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Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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er schließlich mit rauer Stimme.
    „Das geht Sie nichts an, Sir …“
    „Das entscheide ich, Jane!“
    Sie war es so müde, sich vor jedem rechtfertigen zu müssen. Und wenn es um ihre Unschuld ging, war es doch ihre Angelegenheit, wem sie sie schenkte.
    „Ich werde eine andere Möglichkeit finden, nach London zu kommen“, meinte sie kühl und schickte sich an, vom Wagen zu klettern.
    Doch der Earl war schneller. Schon stand er neben ihr, um sie am Arm zu packen. „Sie gehen nirgendwohin, bis ich weiß, was geschehen ist.“
    „Verstehen Sie denn nicht, dass ich Ihre Hilfe nicht mehr will, Mylord?“
    Er lächelte spöttisch. „Ich gebe meine Hilfe auch, wo sie nicht erwünscht ist, meine Liebe.“
    Empört verdrehte sie die Augen. „Der Himmel stehe mir bei vor überfürsorglichen Männern wie Ihnen, die glauben, sich überall einmischen zu können!“
    „So wie Stourbridge?“, fragte er trocken.
    „Ich möchte weder über den Duke sprechen noch ihn jemals wiedersehen!“
    Der Earl zuckte mit den Achseln. „Das ist bedauerlich.“
    „Warum?“, fragte sie misstrauisch.
    Belustigt blickte er über ihre linke Schulter. „Weil er, wenn ich mich nicht irre, im Begriff steht, sich zu uns zu gesellen.“
    Hastig wirbelte Jane herum, und tatsächlich: Ein Reiter kam näher. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, als sie erkannte, dass es sich wirklich um Hawk handelte. Vor Überraschung blieb sie reglos stehen, bis er nahe genug war, dass sie den grimmigen Ausdruck auf seinem Gesicht sehen konnte. Unwillkürlich machte sie einen Schritt auf den Earl of Whitney zu.
    „Jetzt fängt der Spaß erst richtig an“, meinte der trocken, als Hawk das unruhig tänzelnde Pferd dicht vor ihnen zum Stehen brachte, geschmeidig heruntersprang und entschlossen auf sie zukam.
    Spaß? Jane war ganz sicher, dass dieses Treffen alles andere als spaßig werden würde.
    Hawk erinnerte sich nicht, jemals so heftigen Zorn empfunden zu haben. Er hatte das Gefühl, regelrecht davon verzehrt zu werden. Bis er nichts anderes mehr sehen konnte als Jane, die ihn trotzig ansah und an die Seite des Earls zurückwich – ausgerechnet zu dem Mann, den er allmählich für einen Feind zu halten begann.
    Als Arabella ihm heute mitgeteilt hatte, dass Jane schon wieder geflohen war, hatte er es zunächst nicht fassen können. Augenblicklich war er auf ihr Zimmer geeilt, und wie Arabella behauptet hatte, war es leer. Nur das neue cremefarbene Spitzenkleid, das sie am vorigen Abend getragen hatte, bis er es ihr mit größter Freude auszog, hing am Schrank.
    Wie zum Hohn lagen auf dem Frisiertisch Ohrstecker und Perlenkette seiner Mutter.
    Und sie jetzt in der Gesellschaft – hatten sie sich verabredet? – des Earl of Whitney zu ertappen, war unerträglich.
    „So“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, die Hände zu Fäusten geballt, den Blick vorwurfsvoll auf Janes blasses Gesicht gerichtet.
    „In der Tat“, meinte Whitney leichthin. „Wie Sie sehen können, Stourbridge, habe ich Ihnen, trotz heftigen Widerstands vonseiten der Dame, Ihren kleinen Vogel wieder ins Nest zurückgebracht.“
    „Bevor oder nachdem Sie sie verführt haben?“, meinte Hawk mit eisiger Stimme.
    „Oh, Ersteres natürlich“, erwiderte Whitney spöttisch. „Das Verführen kann ich, wie es scheint, ruhig Ihnen überlassen.“
    Hawk kniff drohend die Augen zusammen. „Diese Bemerkung werden Sie erklären!“
    Whitney zuckte mit den breiten Schultern. „Ist das wirklich notwendig?“
    Nein, wohl nicht. Hawk fragte sich nur, was Jane dazu gebracht hatte, sich einem Mann wie Whitney anzuvertrauen.
    Selbstverständlich rechtfertigte das in keinem Fall sein eigenes Benehmen. Hawk konnte nicht daran denken, ohne tiefe Reue zu empfinden. Er hatte eine junge Frau bedrängt, die zu beschützen er versprochen hatte, und in ihrer Not hatte sie sich an jemand anderen um Schutz gewandt.
    Konnte sie denn aber nicht sehen, dass Whitney der allerletzte Mann war, dem sie vertrauen sollte?
    „Hören Sie schon auf mit dieser Selbstgeißelung, Stourbridge“, unterbrach der Earl seinen Gedankengang. „Nehmen Sie einfach hin, dass Sie sich wie jeder andere normale Mann benommen haben, dem ein Leckerbissen wie Jane vor die Augen kommt.“
    „Ich erlaube Ihnen nicht, in dieser vertraulichen Art über Jane zu sprechen!“
    „Ach?“ Whitney schien völlig ungerührt. „Dürfte ich Sie wenigstens darauf hinweisen, Stourbridge, dass Jane die Absicht hatte, mit mir

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