Historical Mylady Spezial Band 2
Sinn darin, noch zu bleiben, wenn du fort bist.“
Ihr Herz machte einen Sprung. Warum sie sich allerdings über seine Bemerkung freute, verstand sie selbst nicht ganz. Besonders, da sie doch entschlossen war, nie wieder an ihn zu denken, sobald sie Banford Park morgen endlich den Rücken gekehrt hatte!
„Wirklich, Sebastian“, meinte sie geringschätzig, „kannst du nicht einsehen, dass du nur deine Zeit und Energie verschwendest, wenn du weiterhin versuchst, mich zu gewinnen?“
Fragend sah er sie an. „Vielleicht bist du deswegen so abweisend, weil du bereits mit Wynter verabredet hast, ihn an einem anderen Ort zu treffen?“
„Der Duke und ich?“ Sie schnappte empört nach Luft über seine Unverschämtheit. „Du machst dich lächerlich, Sebastian!“
„Wirklich?“
„Ja, wirklich!“, fuhr sie ihn an. „Der Duke wollte nur freundlich sein.“
„Wynter ist nicht für seine Liebenswürdigkeit bekannt!“
Sie funkelte ihn böse an. „Und du dagegen schon?“
Zufällig hielt man ihn tatsächlich allgemein für liebenswert und charmant. Diese Eigenschaften schienen ihn nur leider immer dann zu verlassen, sobald er sich in Juliets Nähe befand! Warum das so war, wenn er doch nichts so sehr wollte, wie bei ihr zu sein, sie zu küssen, zu halten und zu lieben, war ihm noch immer ein Rätsel.
„Jedenfalls hoffe ich das, ja“, stieß er gereizt hervor.
„Wir sind nicht gut füreinander, Sebastian.“
„Ganz im Gegenteil“, sagte er leise. „Wir sind großartig füreinander.“
Sie schüttelte den Kopf. „Den Eindruck hast du mir nicht vermittelt, als du gestern so plötzlich verschwunden bist.“
Verwundert sah er sie an. Was war das? „Ich bin doch nicht gegangen, weil ich unsere gemeinsame Nacht nicht genossen hätte!“ Vielmehr war er geflohen, weil ihr Liebesspiel so anders, so viel wundervoller gewesen war als alles, was Sebastian bisher erlebt hatte!
„Nein?“
„Selbstverständlich nicht! Hast du das die ganze Zeit gedacht?“, rief er ungläubig. „Hast du Carlynes Aufmerksamkeiten ermutigt, um mich zu bestrafen, weil ich gestern Nacht nicht länger geblieben bin?“ Wenn ja, dann hatte sie Erfolg damit gehabt. Sebastian hatte noch nie einen solchen Gefühlsaufruhr empfunden. Im Lauf des Tages hatte er ständig zwischen Enttäuschung, Verlangen und unglaublicher Wut geschwankt!
Juliet straffte stolz die Schultern. „Sie schätzen Ihren Wert viel zu hoch ein, Sir!“
„Juliet …“
„Wenn Sie uns bitte entschuldigen würden, Lady Boyd?“, erklang auf einmal Lord Bancrofts Stimme hinter ihm. „Ich muss eine dringende Angelegenheit mit Lord St Claire besprechen.“
Sebastian bedachte seinen Gastgeber mit einem wütenden Blick. „Kann das nicht warten?“
„Ich fürchte, nein.“ Bancroft hielt seinem Blick stand. „Lord Grayson ist aus London zurück, und es gibt ein paar Dinge, die ich unbedingt mit Ihnen in meinem Arbeitszimmer besprechen möchte, bevor wir dinieren. Entschuldigen Sie bitte, Lady Boyd.“ Damit verbeugte er sich lächelnd vor Juliet.
Sie neigte anmutig den Kopf. „Mein Gespräch mit Lord St Claire war beendet.“
Die Endgültigkeit ihres Tons wollte Sebastian gar nicht gefallen. Und er betrachtete ihr Gespräch keinesfalls als beendet! „Ich komme gleich nach, Bancroft“, sagte er, während er Juliet am Arm packte, damit sie nicht vor ihm floh.
Selbst diese leichte Berührung reichte aus, um Sebastian daran zu erinnern, wie er in der letzten Nacht jeden Zoll ihrer zarten Haut liebkost und geküsst hatte. Und die Art, wie sein Körper reagierte, zeigte deutlich, wie sehr er sich danach sehnte, es wieder zu tun …
Fast hätte er laut aufgestöhnt vor Sehnsucht, Juliet wieder zu küssen und ihren wild pochenden Puls an seinen Lippen zu spüren. Lieber Himmel, sein Verlangen nach dieser Frau würde ihn noch völlig um den Verstand bringen!
Lord Bancroft sah ihn einen Moment lang warnend an, erkannte aber wohl die Unerbittlichkeit in Sebastians Miene. „Nun gut. Ich erwarte Sie in Kürze, St Claire“, gab er nach. „Meine Liebe.“ Noch einmal verbeugte er sich knapp vor Juliet und zog sich dann zurück.
Sie sah sich unbehaglich um, überzeugt davon, dass sie im Mittelpunkt des Interesses stehen mussten. Wie üblich gaben die anderen Gäste vor, miteinander beschäftigt zu sein, während sie sich gleichzeitig zweifellos bewusst waren, wie intensiv die Countess of Crestwood und Lord St Claire sich miteinander beschäftigten!
„Sebastian,
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