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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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    In diesem Moment kam Adelar in das Langhaus, und er schien fast vor Neugier zu platzen. „Wohin segelt Einar?“
    Meradyce schaute nicht von ihrer Arbeit auf.
    „Nach Haithabu“, antwortete Olva und stellte das Spinnen erst einmal ein.
    Endredi unterbrach für einen Moment die Herstellung des Nachtmahls und machte ein überraschtes Gesicht. Sogleich setzte sie die Kocharbeit wieder fort, doch Meradyce hatte den kummervollen Blick des Mädchens wohl gesehen. Offensichtlich erzählte Einar seiner Tochter nichts über sein Kommen und Gehen.
    „Wo liegt Haithabu?“, wollte Adelar wissen.
    „Fünf Segeltage südlich von hier.“
    „Ist das eine Stadt?“
    „Eine sehr große sogar.“
    „Weshalb geht er dorthin?“
    „Um Handel zu treiben.“
    „Wann wird er wieder hier sein?“
    Olva zuckte die Schultern. „Wenn er zurückgekommen ist. Das kann man schlecht voraussagen. Ich glaube, es hängt vom Verlauf der Geschäfte ab.“
    Meradyce zwang sich dazu, die Wolle ruhig weiterzubearbeiten. „Ich dachte, der Winter wäre schon zu nahe, als dass man noch segeln könnte“, bemerkte sie so gleichmütig wie möglich.
    „Nach Haithabu muss man nur ein kurzes Stück über die offene See segeln.“
    Meradyce nickte. Ihr war soeben ein Gedanke gekommen, der alles andere aus ihrem Kopf vertrieb: Wenn Einar fort war, wer würde sie dann beschützen? Vielleicht beauftragte er seinen Freund, diesen Mann namens Lars, hier zurückzubleiben.
    „Segeln alle Krieger fort?“, fragte sie.
    Olva schüttelte den Kopf. „Nein.“ Sie warf Meradyce einen seltsamen Blick zu. „Keine Angst. Niemand wagt es, Einar Anlass für einen Streit zu geben. Er nimmt es nämlich mit seinen Aufgaben und Pflichten sehr genau.“
    Meradyce lächelte ein wenig. Obwohl dies Einars Mutter war, konnte sie sich auf Olvas Urteil über die Dorfbewohner verlassen. Sicherlich würde niemand einen Krieger wie Einar herausfordern wollen.
    Vielleicht mit Ausnahme eines einzigen Mannes … „Dieser Rothaarige – segelt der auch mit?“
    „Sie meint Ull“, erläuterte Endredi, während Adelar, der sich neben sie an den Herd gesetzt hatte, nach einem Stück Brot griff. Endredi schlug ihm auf die Hand. Adelar rückte sofort zur Seite.
    „Aha.“ Olva zog die Stirn kraus. „Nein, der begibt sich nie auf Reisen, die nur dem Handel dienen. Er meint, es sei unter der Würde eines Kriegers, sich als Händler zu betätigen, doch jedermann hier weiß, dass er das nur sagt, weil die meisten Kaufleute ihn beim Handeln immer übervorteilen.“
    „Ist dein Sohn ein guter Händler, oder stimmt er mit Ull überein?“
    Olva schmunzelte. „Einar will immer gewinnen, ob in einem Gefecht oder beim Handeln. Und er hatte einen Lehrer, der der Beste bei beidem war.“ Sie wurde wieder ernst. „Wenn Einar nicht auf jedem Gebiet so erfolgreich wäre, würde Ull ihn auch weniger hassen.“
    Bestürzt ließ Meradyce ihre gekämmte Wolle sinken. „Ull hasst Einar?“
    Olva nahm das Spinnen wieder auf. „Nun, ‚hassen‘ ist vielleicht ein wenig zu viel gesagt. Doch die beiden lagen schon immer im Wettstreit miteinander.“ Sie blickte Meradyce an, und es war unmissverständlich, was sie mit ihrer Bemerkung ausdrücken wollte.
    Meradyce wandte sich ab, damit niemand sah, wie sie errötete. Ihr stand nicht der Sinn danach, sich von zwei Männern umkämpfen zu lassen, und schon gar nicht von zwei Wikingern. Sähe sie doch nur so schlicht und einfach aus wie eine graue Maus!
    „Einar besiegt jeden“, stellte Adelar mit Entschiedenheit fest. „Könnte ich nicht auch nach Haithabu segeln?“
    „Natürlich nicht“, antwortete Meradyce sofort.
    „Warum nicht?“
    „Weil ich dich hier brauche.“
    Adelar nickte; die Antwort stellte ihn offenbar zufrieden. „Wann gibt es Essen?“
    Olva lachte leise und legte die gesponnene Wolle in einen Korb. „Jungen sind doch immer gleich! Wann gibt es Essen? Ich habe Hunger!“ Sie ging zu Adelar und drückte ihn einmal kurz an sich. „Wir werden Endredi bitten, uns ein schönes Fischgericht zu kochen, ja?“
    Erschrocken blickte Betha sie an und verzog das Gesicht. „Ich mag doch keinen Fisch!“, flüsterte sie Meradyce zu.
    „Ich glaube, Endredis Fischgericht wird ganz hervorragend schmecken. Wir sollten es wirklich versuchen. Wir wollen sie doch nicht kränken.“
    Betha blickte zweifelnd drein, doch Meradyce wusste, wie viel dem kleinen Mädchen daran lag, niemandem wehzutun.
    Endredi lächelte Betha zu, und das allein war

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