Historical Mylady Spezial Band 2
könnten!
„Zu Ihrer Information, Lord St Claire“, zischte Juliet erbost. „Der Duke of Carlyne hat die ganze Zeit versucht, mich über meine Beziehung zu Ihnen auszufragen!“
Er lächelte grimmig. „Ach ja?“
„Ja, allerdings! Ich hatte ihm gerade versichert, dass zwischen uns beiden keine Beziehung besteht, da zerrten Sie mich mit sich, als gehörte ich Ihnen!“
Zu seiner eigenen Überraschung wurde Sebastian bewusst, dass er tatsächlich das Gefühl hatte, Juliet Boyd sollte ihm gehören!
Sie gehörte ihm, verdammt, und je eher sie das einsah, desto besser. Und je eher er sie endlich ganz eroberte, desto besser für sie beide.
„Entschuldige dich jetzt, Juliet“, sagte er leise und ein wenig ruhiger, als die Musik zum Ende kam. „Sonst tue ich es für dich“, warnte er sie, die Hand noch immer an ihrem Ellbogen, um sie zielsicher von der Tanzfläche zu geleiten.
Deutlich sah er Juliets Augen vor Wut aufblitzen, als sie zu ihm aufsah. Und er sah noch etwas … Das Leuchten ihrer grünen Augen und die Röte in ihren Wangen rührte nicht nur von ihrer Empörung her. Konnte es sein, dass sie erregt war?
„Das wäre sehr unklug.“ Sie schüttelte leicht den Kopf. „Wenn man nach dem Interesse des Dukes schließen kann, dann werden bereits Vermutungen darüber angestellt, ob wir ein Paar sind oder nicht.“
„Es kümmert mich nicht, was die Leute vermuten. Dich etwa?“ Er sah grimmig auf sie herab.
Sie hob herausfordernd das Kinn. „Was mich allerdings kümmert, ist, wenn du mich vor einem anderen Gentleman zum Gespräch machst und höhnst, dass ich dir nicht mehr bedeute als all die anderen Frauen, die du in den letzten zehn Jahren gehabt hast!“
Ah …
11. KAPITEL
S ebastian schloss für einen Moment betroffen die Augen. „Ich wollte dich nicht beleidigen, Juliet.“
„Und doch haben Sie es getan, Mylord.“ Ihre Stimme klang kühl, ihr Blick war unnachgiebig.
Sie würde es ihm nicht leichtmachen, so viel war klar. Dabei hatte er die bissige Bemerkung zu Gray lediglich ausgesprochen, um sich des Vorwurfs zu erwehren, dass er in sie verliebt sein könnte.
Sebastian war weit davon entfernt, sich in Juliet Boyd zu verlieben, verdammt noch mal!
Zugegeben, er begehrte sie schon seit einer ganzen Weile, doch seit er hier war und seit seinen Gesprächen mit Bancroft, galt Sebastians Hauptsorge dem Verdacht, unter dem Juliet ungerechterweise stand. Genauso hätte er allerdings auch für jeden anderen Menschen empfunden, der zu Unrecht angeklagt wurde ohne die Möglichkeit, sich zu verteidigen. Seine Ehre ließ es nicht zu, in so einem Fall gleichgültig zu bleiben. Und Grays Vermutung, es könnte mehr hinter seinen Gefühlen für Juliet stecken als das, hatte ihn zutiefst verärgert.
Genauso wie er, Sebastian, offenbar Juliet verärgert hatte – vielleicht sogar verletzt –, als er jene unbedachte Bemerkung machte.
„Lass uns nach oben gehen.“ Er senkte die Stimme. „Und ich werde dir zeigen, wie sehr es mir leidtut, auf diese geschmacklose Art über dich gesprochen zu haben.“
Hochmütig hob sie die Augenbrauen. „Indem Sie mich ‚nehmen‘, Mylord?“
Sebastian sog scharf den Atem ein. „Juliet …“
„In Zukunft werden Sie mich entweder als Lady Boyd ansprechen oder als Countess of Crestwood“, teilte sie ihm ungnädig mit. „Mir wird jetzt klar, wie dumm ich gewesen bin, jemandem wie Ihnen solche Freiheiten zu erlauben!“
„Jemandem wie mir?“, wiederholte Sebastian. „Was soll das heißen?“
Juliet tat ihm gern den Gefallen, sich zu erklären. „Sie sind ganz offensichtlich ein Mann, dem es nur darum geht, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen …“
„Habe ich mich gestern Nacht etwa so verhalten? Oder heute Morgen?“ Er sah sie düster an. „Verzeihen Sie mir, Madam, wenn meine Erinnerung an diese Anlässe sich ganz und gar nicht mit der Ihren deckt!“
Zwei hektische rote Flecken erschienen auf ihren blassen Wangen. „Glauben Sie mir, Lord St Claire, es wird keine weiteren Anlässe mehr geben, über die Sie mit Ihren liederlichen Freunden lachen können!“
„Ich habe nicht gelacht!“, fiel er ihr gekränkt ins Wort.
„Dann kommt das vielleicht noch“, meinte sie verächtlich. „Oder vielleicht haben Sie endlich doch Ihre Wette gewonnen.“
„Zum letzten Mal, es gibt keine Wette!“, stieß Sebastian hervor. „Ich bin ein Gentleman, Madam. Der Sohn und Bruder von Gentlemen. Wir reden nicht über die Frauen, mit denen
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