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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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und jäh sagte sie sich, alles sei umsonst gewesen. Er würde sie nicht auf grobe, rücksichtslose Weise besitzen. Ihre Willenskraft schwand, und verstört flüsterte sie: „James …“
    „Ich heiße nicht James“, unterbrach er sie scharf. „Mein Name ist Micheil. Noch ehe die Nacht verstrichen ist, wirst du ihn voller Minneglut flüstern.“
    Seana biss sich auf die Unterlippe, damit kein wollüstiger Laut sich ihrer Kehle entrang. Plötzlich wurde sie sich gewahr, dass ihre Hände nicht mehr festgehalten wurden, und biss sich auf den Knöchel des Zeigefingers, um nicht vor Entzücken aufzustöhnen, als Micheil ihre Brüste küsste. Sie konnte indes nicht verhindern, dass sie wohlig seufzte. Sie verabscheute sich deswegen und hasste sich, weil sie nicht fähig war, die unkeuschen Regungen zu unterdrücken.
    „Sieh mich an, Seana! Sprich meinen Namen aus. Du sollst wissen, wem du dich ergibst, oder ich verlasse dich.“
    Sie wusste, er würde die Ankündigung wahr machen. Vom ersten Moment an, da er sie berührt hatte, war ihr auch klar gewesen, dass sie den Kampf gegen ihre Leidenschaft verlieren würde. Doch noch war ihr ein Rest Stolz verblieben. „Könntest du die Wollust, die du nun empfindest, mit einem anderen Weib befriedigen?“, fragte sie spröde. „Du hast es zuwege gebracht, dass ich an mir zur Verräterin geworden bin. Lass diese Tatsache deinen Rachedurst befriedigen.“
    Das genügte Micheil nicht. Er drang in Seana ein und kam sich dabei ebenso abscheulich vor wie sie, da sie ihn nur aus körperlicher Lust gewähren ließ. Wüst besaß er sie und spürte, dass sie vor Glut verging. Nur brennendes Verlangen konnte der Grund dafür sein, dass sie sich keuchend an ihn klammerte und liebestolle Schreie ausstieß. Schließlich fand er wie sie Erfüllung und wusste, nie wieder würde er ihr solches Vergnügen verschaffen.
    Im Augenblick der Wahrheit schaute sie ihn an und ahnte, dass sie nie mehr die berauschenden Wonnen dieser Vereinigung erleben würde.
    Er löste sich von ihr, kleidete sich schweigend an und verließ die Kammer.
    Beim Knirschen des Schlüssels im Schloss zuckte Seana zusammen und begann zu weinen. Sie schluchzte so heftig, dass sie bald vollkommen erschöpft war und sich nicht erklären konnte, woher sie die Kraft nahm, sich zu erheben und anzuziehen. In das zerfetzte Hemd und das zerrissene Obergewand gehüllt, hockte sie sich vor den Kamin und legte Scheite nach. Dann zerrte sie den Strohsack vor das Feuer und bereitete sich dort ihr Lager. Ehe sie sich darauf ausstreckte, bemerkte sie die vor der linken Wand liegende Dagasse, holte sie und legte sich, sie fest umklammernd, hin. Erst dann versiegten die Tränen.
    Das Rauschen des Regens machte Micheil wach. Das Prasseln der Tropfen an die Scheiben dröhnte ihm in den Ohren und verstärkte das Kopfsausen. Er spürte einen pelzigen Geschmack auf der Zunge, da er, nachdem er von Seana geschieden war, dem Wein zu stark zugesprochen hatte. Das Pochen wurde lauter, und gepeinigt schloss er die Augen. Er presste die Hände auf die Ohren, um den Lärm nicht mehr hören zu müssen. Erst nach einer Weile begriff er, dass jemand Einlass begehrte. Wüste Verwünschungen ausstoßend, starrte er zur Tür und hieß denjenigen, der zu ihm wollte, eintreten. Malcael, Peigis Mann, antwortete ihm, die Pforte sei von innen verriegelt. Ächzend erhob er sich, wankte zur Schwinge und schob den Kloben zurück.
    Malcael erwies ihm die Reverenz und entschuldigte sich für die Störung. „Eure Schwester, Herr, ist zur Kammer der Gefangenen gegangen“, erklärte er dann. „Crisdean wollte sie am Betreten hindern. Sie tobte und schrie wütend, sie wolle Mistress Seana sehen.“
    Micheil stieß den Majordomus beiseite, stürmte aus dem Gemach und rannte durch das Verbindungsgewölbe zum Turm. Zwei Stufen auf einmal nehmend, hetzte er die Stiege hinauf und sah vor dem Raum, in dem Seana sich befand, Crisdean MacDuncan sich Bridgets erwehren, die ihn beschimpfte und auf ihn einschlug. „Lass das, Schwester!“, herrschte er sie an. „Ich will nicht, dass du dir wehtust. Die von mir festgesetzte Metze ist das nicht wert.“
    Bridget wirbelte zu ihm herum und kreischte: „Beweise mir, dass du das Gelöbnis erfüllt hast! Ich will dieses Luder sehen. Du hast sie eingesperrt und jemanden zu ihrer Bewachung abgestellt, als sei sie ein kostbares Gut, das es zu schützen gilt!“
    Micheil blieb vor Bridget stehen, nahm sie in die Arme und sprach beruhigend

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