Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Mylady Spezial Band 2

Historical Mylady Spezial Band 2

Titel: Historical Mylady Spezial Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
bekannt, dass junge Männer wie Sie ständig Wetten in ihren Clubs abschließen. Auf abenteuerliche mitternächtliche Kutschrennen nach Brighton zum Beispiel. Oder die Verführung einer bestimmten Frau …“
    Sebastian zuckte unter ihrem anklagenden Blick zusammen. Es stimmte, dass viele solcher Wetten insgeheim abgeschlossen wurden – wenn auch offenbar nicht so geheim, wie er geglaubt hatte. Es stimmte auch, dass er selbst vor etwa einem Jahr eine ähnliche Wette, eine andere Countess betreffend, eingegangen war.
    „Soweit ich weiß, gibt es keine Wette, die Sie zum Gegenstand hätte“, sagte er. „Und was bitte meinen Sie, wenn Sie von jungen Männern wie mir sprechen?“
    Juliet betrachtete ihn herablassend. „Sie sind nichts weiter als ein Schürzenjäger, Sir. Ein charmanter Schurke, ein modebewusster Geck mit mehr Vorrechten, als gut für Sie ist. Ein Mann, der träge durchs Leben geht, zu viel trinkt, Frauen verführt und sich über jeden lustig macht, der seine Vorlieben nicht teilt!“
    Das war gewiss die härteste Zurechtweisung, die Sebastian jemals zu hören bekommen hatte – wenn er es recht überlegte, sogar die einzige!
    Er war ein St Claire, der jüngste Bruder des Duke of Stourbridge, und somit unantastbar. Man stellte sich ihm in keiner Weise in den Weg, und man tadelte ihn nicht!
    Doch Juliet Boyds Meinung traf ihn auf eine Weise, über die er lieber nicht länger nachdenken wollte. Vielleicht weil er insgeheim ahnte, dass sie die Wahrheit sprach? Er war ähnliche Wetten eingegangen wie die, derer sie ihn beschuldigte. Er war ein Verführer und hatte sich oft wie ein Schurke benommen. Und wie seine beiden älteren Brüder ihm nur allzu gern mitteilten, ließ seine lasterhafte Lebensweise viel zu wünschen übrig.
    Aber er war der Sohn eines Dukes, zum Henker! Er besaß ein eigenes Gut in Berkshire und hatte beim Tod seiner Eltern vor über elf Jahren ein beträchtliches Vermögen geerbt. Ein so großes Vermögen, dass er es selbst bei seiner Lebensweise in einem ganzen Leben nicht würde verprassen können.
    Welche Wahl blieb also dem dritten Sohn der Familie außer dem Leben eines Geistlichen – für das er nicht die geringste Neigung besaß – und dem eines lasterhaften Tunichtguts?
    Sebastian hatte lediglich die Absicht gehabt, auf seine gewohnt unbeschwerte Weise eine Frau zu verführen, die sich nach dem Tod ihres Gatten auf keinen anderen Mann eingelassen hatte. Seine Lebensweise von dieser Frau kritisieren zu lassen, gehörte mit Sicherheit nicht zu diesem Plan.
    Abrupt verbeugte er sich vor ihr. „Ich versichere Ihnen noch einmal, Lady Boyd, dass es eine solche Wette nicht gibt. Es tut mir sehr leid, sollte ich Sie mit meinen unerwünschten Aufmerksamkeiten beleidigt haben. Es wird nicht wieder vorkommen.“ Damit drehte er sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer.
    Als Juliet ihm nachsah, kam es ihr vor, als läge ein Gewicht auf ihrer Brust, das ihr das Atmen erschwerte und es ihr unmöglich machte, ein Wort hervorzubringen. Ein ungutes Gefühl sagte ihr, dass er ihr von jetzt an mit der Hochmütigkeit begegnen würde, für die er allgemein bekannt war.
    Reglos blieb sie mitten im Raum stehen, während die Tür hinter Sebastian mit einem endgültigen Klicken ins Schloss fiel. Erst dann gab sie den Versuch auf, ihre Würde zu wahren, und ließ sich kraftlos aufs Bett sinken. Ihre Schultern bebten heftig, und heiße Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Es spielte im Grunde keine Rolle, ob eine Wette über sie abgeschlossen worden war oder nicht, wo sie selbst sich heute Abend doch auf diese schockierende, geradezu skandalöse Weise aufgeführt hatte. Nur eine sehr unmoralische Person war zu so etwas fähig. Wohlerzogene, ehrenhafte Damen empfanden kein Vergnügen in den Armen eines Mannes – nicht so ein Vergnügen, wie sie es gefühlt hatte, als Sebastian sie auf intimste Weise berührt hatte.
    „Wie es scheint, lieber Sebastian, hat deine finstere Miene meinen Gästen den Appetit verdorben.“
    Sebastians Miene hellte sich nicht im Geringsten auf, als Dolly in diesem Moment das Speisezimmer betrat und sich neben ihn an den Frühstückstisch setzte. Außer ihnen beiden war der Raum leer, was ihm allerdings erst jetzt bewusst wurde. Dabei schien ihm, als wären einige Gäste anwesend gewesen, als er vor etwa zehn Minuten hereingekommen war.
    Er zog eine Grimasse. „Es würde manchen von ihnen nicht schaden, ein oder zwei Mahlzeiten auszulassen.“
    „Das

Weitere Kostenlose Bücher