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Historical Mylady Spezial Band 2

Historical Mylady Spezial Band 2

Titel: Historical Mylady Spezial Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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sicherzugehen.
    Es war nicht da!
    Entsetzt trat Darius zurück. Seine Hände zitterten ein wenig, als er sich die grausige Wahrheit klarmachen musste – dass Arabella Winton Hall nicht aus freien Stücken verlassen hatte!
    Arabellas anfängliche Furcht, als man ihr etwas Dunkles über den Kopf stülpte und sie nichts mehr sehen konnte, sie danach aus ihrem Schlafzimmer zerrte und zu einer Treppe schubste, die in die Gefilde der Bediensteten, wie sie annahm, und schließlich in die eisige Kälte hinausführte, hatte sich allmählich in empörte Fassungslosigkeit verwandelt. Sie wehrte sich entschieden und versuchte immer wieder, ihre Angreifer zu treten.
    Draußen hatte man sie schließlich gefesselt und in etwas geworfen, das sie als Stroh erkannte. Sie musste sich in einer leeren Box in den Ställen befinden. Mehrere Pferde, die ihre Gefangenschaft teilten, hatten ein freundliches Schnauben von sich gegeben, als sie ihre Gegenwart spürten.
    Man hatte sie wie eine Weihnachtsgans gebunden, die Hände hinter ihrem Rücken, die Knöchel aneinander. Einmal hatte man ihr ganz kurz die Haube vom Kopf genommen und sie geknebelt, nur um sie gleich darauf wieder in Dunkelheit zu stürzen. Und jetzt lag sie auf einem Strohhaufen, der sie an mehreren Stellen unangenehm durch den dünnen Stoff ihres Seidenkleides stach.
    Arabella konnte nicht verstehen, warum man sie aus ihrem Zimmer gezerrt und in den Ställen liegen gelassen hatte. Aber wichtiger als das war, wann Darius sich entschließen würde, nach ihr zu sehen! Inzwischen musste er doch schon nach oben gegangen sein und erkannt haben, dass sie nicht da war, oder? Wenn er nicht doch auf sie gehört und beschlossen hatte, sie heute Nacht nicht zu stören. Es sähe ihm wirklich ähnlich, ausgerechnet heute den rücksichtsvollen Ehemann herauszukehren!
    Plötzlich erstarrte sie, denn sie hörte genau vor den Ställen Stimmen. War es ihr Entführer und seine Helfershelfer? Oder könnte es sein, dass Darius endlich begonnen hatte, nach ihr zu suchen? Doch bevor sie sicher sein konnte, hütete Arabella sich, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Wir haben das Haus von oben bis unten durchsucht, Gray. Das bedeutet, Jourdan hat Arabella entführt!“, stieß Darius barsch hervor, während er mit langen Schritten auf die Ställe zuhielt. Sein Freund blieb ihm dicht auf den Fersen.
    „Das können wir nicht wissen.“
    „Glaubst du, das ist mir nicht bewusst?“ Darius drehte sich zu ihm um. „Ich warne dich, wenn sie Arabella auch nur ein Haar gekrümmt hat …“
    „Helena Jourdan kann sie unmöglich eigenhändig entführt haben“, besänftigte Gray ihn wohl schon zum zehnten Mal in der letzten halben Stunde. „Deine Frau ist jung und kräftig und wird sich gewiss nicht gegen ihren Willen fortschleppen lassen, ohne Widerstand zu leisten.“
    Darius lächelte beruhigt darüber, wie recht er doch hatte. Doch sein Lächeln verschwand, als er an die gerissene Halskette dachte und an die letzte halbe Stunde, in der er verzweifelt nach seiner Frau gesucht hatte. Ohne Erfolg.
    „Ich habe dir schon gesagt: Jemand im Haus muss Jourdan helfen“, meinte er finster.
    Gray folgte ihm in die Ställe. „Vielleicht wäre es besser, bis zum Morgen zu warten und …“
    „Still, Gray!“, befahl Darius und neigte lauschend den Kopf. „Hast du das gehört?“
    „Was gehört? Ich …“ Gray hielt inne, als er deutlich einen gedämpften Laut vernahm. „Jetzt habe ich es auch gehört. Vielleicht eins der Pferde?“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht!“, sagte Darius, als der nächste Laut entschieden heftiger wurde.
    „Vorsichtig, Darius“, warnte Gray ihn leise und zog die Pistole, die er mit sich führte.
    Darius tat dasselbe mit seiner Pistole. Er hatte sie schon während seiner Suche im Haus bei sich gehabt für den Fall, dass man Arabella irgendwo gefangen hielt.
    „Es kam von dort drüben.“ Er wies auf die hinterste Box. „Zünde eine der Lampen an und bringe sie mit“, wies er Gray an und wartete auf ihn, bevor sie beide wachsam weitergingen.
    Die flackernde Kerze in der Lampe zauberte unheimliche Schatten auf die Stallwände und ließ die beiden Männer wie riesige Ungeheuer erscheinen.
    Darius’ Bewegungen waren leise und geschmeidig, doch das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Als er zur letzten Box kam, hob er die Pistole an – und entdeckte eine kleine Gestalt in einem blauen Seidenkleid, die im Stroh lag. Ihre Hände und Füße waren zusammengebunden, und man

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