Historical Mylady Spezial Band 2
waren in Juliet … verliebt?“
„Nicht im Geringsten.“ Er schüttelte entschieden den Kopf. „Sebastian ging allerdings davon aus“, fügte er hinzu. „Obwohl Juliet und ich uns einig waren, dass wir nur Freunde sind.“
„Warum nicht?“
„Wie bitte?“
„Warum haben Sie sich nicht in Juliet verliebt?“
„Weil es nun mal so war“, antwortete er ungeduldig. „Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung lege ich es nicht darauf an, jede schöne Frau zu verführen, der ich begegne.“
„Ich wusste nicht, dass Sie letzten Sommer, als Sebastian und Juliet sich kennengelernt haben, auch bei den Bancrofts eingeladen waren.“
„Warum sollte man Sie auch darüber informieren?“
Sie errötete, so offensichtlich war der Spott in seinem Ton. „Waren Sie da, als man den französischen Spion festnahm?“
Es kostete Darius einige Überwindung, sich nach außen hin nichts anmerken zu lassen. „Was für ein französischer Spion?“
Arabella schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht sagen. Sebastian und Juliet schweigen sich darüber aus. Aber den Gerüchten nach heißt es, dass der Mann sich als Diener ausgegeben hatte, bevor er entlarvt wurde.“
Die Gerüchte stimmten wie gewöhnlich nicht. Darius wusste genau, dass der fragliche Spion eine Frau war …
„Der Vorfall muss sich ereignet haben, nachdem ich abgereist war“, bemerkte er leichthin. „Können wir uns jetzt wieder unserem Thema zuwenden? Die anberaumten fünf Minuten müssen schon längst vorüber sein. Jeden Moment könnte Hawk zu uns stoßen und unsere Entscheidung verlangen.“ Darius würde jedes ihm zur Verfügung stehende Mittel nutzen – sogar seinen Heiratsantrag –, um Arabella von jenem französischen Spion abzulenken!
„ Meine Entscheidung“, verbesserte sie ihn kühl. „Schließlich bin ich es, die darüber bestimmen wird, ob wir uns verloben werden oder nicht“, fügte sie erklärend hinzu, als er sie fragend ansah.
Darius betrachtete sie unter halb gesenkten Lidern und erkannte den herausfordernden Blick in ihren schönen braunen Augen, die geröteten Wangen und die entschlossen zusammengepressten Lippen.
Offenbar schien Arabella seinen Antrag ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Dabei hatte sie ihn erst im vorigen Jahr abgewiesen. Bevor er zu einem reichen Witwer geworden war, bevor er den Titel des Duke of Carlyne geerbt hatte.
Seine Miene verfinsterte sich. „Und? Haben Sie Ihre Entscheidung getroffen?“
Arabella atmete tief ein. „Ich … ich glaube, ich brauche noch etwas Zeit, um zu überlegen.“
„Wie viel Zeit?“, fuhr er sie barsch an.
Doch sie zuckte nur ungerührt mit den schmalen Schultern. „Solche Dinge dürfen nicht überstürzt werden, Euer Gnaden. Schließlich reden wir hier vom Rest meines Lebens, nicht wahr?“
„Und meines Lebens“, stieß er hervor.
Sie musterte ihn mit einem spöttischen Lächeln. „Vielleicht hätten Sie daran denken sollen, bevor Sie versuchten, mich zu verführen?“
„Vielleicht“, sagte er knapp. Noch nie war ihm eine junge Dame begegnet, die es mehr verdient hätte, dass man ihr das hübsche Gesäß versohlte, als Lady Arabella St Claire. Wenn er es sich recht überlegte, hätte er vorhin lieber so auf ihr freches Benehmen reagieren sollen, als sie zu küssen!
„Es ist bereits spät, Euer Gnaden“, verkündete sie herablassend. „Ich lasse mir Ihren Antrag über Nacht durch den Kopf gehen. Morgen früh können Sie ja zurückkommen und sich meine Antwort anhören.“
Er presste kurz die Lippen zusammen. „Während Sie sich also meinen Antrag durch den Kopf gehen lassen, möchte ich Ihnen klarmachen, dass eine Verbindung zwischen uns gezwungenermaßen bis zum Äußersten gehen würde.“
Zu ihrem Ärger stieg Arabella heiße Röte in die Wangen. Der spöttische Ausdruck in seinen Augen verriet ihr genau, was er mit dieser Bemerkung andeutete.
Wollte sie eine Heirat mit ihm tatsächlich in Betracht ziehen, oder spielte sie nur mit ihm? Arabella war sich selbst nicht ganz sicher. Schließlich hatte auch er nur mit ihr gespielt, als er sie wissentlich verführte. Allein dafür hatte Darius Wynter es verdient, wenigstens eine Nacht lang die Qualen der Ungewissheit zu erleiden.
Andererseits würde es unbestreitbar einen großen Sieg bedeuten, wenn sie sich einen Duke angeln könnte – auch wenn es der anrüchige Duke of Carlyne wäre. Sie war sicher, dass sie sich in seiner Gesellschaft niemals langweilen würde – ob nun im Ehebett oder
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