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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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auf sie ein, während er ihr sacht den Rücken streichelte. Er blickte an ihr vorbei zu Crisdean und sah die roten Striemen auf dessen Wange.
    Schweigend schüttelte Crisdean den Kopf.
    „Komm jetzt, Bridget“, forderte Micheil sie auf. „Erzähle mir, warum du so erregt bist. Wie kannst du dir einreden, ich würde unsere Feindin achten?“ Mit sanfter Gewalt führte er die Schwester den Wendelstein hinunter und geleitete sie in den Frauentrakt, wo ihre Kammermagd sich mit Moibeal und der Meierin aufhielt. „Bleibt bei ihr“, befahl er den Dienerinnen, „bis ich den Gestank aus der Nase habe.“
    Peigi ließ sich indes nicht beirren, stapfte ihm hinterher und folgte ihm zu seiner Schlafstube.
    „Ich brauche dich nicht!“, sagte er schroff. „Ich bin kein Kind mehr!“
    „Warum seid Ihr so schlecht gelaunt, Herr?“, fragte sie unbeeindruckt. „Ich bin nur hier, weil ich wissen will, ob ich der Gefangenen etwas zu essen hinaufschicken soll. Master Crisdean dient Euch gut. Er wollte mich nicht in ihre Kammer lassen.“
    „Seana MacKendrick soll, wenn sie Speis und Trank haben will, dafür arbeiten“, erwiderte Micheil barsch. „Ich will nicht, dass man mir nachsagt, ich hätte meine Feindin unter meinem Dach verwöhnt.“
    „Ihr wollt sie zugrunde richten, nicht wahr?“
    „Sei still, Peigi!“, antwortete er grob.
    „Ich benötige Kleidung für sie.“
    „Willst du mich mit deiner Fürsorge um den Verstand bringen?“, brauste er auf. „Gib diesem Weib irgendetwas zum Anziehen.“
    „Wie Ihr wünscht, Herr.“ Peigi belästigte ihn nicht weiter. Sie stellte indes sicher, dass Mistress Seana MacKendrick ihm nicht in die Nähe kam. Sie ließ sie in der Küche das Linnen waschen, da der Laird sich selten in diesem Raum zeigte. Das tat sie nicht nur aus Rücksicht auf die Gefangene, sondern auch, weil sie ihm die Belastung durch deren Anblick ersparen wollte.
    Seana hatte ein Unterhemd und grob gewebte Kleidungsstücke erhalten, wie die Landsassen sie trugen. Im Backhaus hatte sie sich dann an den Resten des Frühmahls gütlich tun dürfen, sich indes mit geringem Appetit gestärkt. Allein der Gedanke, Hunger zu leiden, würde nur ihr schaden, hatte sie bewogen, überhaupt etwas zu essen. Zum Glück ahnte niemand, dass sie die Dagasse mit einem von ihrem Hemd abgerissenen Stoffstreifen um den linken Oberschenkel gebunden hatte. Das Bewusstsein, die Waffe bei sich zu haben, gab ihr ein größeres Gefühl der Sicherheit.
    Die Mägde hatten schweigend zur Kenntnis genommen, dass sie ihnen bei der Wäsche zur Hand gehen sollte. Eine, die aufgrund ihrer roten Mähne Mongruadh genannt wurde, hatte vor Seana ausgespuckt. Eine andere namens Gobinu hatte sich bekreuzigt und verhalten geflucht. Die übrigen Waschfrauen beachteten sie nicht. Es war spät geworden, als unvermittelt Moibeal in Begleitung eines Mannes erschien, den Seana am verflossenen Abend in der Hofstube gesehen hatte.
    „Peigi hat mir aufgetragen, Euch mitzuteilen, dass Ihr mit Master Gabhan gehen sollt“, verkündete Moibeal.
    Seana betrachtete den rothaarigen Haudegen und sah, dass er sie kalt anschaute. Er war nicht von so hohem Wuchs wie der Laird, jedoch breitschultriger und stämmiger. „Wohin soll er mich bringen?“, erkundigte sie sich misstrauisch.
    Schweigend nahmen Moibeal und Master Gabhan MacDuncan sie in die Mitte und verließen das Backhaus.
    Sie wiederholte die Frage, bekam jedoch erneut keine Antwort. Ihre Bewacher schlugen durch das Gewölbe im Erdgeschoss den Weg zum Bergfried ein. Behutsam tastete sie nach dem unter den Falten ihres Gewandes verborgenen Dolch und fühlte sich beruhigt. Je höher sie im Stiegenhaus kam, desto lauter vernahm sie aus der gewölbten Stube Musik und Gelächter. Um zu ihrer Kammer zu gelangen, musste sie am Eingang zur Halle vorbei. Sie wusste, Mistress Fiona und die Schwester des Laird würden sich im Saal der Fahnen aufhalten. Sie wischte die jäh feucht gewordenen Hände am Rock ab und ging gesenkten Blicks hinter der Magd her, gefolgt von Master Gabhan.
    In dem Moment, da sie das obere Stockwerk erreicht hatte, hörte sie Micheil lachend seine Base Fiona auffordern, für die Anwesenden zu singen. Sie wünschte sich, seine Stimme nicht mehr hören zu müssen, und hastete hinter Moibeal her, die das Treppenhaus mit hoch erhobener Fackel erhellte. Erleichtert erreichte sie das Turmzimmer und atmete auf, nachdem sie es betreten und Master Gabhan die Tür hinter ihr versperrt hatte.
    Ein karges

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