Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)
sicher, dass sie dann nicht mehr würde aufhören können.
„Jane, habe ich Sie nicht angewiesen, dieses verdammte Marschieren sein zu lassen?“, sagte der Earl streng.
Mitten auf dem Weg blieb Jane stehen, fuhr herum und funkelte ihn wütend an. „Ich nehme keine Befehle entgegen, Sir – weder von Ihnen noch vom Duke of Stourbridge!“
„Aha.“
Jane kniff die Augen zusammen. „Und was soll das jetzt heißen, Mylord?“
Sein Lächeln wurde nur noch breiter. „Sie haben sich wohl mit dem jungen Duke gestritten?“
„Und was ginge Sie das an?“
Der Earl lachte. „Nichts, ich hätte es nur gern gesehen!“
„Weil Sie sich immer noch darüber ärgern, dass er Ihre Countess erobert hat?“
Wieder musste er lachen. „Bitte sagen Sie mir jetzt nicht, Sie und der Duke haben über die liebe Margaret gestritten.“
„Nein, das haben wir nicht“, fuhr sie ihn verärgert an. „Und wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Mylord, ich muss mich auf den Weg … Was tun Sie da?“ Misstrauisch sah sie ihm dabei zu, wie er die Zügel am Kutschbock festmachte, bevor er behände heruntersprang und neben sie trat. Er sah so verwegen attraktiv aus wie gestern in seinem blauen Jackett, das so gut zu seinen Augen passte, und der Reithose, die sich eng um seine muskulösen Oberschenkel spannte.
„Meine liebe Jane“, sagte er jetzt tadelnd, „Sie glauben doch selbst vom Earl of Whitney nicht ernsthaft, dass er einfach seine Reise nach London fortsetzen würde, als wäre nichts geschehen, nachdem er Sie einsam und allein auf einer öffentlichen Straße entdeckt hat.“
Genau das hatte Jane eigentlich gehofft. Doch das Fahrtziel, das er erwähnt hatte, ließ sie ihre Meinung ändern.
Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Wenn Sie wirklich wünschen, mir zu helfen, Sir, dann bieten Sie mir einen Platz auf Ihrer Karriole nach London an.“
Plötzlich auf der Hut, musterte der Earl sie nachdenklich. „Und was geschieht dann, Jane? Wird Ihr Vormund mich wieder zum Duell fordern? Oder werden Sie sich damit zufriedengeben, mich zu einer Ehe zu zwingen, weil ich Sie kompromittiert habe?“
Jane schnappte empört nach Luft. „Ich möchte weder das eine noch das andere, Mylord! Mir liegt nichts daran, Sie in die Ehe zu locken. Der Duke und ich … gehen jetzt getrennte Wege. Ich bin überzeugt, dass es ihn nicht im Geringsten kümmert, was aus mir wird.“
Sobald Hawk erst einmal den Ärger über ihren Ungehorsam überwunden hatte, würde er zweifellos erleichtert sein, sie losgeworden zu sein. Besonders, da sie jetzt auch noch beschuldigt worden war, eine Diebin zu sein.
„Dann, meine liebe Jane, bin ich der Überzeugung, dass Sie den Duke of Stourbridge gar nicht so gut kennen, wie es ihm vielleicht lieb wäre“, bemerkte Whitney mitleidig. „Der Mann ist Ihnen völlig verfallen, Sie kleine Gans!“, fügte er ungeduldig hinzu, als Jane ihn verständnislos ansah.
Zwar konnte Jane nicht leugnen, dass Hawk sie attraktiv zu finden schien – das wäre nach dem gestrigen Abend auch nicht möglich –, aber er war ihr ganz gewiss nicht verfallen. Würde er etwas für sie empfinden, hätte er ihr heute Morgen geglaubt, als sie ihre Unschuld beteuert hatte.
„Sie irren sich, Mylord, glauben Sie mir“, sagte sie leise.
Er lächelte. „Nein, glauben Sie mir , ich irre mich ganz bestimmt nicht.“ Einen Moment lang betrachtete er sie nur nachdenklich und nickte dann resigniert. „Nun gut, Jane. Für Sie werde ich eine meiner eisernen Regeln brechen und einer Frau erlauben, neben mir auf meiner Karriole mitzufahren.“
Ihr Gesicht leuchtete auf vor Freude. „Oh, vielen Dank, Mylord! Sie werden Ihren Entschluss nicht bereuen, das verspreche ich Ihnen.“ Sie raffte ihre Röcke, damit er ihr in den eleganten offenen Wagen helfen konnte.
„Glauben Sie mir, Jane, ich bereue ihn jetzt schon“, meinte er grimmig, setzte sich neben sie und nahm die Zügel wieder auf.
Jane lächelte zufrieden, als die Grauen in Bewegung gesetzt wurden. Jetzt, da er zugestimmt hatte, sie mit nach London zu nehmen, konnte der Sarkasmus des Earls sie nicht mehr treffen. Obwohl sie es sich wirklich nicht zur Gewohnheit machen sollte, sich von unverheirateten Gentlemen in der Kutsche mitnehmen zu lassen – noch dazu von ausgesprochen attraktiven unverheirateten Gentlemen.
„Ich könnte meine Meinung ändern, wenn Sie nicht aufhören, so selbstgefällig auszusehen, Jane!“, warnte er sie.
Sofort senkte sie den Kopf und lugte
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