Historical Mylady Spezial Band 2
ungeduldig.
Er kniff leicht die tiefblauen Augen zusammen. „Nun, was?“
Ein keckes Lächeln erschien um ihre Mundwinkel. „Ich warte darauf, dass Sie mir besagten Antrag machen.“
Spöttisch hob er die Augenbrauen. „Das habe ich doch gerade eben getan.“
„Nein. Sie erklärten mir nur lang und breit, dass Sie sich dazu gezwungen sehen, mir einen Antrag zu machen. Sie sagten auch, dass ich Sie zurückweisen würde. Aber tatsächlich um mich angehalten haben Sie noch nicht.“
Darius schüttelte ungläubig den Kopf. „Sie wollen Ihre Schäfchen ins Trockene bringen, was? Ist es das?“
Ihre Augen funkelten vor Wut. „Ich will lediglich meinen Antrag!“
„Nun gut.“ Er atmete tief ein. „Lady Arabella, würden Sie mir die Ehre erweisen, meine Gattin zu werden?“ Seine Worte trieften vor Sarkasmus.
Und entfachten ihren Zorn aufs Neue. Darius Wynter war einer der arrogantesten Männer, die sie je kennengelernt hatte. Er war so sehr von sich überzeugt und auch davon, dass sie seinen Antrag keinen Moment auch nur in Betracht ziehen würde. Wahrscheinlich glaubte er auch, er könnte den unangenehmen Folgen seines unverschämten Liebesspiels einfach entkommen und ihr die Schuld zuschieben.
Arabella kam es so vor, als wäre sie ihr ganzes Leben lang von hochmütigen, herrischen Männern umgeben gewesen – von ihrem Vater Alexander, von ihren drei älteren Brüdern. Sich an einen Gatten zu binden, der über genau die gleiche herrische Art verfügte, wäre doch zweifellos sehr dumm von ihr.
Oder vielleicht sogar sehr vernünftig?
Arabella hatte ihre zwei Londoner Saisons sehr genossen, aber nur ein einziges Mal während all dieser Zeit war sie einem Mann begegnet, der ihr Interesse für längere Zeit auf sich ziehen konnte. Und dieser Mann war Darius Wynter.
Seine Gnaden glich in nichts den jungen Männern, die ihr geschmeichelt, mit ihr getändelt und ihr ewige Liebe geschworen hatten, bis Arabella ihrer Aufmerksamkeiten überdrüssig wurde.
Im Gegensatz zu ihnen hatte Darius sich nicht viel Mühe gegeben, besonders galant zu sein, und ihr weder geschmeichelt noch mit ihr kokettiert. Sehr zu ihrem Bedauern …
Auch jetzt brauchte sie ihn nur anzusehen, und schon schlug ihr Herz schneller. Alles an ihm gefiel ihr ausnehmend gut – sein goldblondes Haar, die dunklen, geheimnisvollen blauen Augen, die gerade Nase über den sinnlich geformten Lippen. Und seine maßgeschneiderte Kleidung kaschierte, wie sie gerade vor Kurzem erst entdecken konnte, dass er einen überraschend harten, muskulösen Körper hatte.
Nein, in Darius Wynters Gesellschaft, das wusste Arabella genau, würde sie sich niemals langweilen.
„Sie lassen sich verteufelt lange Zeit damit, mich abzuweisen!“, knurrte er plötzlich ungeduldig.
Arabella lächelte ungerührt. „Ich denke über Ihren Antrag nach, Sir.“
Finster lag sein Blick auf ihr. „Was gibt es da nachzudenken?“
Um nicht länger den Schreibtisch ansehen zu müssen, den Ort ihrer Schande, ging Arabella zum Fenster hinüber und schaute in den mondbeschienenen Garten hinunter. „Nun, zum einen würde ich eine Duchess werden, wenn ich Ihren Antrag annehme.“
„Die Duchess des verabscheuten Darius Wynter, vergessen Sie das nicht“, warf er scharf ein.
Sie neigte kühl den Kopf und wandte sich zu ihm um. „ Darüber zum Beispiel muss ich nachdenken.“
„Schon vergessen, dass ich mir vor nur einem Jahr ‚passenderweise‘ meine erste Frau vom Hals geschafft habe?“
Das hatte sie tatsächlich vergessen!
„Außerdem sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass niemand auch nur ein gutes Wort über mich zu sagen weiß“, fuhr Darius fort.
Arabella runzelte leicht die Stirn. „Mein Bruder Lucian spricht sehr freundlich über Sie …“
Er schnaubte geringschätzig. „Wir sind Freunde. In gewisser Weise.“
„Und ich weiß, dass seine Frau Grace mehrere Leute zur Rede gestellt hat, weil sie es gewagt hatten, Sie in ihrem Beisein zu kritisieren.“
„Nun ja, immerhin sind wir verwandt.“
„Nur sehr entfernt“, konterte sie. „Auch meine neue Schwägerin Juliet hat darauf bestanden, Sie heute zur Hochzeit einzuladen.“
Darius’ Ausdruck wurde ein wenig weicher, als er an die liebenswürdige, schöne Juliet Boyd dachte, inzwischen Juliet St Claires Frau. „Aber nur, weil unsere Freundschaft wilde Eifersucht in Ihrem Bruder weckte und er sich deswegen umso schneller auf seine Liebe zu ihr besann.“
Erstaunt starrte sie ihn an. „Sie
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