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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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auf, dem Mann, dem sie ohne den geringsten Widerstand erlaubt hatte, sie zu verführen. Einem Mann, der wirklich einen sehr schlechten Einfluss auf sie ausübte.
    Irgendwie erschien ihr die ganze Situation sogar noch schlimmer durch die Tatsache, dass Francis Wynter und ihre Tante sie beinahe entdeckt hätten. Nur wenige Schritte hatten sie voneinander getrennt!
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Hatte sie überhaupt gedacht? Nein, hast du nicht, gestand sie sich kläglich ein und setzte sich abrupt auf, wandte sich von Lucian ab und strich ihre Chemise über den noch immer empfindsamen Brüsten zurecht, bevor sie ihr Kleid wieder hochzog.
    „Lass mich dir helfen.“ Lucian schob sanft ihre zitternden Hände beiseite und machte die Knöpfe zu.
    „Danke.“ Sie wartete nur, bis er fertig war, dann sprang sie augenblicklich auf, auch wenn ihre Beine noch leicht zitterten. Sowohl von Lucians Liebkosungen als auch von der Entdeckung durch Francis und die Duchess, der sie nur um Haaresbreite entgangen waren. „Wir sollten wieder hineingehen …“
    „Grace …“
    „Jetzt ist nicht der Moment, darüber zu reden, Mylord“, unterbrach sie ihn scharf. „Und ich denke, ich möchte auch zu keinem anderen Zeitpunkt darüber reden. Ich schäme mich halb zu Tode über mein Benehmen.“
    Lucian sah sie ruhig an und antwortete erst, nachdem er sich den Rock angezogen und in aller Ruhe die Spitzenmanschetten seines Hemdes zurechtgezupft hatte. „Halb zu Tode, Grace?“, meinte er schließlich trocken. „Ich versichere dir, du warst noch weit davon entfernt, den ‚kleinen Tod‘ zu erleben, als wir so unsanft unterbrochen wurden.“
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Den kleinen Tod?“
    Was für eine Unschuld sie doch war. Lucian machte sich insgeheim Vorwürfe. Natürlich konnte Grace nicht wissen, dass der Gipfel der Lust zwischen Mann und Frau gemeinhin auch als kleiner Tod bezeichnet wurde. Es war grausam von ihm, sie zu necken, obwohl sie von dem Schock, fast von ihrer Tante ertappt worden zu sein, noch ganz aufgewühlt war.
    „Das ist jetzt nicht wichtig“, lenkte er ab und nahm ihren Arm.
    „Aber …“
    „Wir sollten wirklich wieder in den Ballsaal zurückkehren, Grace. Bevor deine Tante sich noch größere Sorgen macht.“
    Tante Margaret hatte wirklich sehr besorgt geklungen. Allerdings, überlegte sie, müssen einem verlobten Paar doch sicher größere Freiheiten zugebilligt werden. Vielleicht nicht gerade, dass sie in Lady Humbers’ Garten bis zum Äußersten gingen. Aber gewiss konnten sie doch wohl eine Weile allein im Garten lustwandeln, ohne dass man sich gleich die Mäuler über sie zerriss, oder?
    Andererseits wäre es wohl kaum in ihrem Interesse, sollten sie wieder im Ballsaal erscheinen und aussehen, als hätten sie sich tatsächlich geliebt!
    Lucian erweckte keinesfalls diesen Eindruck. Seine Erscheinung, abgesehen von dem mehr als üblich zerzausten Haar, war makellos wie immer. Grace allerdings war sicher, dass ihre eigene Frisur sehr viel mehr gelitten hatte. Ihre Lippen fühlten sich voller an als gewöhnlich, und ihr Kleid war zerknittert, weil er es bis zu ihrer Taille hochgeschoben hatte. Wahrscheinlich musste sie Lucian noch dankbar sein, dass er seinen Frackrock unter ihr ausgebreitet hatte, sonst würde ihr Kleid auf dem Rücken womöglich noch Grasflecken aufweisen!
    Trotzdem empfand sie keine Dankbarkeit. Sie wusste nicht genau, was sie empfand. Aber jedenfalls keine Dankbarkeit.
    Später, allein auf ihrem Zimmer, würde sie darüber nachdenken. Im Moment mussten sie wirklich wieder ins Haus und vor die neugierigen Augen all jener Menschen treten, die ihrer Tante zufolge ohne Ausnahme bemerkt hatten, wann Lucian und sie den Ballsaal verlassen hatten.
    „Lass mich dir helfen“, sagte Lucian wieder, als sie erfolglos versuchte, ihre Frisur zu richten. Im Gegensatz zu seiner grimmigen Miene war seine Berührung sanft und geschickt.
    Aber Lucian wusste, was immer er auch tat, die meisten Gäste – vor allem die Männer – würden genau wissen, was sich in den letzten Minuten zwischen Grace und ihm abgespielt hatte. Ihre Augen strahlten zu sehr, ihre Wangen waren gerötet, ihre Lippen leicht geschwollen – alles in allem gab sie genau das Bild einer Frau ab, die wild und leidenschaftlich geliebt worden war.
    Finster betrachtete er sie. „Wir hatten noch immer keine Gelegenheit, miteinander zu reden.“
    Er hatte ihr von dem Gespräch erzählen wollen, das er vorhin im Klub

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