie alles um sich her vergessen ließ.
    Dabei gehörte sie durchaus nicht zu jenen jungen Frauen, die man während ihres Heranwachsens so streng behütet hatte, dass sie mit einundzwanzig noch über keinerlei Kenntnis der geschlechtlichen Dinge verfügten. Sie hatte einen großen Teil ihrer Kindheit auf der Straße verbracht. Sie hatte viel gesehen und, da sie klug war, ihre Schlüsse daraus gezogen. Sie machte sich keine Illusionen über die romantische Liebe, denn ihrer Meinung nach es gab mehr als genug Beweise dafür, dass es in der Beziehung zwischen Männern und Frauen meist um Geld oder Lust ging.
    Wenn doch einmal jemand in tiefen Gefühlen entbrannte, so wurde er – oder sie – dadurch nur angreifbar und verletzlich. Auch dafür gab es Beweise. Man musste sich nur die Geschichte von Jack und Beth in Erinnerung rufen. Die beiden hatten sich aufrichtig geliebt. Doch Beth war im Kindbett gestorben, und ihre Tochter wuchs bei fremden Menschen auf. Jack war damals völlig verzweifelt gewesen …
    Aufgrund dieser Erfahrungen war Jemima stets der Meinung gewesen, Liebe sei nichts für sie. Jetzt allerdings, da der Kuss dieses Fremden sie so völlig ihres inneren Gleichgewichts beraubte, ahnte sie, dass die Liebe eine Macht war, die man nicht unterschätzen durfte.
    Abrupt stieß sie den Gentleman von sich. Er gab ihre Lippen frei. Unter ihrer flach auf der Brust des Mannes liegenden Hand spürte sie deutlich, wie heftig sein Herz schlug. Auch ihr Puls raste. Dies alles war wirklich sehr verwirrend!
    „Sie sind unbescheiden“, brachte Jemima schließlich hervor. Es gelang ihr sogar, ihrer Stimme einen kühlen, abweisenden Klang zu verleihen. „Sie verlangen nach zu viel Glück.“
    Roberts Augen blitzten auf. „Nanu, Sie hören sich ja plötzlich an wie eine Dame.“
    Einen Moment lang zögerte sie. Himmel, es wäre dumm, sich einem völlig Unbekannten anzuvertrauen! Und dennoch …
    Ehe sie eine Entscheidung treffen konnte, sagte eine weibliche Stimme dicht hinter ihr: „Robert, wie schön, dass du kommen konntest. Aber du bist doch wohl nicht hier, um mit einem Schornsteinfegermädchen zu flirten?“ Eine elegante junge Frau schob sich zwischen Jemima und Lord Selborne und bot ihm ihre gepuderte Wange zum Kuss.
    „Guten Tag, Cousine Augusta.“ Seine eben noch warme Stimme wirkte plötzlich kalt.
    Jemima runzelte unwillkürlich die Stirn. Diese Person gefiel ihr nicht! Überhaupt war die Situation unerträglich!
    Das schien auch Jack zu finden. Er stand plötzlich neben

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