Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
Vom Netzwerk:
war auch nicht entgangen, wie hastig er die blonde Frau losgelassen hatte. Das Wissen, dass er verlegen war, freute sie ungemein.
    Ganz gelassen erwiderte sie seinen Blick. „Ich konnte nicht schlafen. Du anscheinend auch nicht, wie ich sehe.“
    Er packte sie am Arm und zog sie näher heran. Bei Thors Hammer, jetzt sah sie nicht mehr so selbstsicher aus! Er lächelte ein wenig. „Hat es dir Spaß gemacht, was du beobachtet hast?“
    Sie wollte sich aus seinem Griff befreien, doch Einar hielt sie eisern fest. Im hellen Mondlicht erkannte er, dass sie errötete.
    „Ich habe nichts gesehen!“
    „Lügnerin!“, flüsterte er leise lachend und ließ sie so plötzlich los, dass sie taumelte. „Lass dir nie wieder einfallen, so etwas Törichtes zu tun. Du kannst von Glück sagen, dass Lars dich gefunden hat, und nicht … jemand anders.“ Er wandte sich an seinen Freund. „Bringe sie zu Olvas Haus.“
    Lars nickte und warf rasch einen Blick auf Ingemar, was Einar daran erinnerte, dass sie noch immer wartete.
    „Schlaf gut, mein Lieber“, sagte er.
    Lars nickte noch einmal, fasste die Sachsenfrau beim Arm und wandte sich mit ihr Olvas Haus zu.
    Einar drehte sich zu Ingemar um. „Komm“, forderte er sie auf und ging zu seiner eigenen Wohnstatt. Dort angekommen, stieß er die Tür auf und zog Ingemar hinter sich her.
    Den Rest der Nacht verbrachte er in ihren Armen und redete sich ein, es kümmerte ihn nicht, dass die Sachsenfrau ihn und Ingemar bei der Liebe beobachtet hatte. Das hatte sie nämlich ganz bestimmt, obwohl sie es natürlich bestritt. Es ging sie auch überhaupt nichts an – und wenn er es mit jeder einzelnen Frau in diesem Dorf trieb.
    Möglicherweise hatte sie sich selbst an Ingemars Stelle gewünscht. Vielleicht hatte sie sich in ihrer Fantasie an seinen Schultern festgehalten, ihm die Beine um die Hüften geschlungen und ihn tief und fest in sich hineingezogen … ihr leises Stöhnen hatte die Nachtluft erfüllt … ihr Rücken hatte sich hochgebogen … ihre Brüste hatten sich näher zu seinen Lippen gedrängt …
    Als er Ingemar aufs Neue nahm, hielt er diesmal die Augen geöffnet, damit er nicht wieder vergaß, an wessen Körper er sich erfreute. Das war schließlich das Mindeste, was er Ingemar schuldete.
     
     
     
     
     
     
     
     

6. KAPITEL
     
    Im Verlauf der nächsten Tage wurde Meradyce langsam zu einem Bestandteil von Olvas Haushalt, obwohl sie im Übrigen vom Dorfleben so gut wie ausgeschlossen blieb. Zwar kümmerte sie sich um Frauen, die ihre Hilfe wünschten oder benötigten, doch den Rest der Tage verbrachte sie in Olvas Langhaus.
    Betha blieb meistens in ihrer Nähe, wenn sie sich nicht gerade einmal unter Endredis Obhut hinauswagte, was selten vorkam. Falls sie nicht mit ihrem Kätzchen spielte, half sie auch im Haushalt mit.
    Adelar verbrachte indessen die meiste Zeit mit Einar zusammen. Das hatte Meradyce zuerst Sorgen bereitet. Zwar fürchtete sie nicht um sein Leben und seine Sicherheit – Adelar war für die Wikinger unversehrt wesentlich wertvoller –, doch sie hätte gern gewusst, weshalb der Wikinger ihn bei sich behielt. Einar benahm sich Adelar gegenüber freundlich, großzügig und sogar respektvoll, obwohl der kleine Bursche doch der Sohn eines Feindes war.
    Meradyce, die gerade damit beschäftigt war, Wolle für Olva zu kämmen, schaute zu Endredi hinüber, die an der Herdstelle saß und das Nachtmahl zubereitete.
    Möglicherweise war Einar mit Adelars Anwesenheit einverstanden, eben weil dieser ein Junge war. Es erschien Meradyce zwar traurig, dass der Mann die Gesellschaft eines fremden Knaben der seiner eigenen Tochter vorzog, doch so ganz ungewöhnlich war das auch wieder nicht.
    Ungewöhnlich war dagegen, dass Einar anscheinend keine anderen Kinder besaß. Sie wusste sehr genau, dass das nicht am mangelnden Interesse der Frauen lag. Noch jetzt errötete sie jedes Mal, wenn sie an die Nacht dachte, in der sie ihn mit Ingemar zusammen gesehen hatte. Es schien einfach nicht vorstellbar, dass ein so kräftiger und aktiver Mann nur ein einziges Kind haben sollte.
    Oder hatte er vielleicht in einem anderen Dorf Frauen und weitere Kinder?
    Sie musste an etwas anderes denken. Adelar hatte ihr erzählt, dass er mit Einar zum Fjord hinuntergegangen war und den Männern des Dorfs beim Beladen eines Schiffes zugeschaut hatte. Im Fjord lagen noch viele Schiffe, und dass Einar etwas mit dem Beladen zu tun hatte, hieß noch lange nicht, dass er fortsegeln würde

Weitere Kostenlose Bücher