Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)
Fragen in Somerset zu finden, doch nun schien es, als wäre Sir Barnaby vielleicht der Mann, der sie ihr geben konnte. Dass er vielleicht ihr wahrer …
In jedem Fall musste sie jedoch dorthin zurück, um ihren Namen wieder reinzuwaschen und Lady Sulby als Lügnerin zu entlarven. Denn insgeheim wurde sie den Verdacht nicht los, dass der Schmuck gar nicht verschwunden war. Lady Sulby hatte ihn vermutlich ganz einfach irgendwo versteckt und die sich bietende Gelegenheit genutzt, um den Ruf des Mündels ihres Gatten zu zerstören.
„Jane“, rief Hawk ungläubig. „Das können Sie unmöglich tun wollen!“
„Ich muss“, versicherte sie ihm entschlossen.
Doch ob sie nun nach Markham Park zurückkehrte oder nicht, sie wusste, dass sie keinen Augenblick länger unter dem Dach des Dukes bleiben konnte. Wie sehr er sich irrte, wenn er glaubte, dass sie ihn hasste – während sie ihn aus tiefster Seele liebte!
Der Mann, der ihr vor wenigen Momenten das Herz gebrochen hatte, indem er sich weigerte, an ihre Unschuld zu glauben …
Hawk musterte sie betroffen. Er kannte diesen widerspenstigen Ausdruck und wusste, dass er ihre Meinung weder mit vernünftigen Argumenten noch mit gutem Zureden ändern konnte. „Wenn Sie auf diesem törichten Plan bestehen …“
„Ja, das tue ich.“
„Dann komme ich mit Ihnen.“
„Nein, das will ich nicht!“, rief sie. „Ich danke Ihnen für die Hilfe, die Sie mir bis jetzt gegeben haben, aber was von nun an geschieht, muss ich allein bewältigen. Verstehen Sie nicht, Hawk, dass ich Ihre Begleitung nicht möchte?“, fügte sie barsch hinzu, als er protestieren wollte. „Wie Sie schon mehr als einmal erwähnten …“, sie lächelte spöttisch, „… wurde Ihnen die Rolle meines Beschützers durch mein unüberlegtes Handeln aufgezwungen. Jetzt befreie ich Sie von dieser Verpflichtung.“
Er schüttelte müde den Kopf. „Habe ich nicht eben erklärt, dass es nicht so einfach ist, Jane?“
„Aber hören Sie doch, Euer Gnaden. Unser Gespräch hat mir einige Dinge klargemacht“, warf sie ein, ohne diese Dinge näher auszuführen.
Hawk seufzte gereizt. „Vielleicht haben Sie recht, und wir sollten später über diese Sache reden. Nachdem Sie eine Weile darüber nachgedacht haben.“
„Vielleicht“, erwiderte sie nur, nickte kurz und wandte sich zum Gehen.
Bedrückt sah Hawk ihr nach, halb zornig, halb bewundernd. Wie anmutig sie sich hielt, wie stolz und ungebrochen.
Wie lange würde Jane diese Anmut allerdings behalten, ganz zu schweigen von ihrem Stolz, falls Lady Sulby ihren Willen durchsetzte und sie wegen Diebstahls einsperren ließ?
13. KAPITEL
J ane?“
Sie gab sich alle Mühe, die Karriole – und vor allem deren Fahrer – nicht zu beachten, obwohl sie direkt neben ihr herfuhr, und setzte entschlossen ihren Weg fort, der sie zur Straße nach London führen würde.
„Sind das wirklich Sie unter diesem schönen Schutenhut, Jane?“, fragte der Lenker der Kutsche beharrlich weiter.
Schließlich drehte sie sich zu dem Wagen um, ein resigniertes Lächeln auf den Lippen, und sah in das attraktive, wenn auch verwunderte Gesicht von Justin Long, Earl of Whitney. Die beiden äußerst lebhaften Grauen, die seine Karriole zogen, hielt er anscheinend ohne Mühe im Zaum. „Ja, ich bin es, Sir“, bestätigte sie kurz angebunden und ging weiter.
„Warum zum Henker wandern Sie unbegleitet in der Gegend herum?“, fragte er, schon deutlich missbilligender.
Jane hob spöttisch die Augenbrauen. „Nach unserem Gespräch gestern Abend dachte ich eigentlich, dass Sie der letzte Mensch wären, der sich um die Anstandsregeln kümmern würde, Sir.“
Seltsamerweise schien ihn das zu verärgern. „Einige dieser Regeln haben auch einen Sinn, Jane. Es empfiehlt sich nun mal nicht für eine junge Dame, ohne Begleitung umherzustreunen. Sie … Wollen Sie endlich aufhören, auf diese militärische Art weiterzumarschieren, und mir sagen, was zum Teufel Sie hier tun?“
„Frische Luft schnappen?“, schlug sie vor, ohne mit dem „Marschieren“ aufzuhören.
Er zog die blonden Augenbrauen zusammen. „Sie brauchen nicht sarkastisch zu werden, Jane.“
Nein, das war ihr durchaus bewusst. Aber wenn sie ihm nicht auf diese Weise antwortete, würde sie wahrscheinlich in Tränen ausbrechen, mit denen sie schon kämpfte, seit sie vor einer Stunde ihren kleinen Koffer gepackt und Mulberry Hall verlassen hatte.
Auf keinen Fall durfte sie sich erlauben zu weinen, denn sie war
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