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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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Fiona.“
    „Wäre dir an mir gelegen, sprächest du nicht so abfällig über mich.“
    Micheil umfasste ihr Kinn, zwang sie, ihn anzuschauen, und räumte ein: „Ich mag dich auf meine Weise, Fiona. Indes habe ich nie Liebe für dich empfunden. Du wusstest von Anfang an, wie die Dinge zwischen uns liegen. Geh zu Niall. Er wird deine Lust genießen.“
    „Diese Metze hat dich mir genommen!“, brauste Fiona auf.
    „Sprich nicht so laut!“, bescholt Micheil sie. „Außerdem redest du töricht. Ich will solchen Unsinn nicht mehr hören.“
    Er würde noch mehr zu hören bekommen, doch nicht von ihr.
    Bridget lauschte den zu ihr in die Kemenate heraufdringenden Klängen der Businen, Fideln, Schalmeien, Zimbeln und Becken. Sie beachtete die vor dem Kamin auf der Truhe sitzende Kammermagd nicht, blieb am offenen Fenster stehen und fragte sich, ob der Gatte wisse, dass seine Schwester noch am Leben und in der Gewalt des Bruders war. Seit dem Morgengrauen hatte sie diesen Gedanken gewälzt. Die Hausmeierin hatte sich geweigert, ihr anzuvertrauen, wo die Gefangene tagsüber gewesen war. Sie hatte lediglich geäußert, die Befehle des Herrn würden ausgeführt. Damit hatte Bridget sich begnügen müssen. Doch das war ihr nicht genug.
    Sie hob die Finger und berührte die Narben. Einst hatte sie der Schwägerin gesagt, sie werde einmal so hübsch wie sie selbst sein, sofern sie sich weiterhin so vielversprechend entwickele. Der Anblick von Seanas Schönheit steigerte noch den Hass, den sie auf die Schwägerin hatte. Sie wollte, dass der Gemahl jammerte und sich die Haare raufte. Sie sehnte sich danach, ihn vor Schmerz aufschreien zu hören, wie den Vater und die Geschwister angesichts ihres entstellten Gesichtes. Sie befürchtete, der älteste Bruder halte sie hin. Niemand wusste besser denn sie, wie wenig Zeit es brauchte, um den Willen eines Weibes zu brechen. Sie schauderte bei der Erinnerung an die Ereignisse der Vergangenheit.
    „Geht weg vom Fenster, Herrin“, rief Cesair ihr zu. „Ich sehe, wie Ihr fröstelt, und lege Scheite nach.“
    „Ja, tu das“, erwiderte Bridget. „Und dann schließ die Läden. Heute Nacht liegt etwas Böses in der Luft.“ Sobald Cesair zum Schemel zurückgekehrt war und die Stickerei wiederaufgenommen hatte, dachte Bridget daran, wie lange und treu die Kammermagd ihr schon zu Diensten war. „Deine Mutter kennt sich mit Kräutern aus“, fuhr sie fort. „Ich muss sie bitten, mir einen Fenchelsud zu machen, damit ich schlafen kann.“
    „Darum kümmere ich mich“, erwiderte Cesair lächelnd.
    „Gut. Und richte ihr aus, sie solle ihn sehr stark machen.“ Bridget lehnte sich an die Wand und schaute ins Feuer. Auch sie konnte ein hinterhältiges Spiel treiben. Niemand würde ihr die Rache nehmen.
    Ein lautes Geräusch riss Seana aus dem Schlaf. Hastig ergriff sie die Dagasse, sprang auf und wich in die Fensternische zurück. Sie hörte, dass jemand am außen an der Tür angebrachten Riegel rüttelte, und hielt den Atem an. Einige Augenblicke verstrichen, doch niemand betrat die Kammer. Dennoch blieb ein Gefühl des Unbehagens, sosehr Seana sich auch bemühte, es zu unterdrücken. Sie war sicher, dass nicht der Schildwart vor der Pforte stand.
    Nach einiger Zeit wurde sie wieder müde und kehrte zum Lager zurück. Kaum hatte sie sich darauf ausgestreckt, vernahm sie ein leises, helles Lachen. „Wer ist da?“, rief sie misstrauisch. Jäh trat Stille ein. Seana fröstelte. Der Wächter machte kein Geräusch. Seana fand keine Ruhe mehr.
    Sie berichtete niemandem, was sich ereignet hatte. Man hätte ihr nicht geglaubt. Selbst wenn man es getan hätte, wäre es jedem gleich gewesen, dass sie sich fast zu Tode geängstigt hatte.
    Morgens erfuhr sie, dass der Laird auf die Beiz geritten war. Sie kannte sich mit Greifvögeln aus, da der Vater, wie jeder Standesherr, sich Islandfalken, Saker und Rohrweihen gehalten hatte. Zu gern hätte sie gewusst, wie viel Habichtspiele Micheil besaß, da er vermögender war als ihr Vater. Sie wünschte sich, der alte Ingram MacGlendon hätte seine Tochter daran gehindert, Liam zu heiraten, weil dessen Sippe weniger begütert war. Das war ein einfältiger Gedanke. Sie reinigte den Weinheber und stellte ihn beiseite.
    Peigi bemerkte die dunklen Ringe, die Mistress Seana unter den Augen hatte. Ihr war klar, dass die Gefangene nicht gut geschlafen hatte. Der Anlass dafür war gewiss nicht der Laird gewesen, der gezecht hatte, bis sein Bruder David ihn zu

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