Historical Mylady Spezial Band 2
außerhalb.
Also neigte sie nur hoheitsvoll den Kopf. „Das erscheint mir unter diesen Umständen eine vernünftige Forderung zu sein.“
Er warf ihr einen eisigen Blick zu. „Sie verstehen, dass ich von meiner Duchess verlangen würde, mir einen Erben zu schenken?“
„Ist das nicht der Zweck jeder Ehe?“
Eine Ehe ohne Kinder konnte sie sich auch nicht vorstellen. Da sie mit drei älteren Brüdern aufgewachsen war und inzwischen sogar einen kleinen Neffen hatte, den sie lieben und verwöhnen konnte, freute sie sich auf eigene Kinder.
Darius Wynters Kinder?
Wenn sie ehrlich war, und das war sie eigentlich immer, dann musste sie sich eingestehen, dass dieser Mann sie von Anfang an fasziniert hatte. Es wäre auch unmöglich gewesen, ihn nicht zu bemerken. Wie viele andere Damen, die im selben Jahr in die Gesellschaft eingeführt wurden, hatte auch Arabella sich ein kleines bisschen in den gefährlich attraktiven Lord Wynter verliebt.
Sie alle waren insgeheim enttäuscht gewesen, als er bald darauf seine Verlobung mit der Erbin Miss Sophie Belling verkündet und sie bereits wenige Wochen später zurückgezogen im Norden Englands geheiratet hatte.
Dass er jetzt um sie, Arabella, anhielt – welche Gründe ihn auch dazu gedrängt hatten –, erfüllte sie eher mit freudiger Erregung als mit Abneigung!
Darius ahnte nicht, was Arabella durch den Kopf ging, während sie ihn so eindringlich ansah. Er konnte nur hoffen, ihr würde bewusst werden, wie unpassend diese Heirat für sie beide war.
Zwar würde er eines Tages wieder heiraten müssen, wenn auch nur, um einen Erben zu zeugen, doch Darius wusste, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Nicht, nachdem er gerade heute erfahren hatte, dass der französische Spion, den Arabella erwähnt hatte, wieder auf freiem Fuß war …
„Darf ich Sie ebenfalls darauf hinweisen, Arabella, dass Sie sich im Falle einer Heirat mit mir an einen Mann binden würden, den Sie nicht lieben und der Sie nicht liebt.“
Sie zuckte die Achseln. „Die meisten Eheleute lieben sich nicht. Deswegen gibt es schließlich Affären außerhalb der Ehe.“
Eisige Wut packte Darius bei dem Gedanken, Arabella könnte sich einen Liebhaber nehmen. Zum Teufel, es würde keine Heirat mit ihr geben! Nicht, wenn er es verhindern konnte.
„Ihre Brüder haben alle aus Liebe geheiratet“, wandte er ein.
Ihre Miene wurde weicher. „Das stimmt.“ Doch sie schüttelte entschieden den Kopf. „Sie hatten eben alle mehr Glück als ich.“
„Sie sind erst neunzehn Jahre alt, Arabella …“
„Fast zwanzig“, warf sie schnell ein. „Obwohl ich nicht verstehe, was mein Alter mit allem zu tun hat.“
„Es hat etwas damit zu tun, dass Sie noch immer einen Mann kennenlernen könnten, den Sie lieben“, fuhr er sie an.
Ein spöttisches Lächeln umspielte ihre schönen Lippen. „Vorsicht, Euer Gnaden, Sie lassen zu, dass Ihre Abneigung gegen eine Verbindung mit mir zu deutlich wird!“
Wenn dem so war, dann war er ein besserer Schauspieler, als er bisher geglaubt hatte. Welcher Mann würde die wunderschöne, hochmütige, die willensstarke und leidenschaftliche Lady Arabella St Claire nicht zur Frau haben wollen? Um sich bei Tag wilde Wortgefechte mit ihr zu liefern und bei Nacht die Leidenschaft zu genießen, zu der sie durchaus fähig war, wie Darius inzwischen sehr wohl wusste.
Kein Mann würde auch nur einen Moment zögern, die Gelegenheit zu ergreifen, ein so prachtvolles Geschöpf wie Lady Arabella St Claire zu heiraten!
Es sei denn, dieser Mann wäre der gefährliche Darius Wynter, auf den sich keine Frau einlassen sollte. Ganz besonders jetzt nicht…
„Das muss wohl daran liegen, dass ich wirklich abgeneigt bin“, sagte er verächtlich.
„Was für ein Jammer“, meinte sie nur spöttisch. „Denn ich spiele ernstlich mit dem Gedanken, Ihren Antrag anzunehmen.“
„Aber nur, weil Sie ein eigenwilliges kleines Biest sind!“
Sie lachte laut auf. „Rechnen Sie nicht damit, dass sich das ändert, wenn ich tatsächlich beschließe, Sie zu heiraten.“
„Arabella …“, begann er drohend.
„Ich finde, wir haben lange genug über dieses Thema gesprochen, Euer Gnaden.“ Sie täuschte ein gelangweiltes Gähnen vor und ging zur Tür. „Wie ich schon sagte, morgen lasse ich Sie meine Entscheidung wissen.“
Darius konnte nur dastehen und ihr nachstarren, während sie das Zimmer verließ.
Würde sie tatsächlich die Dreistigkeit besitzen, ihm morgen mitzuteilen, dass
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